Hauptversammlung des Löschbezirks Personalsorgen bei Feuerwehr Oberbexbach

Oberbexbach · Die Zahl der aktiven Mitglieder des Löschbezirkes ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Neue Feuerwehrleute werden deshalb dringend gesucht.

  Zahlreiche Ehrungen und Beförderungen standen bei der Jahreshauptversammlung des Löschbezirks Oberbexbach im Mittelpunkt.

 Zahlreiche Ehrungen und Beförderungen standen bei der Jahreshauptversammlung des Löschbezirks Oberbexbach im Mittelpunkt.

Foto: Markus Hagen

Die stark gesunkenen Insidenzzahlen auch im Saarpfalz-Kreis machten es möglich: Nachdem coronabedingt die Jahreshauptversammlung des Löschbezirks Oberbexbach im vergangenen Jahr ausfallen musste, konnte die angesetzte Versammlung für dieses Jahr, wenn auch verspätet, endlich  durchgeführt werden. Wegen Corona und den entsprechenden Abstandsregeln traf man sich allerdings im Volkshaus anstelle im  Feuerwehrhaus des Stadtteils.

Löschbezirksführer Werner Johann freute sich, dass viele Feuerwehrleute und Mitglieder gekommen waren, darunter auch Vertreter aus Politik und Feuerwehrverband, wie unter anderem Bexbachs Bürgermeister Christian Prech, Oberbexbachs Ortsvorsteher Gerhard Pirrung, Kreisbrandinspekteur Uwe Wagner, der Präsident des Landsfeuerwehrverbandes Manfred Rippel, und Bexbachs Wehrführer Uwe Lapre. „Trotz Corona hatten wir keine Ausfälle bei unseren aktiven Feuerwehrleuten“, stellte Johann in seinem Jahresbericht fest. Im vergangenen Jahr 2020 wurden beim Löschbezirk Oberbexbach insgesamt 80 Einsätze notiert, darunter 45 Einsätze bei Bränden und 26 Hilfeleistungen. Coronabedingt waren die Wehrleute diesmal nicht wie sonst üblich bei Veranstaltungen dabei. Es gab halt keine Feste, auch kein Martinsfeuer oder einen Kameradschaftsabend. „Leider mussten diese Termine alle abgesagt werden“, stellte Johann fest.

Die Zahl der aktiven Wehrleute des Löschbezirks Oberbexbach bereitet dem Löschbezirksführer große Sorgen. Gehörten Ende 2019 noch 38 Feuerwehrleute, darunter vier Frauen, dem Bezirk an, sank diese Zahl im Verlauf des vergangenen Jahres erheblich. Vier Mitglieder schieden aus, sieben Feuerwehrleute schlossen sich anderen Löschbezirken an. Nach nur einem Neuzugang betrug die Zahl der Wehrleute in Oberbexbach Ende des vergangenen  Jahres nur noch 27. Johann: „Ich denke, dass dies ein historischer Tiefstand in der Geschichte unseres Löschbezirks ist. Laut Brandschutzordnung soll der LBZ Oberbexbach eine Gruppe und eine Staffel in drei Fachbesetzungen vorhalten.“ Dies bedeute, dass man eine Sollstärke von 45 aktiven Feuerwehrangehörigen haben sollte.

Aktuell, Stand Mitte 2021, sei die Zahl wieder auf 32 angestiegen. „Aber immer noch fehlen uns weitere Mitglieder. Dieser Misere werden wir natürlich entgegenwirken und  auch in schwierigen Zeiten unsere Einsatzbereitschaft stetig verbessern. Den einen oder anderen Interessenten für die ehrenamtliche Tätigkeit haben wir bereits.“ Weiter hielt der Löschbezirksführer fest, dass trotz Corona im vergangenen Jahr der Mitgliederstand bei der Jugendfeuerwehr und Bambiniwehr von Oberbexbach immerhin noch bei 31 Kindern und Jugendliche läge.

Jugendfeuerwehrleiter Kevin Bieringer stellte in seinem Bericht über die Jahre 2019 und 2020 heraus, dass trotz Corona das Interesse an der Jugend- und Bambiniwehr in Oberbexbach weiter sehr beachtlich sei. Ende 2018 waren 32 Kinder und Jugendliche dabei. Diese Zahl sank geringfügig Ende 2020 auf 31. 2019 habe man bei zahlreichen Aktivitäten rund 3500 Stunden gemeinsam verbracht. „Durch die Corona-Pandemie entfielen im vergangenen Jahr viele Übungen, Treffs und Veranstaltungen. Dennoch kamen wir noch auf 600 Stunden“, so Kevin Bieringer.

Bexbachs Bürgermeister Christian Prech bedankte sich bei den Feuerwehrleuten für die vielen Stunden, die sie ehrenamtlich zum Wohl der Bürger im Einsatz sind. Gleichzeitig zeigte er sich wütend, „dass nicht wenige Menschen Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen behindern, verbal angreifen und in den sozialen Medien beleidigen“. Trotz schwieriger Haushaltslage unterstütze die Stadt die Löschbezirke in allen Bereichen, wo es ginge. Und gerade dieser Punkt wurde dann in der Versammlung diskutiert. Kreisbrandinspekteur Uwe Wagner sieht die Landesregierung in der Pflicht, bezüglich Finanzierung von Fahrzeugen und Ausrüstung mehr Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Kommunen seien diesbezüglich kaum mehr in der Lage. Manfred Rippel berichtete, dass es wegen der Priorisierung von Corona-Schutzimpfungen für Feuerwehrleute positive Gespräche mit den entsprechenden Behörden gegeben habe. Immerhin seien nun fast alle Mitglieder von Löschbezirken mindestens einmal geimpft worden.

Im Verlauf der Jahreshauptversammlung standen Ehrungen und Beförderungen im Mittelpunkt. Für zehn Jahre Mitgliedschaft wurde Feuerwehrmann Dirk Schmelzer geehrt. Löschmeister Kevin Bieringer ist seit 15 Jahren dabei. Für 20 Jahre Mitgliedschaft wurde Hauptfeuerwehrmann Christoph Bröker ausgezeichnet. Seit 30 Jahren gehört Oberlöschmeister Jörg Leis der Feuerwehr an. Brandmeister Heinz Jung und Hauptfeuerwehrmann Jürgen Spang wurden für 40 Jahre Zugehörigkeit ausgezeichnet. Eine Urkunde für 45 Jahre Mitgliedschaft erhielten Hauptbrandmeister Jörg Braun und Oberbrandmeister Stefan Schmelzer. Hauptbrandmeister Gottfried Leis wurde für 60 Jahre Treue geehrt. Alfons Müller wurde in die Alterswehr übernommen.

Für Kevin Bieringer hielt Manfred Rippel noch eine besondere Auszeichnung bereit. Für dessen Verdienste in der Jugendarbeit des Löschbezirks Oberbexbach überreichte er ihm das deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze.  Bei den Beföderungen erhielten Marlene Bartsch, Raphael Gafurow, Silas Aoucher, Alexander Hollfelder und Jonas Blügel die Ernennungsurkunde zum Feuerwehranwärter/in. Amandine Bour und Luca Molter stiegen zur Feuerwehrfrau beziehungsweise Feuerwehrmann auf. Feuerwehrmann Dirk Schmelzer wurde zum Oberfeuerwehrmann ernannt. Löschmeister darf sich nun Oberfeuerwehrmann Jürgen Oellers nennen. Die Löschmeister Kevin Bieringer und Jonas Groß wurden zu Oberlöschmeister. Löschbezirksführer und Oberbrandmeister Werner Johann erhielt von Bürgermeister Christian Prech die Ernennungsurkunde zum Hauptbrandmeister.

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