Englisch aus dem Lautsprecher

Homburg. "Was hat der gesagt?" "Hä?" "Hast du das verstanden?" Solche Fragen sollen künftig überflüssig werden, denn im modernen Fremdsprachenunterricht werde viel Wert auf Hörverständnis gelegt. Das betonte gestern Wolfram Peters, Schulleiter am Homburger Mannlich-Gymnasium. Außerdem: Hörverständnis gehöre inzwischen auch zur Abiturprüfung

Homburg. "Was hat der gesagt?" "Hä?" "Hast du das verstanden?" Solche Fragen sollen künftig überflüssig werden, denn im modernen Fremdsprachenunterricht werde viel Wert auf Hörverständnis gelegt. Das betonte gestern Wolfram Peters, Schulleiter am Homburger Mannlich-Gymnasium. Außerdem: Hörverständnis gehöre inzwischen auch zur Abiturprüfung. Nun werde kein Schüler daran gehindert, zu Hause englische, amerikanische oder französische Fernsehprogramme zu schauen, "aber im schulischen Bereich laufen spezielle Programme mit Lerneinheiten ab", so Peters. Dazu brauche man entsprechende Vorrichtungen, so genannte "Standards für die technische und räumliche Ausstattung bei schulischen Hörverstehensprüfungen". Standards - das sind Lautsprecher, MP3-Player, CD-Player, eine dazugehörige Schall- und Elektro-Ausstattung. Teure Anschaffungen also, die die Schule nicht aus dem Hut hätte zaubern können - wenn nicht von der Bundesregierung im Rahmen des Konjunkturpakets die Millionen an die Länder geflossen wären. Allein ans Saarland gingen bekanntlich 171,5 Millionen (Bundes- und Landesanteil), davon wanderten 77 Millionen in den Bildungsbereich. Der Saarpfalz-Kreis bekam davon fast fünf Millionen Euro ab, legte noch über 1,6 Millionen oben drauf - und konnte damit einiges anfangen. "Wir haben knapp 20 Schulen in unserer Trägerschaft", sagte Landrat Clemens Lindemann gestern, "da war das Konjunkturpaket ein Schub nach vorne." Gestern kam sogar der saarländische Bildungsminister Klaus Kessler persönlich vorbei, um am Mannlich-Gymnasium einen Scheck über 140 000 Euro zu überreichen. Dieses Geld wird in neue Räume und Technik für besagtes Hörverstehen investiert. Die Räume sind bereits fertig, das Geld kommt quasi hinterher. "Wir haben hier drin schon die Abiturprüfungen geschrieben", sagt Schulleiter Peters und zeigt stolz den Raum 104, "der vorher einer der schlechtesten war. Wir haben jene Räume zuerst renoviert, die es am nötigsten hatten." Inzwischen wurden sowohl am Mannlich- als auch am Saarpfalz-Gymnasium 28 Klassensäle mit Lautsprechern und neuen Kabelkanälen ausgestattet. Auch am BBZ erhielten zwölf Säle eine neue Ausstattung, 20 an der ERS I (Robert-Bosch-Schule) und 25 an der ERS II (Sandrennbahn). Obendrein gab es insgesamt rund 60 MP-3-Player und 60 CD-Player für alle weiterführenden Schulen in Homburg. Allein wegen des Hörverständnisses? "Nein, auch Lehrer anderer Fächer haben Interesse angemeldet", so Peters. Vor allem für die neuen Verkabelungen seien alle Lehrer dankbar. Jetzt könnten überall Beamer oder Notebooks angeschlossen werden. Meinung

Jedem Raum ein Lautsprecher

Von SZ-RedakteurinChristine Maack Wenn es Geld gibt, rufen alle "Hier!". Da machen Lehrer keine Ausnahme. Nun wird an allen weiterführenden Schulen im Saarpfalz-Kreis neue Technik für den Fremdsprachenunterricht eingerichtet - das sind 324 Säle, die Lautsprecheranlagen bekommen. Also alle Klassensäle an allen Schulen - bis auf die Chemie- und Physikräume. Das ist dem deutschen Prinzip geschuldet, dass jede Klasse einen angestammten Raum hat. In Frankreich haben die Lehrer eigene Räume und die Schüler ziehen um. Dort hätten nur die Sprachlehrer diese Ausstattung bekommen, was deutlich günstiger geworden wäre. Glücklichereise profitieren aber auch andere Lehrer von der neuen Ausstattung, sonst erschiene sie in der Tat ein wenig üppig.

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