Ein Jahr Seniorenbeirat in Kirkel

Kirkel. Vor ziemlich genau einem Jahr hat in der Gemeinde Kirkel ein Seniorenbeirat die Arbeit aufgenommen. In seiner konstituierenden Sitzung wurde im August 2009 der 72-jährige Karl Reiß (Foto: PM) aus Limbach zum Vorsitzenden gewählt, der seitdem einiges bewegt hat

 Viele Senioren machen sich Gedanken darüber, ob ihre Wohnung auch altersgerecht ist. Die meisten würden gerne in ihrem Haus bleiben, müssen aber im Alter einiges umgestalten. Foto: dpa

Viele Senioren machen sich Gedanken darüber, ob ihre Wohnung auch altersgerecht ist. Die meisten würden gerne in ihrem Haus bleiben, müssen aber im Alter einiges umgestalten. Foto: dpa

Kirkel. Vor ziemlich genau einem Jahr hat in der Gemeinde Kirkel ein Seniorenbeirat die Arbeit aufgenommen. In seiner konstituierenden Sitzung wurde im August 2009 der 72-jährige Karl Reiß (Foto: PM) aus Limbach zum Vorsitzenden gewählt, der seitdem einiges bewegt hat. In Homburg gibt es den Seniorenbeirat schon seit vielen Jahren, "in kleineren Gemeinden ist diese freiwillige Einrichtung noch nicht so sehr verbreitet", hatte Frank John damals betont, "aber wir sind da in Kirkel gerne Vorreiter". Wolfgang Steiner, der Leiter des Kirkeler Sozialbüros, weiß auch, warum: "Kirkel tut gut daran, sich hier zu bemühen, denn derzeit zählen 25 Prozent unserer Bevölkerung zu den Senioren, das sind rund 2500 Einwohner. In zehn Jahren werden es 3000 sein." Kurzum, die Anforderungen an eine Gemeinde wüchsen, sich verstärkt mit den Bedürfnissen älterer Menschen zu befassen. Und das ist nach einem Jahr Seniorenarbeit durchaus zu bestätigen. Um seine Jahresbilanz zu ziehen, war Karl Reiß ins Rathaus ins Büro von Wolfgang Steiner gekommen. Mit dabei war auch der Sozialbeigeordnete Walter Nägle. An den Themen, die Menschen im Alter beschäftigten, habe sich nicht viel geändert, so Reiß. Nach wie vor gebe es viele Fragen zum barrierefreien Wohnen im Alter, nach Betreuung, nach einer guten Infrastruktur im Dorf. Inzwischen gehören dem Seniorenbeirat 16 bis 18 ständige Mitglieder an, erklärt Reiß, "aber der Kreis darf sich gerne noch erweitern, jeder ist herzlich eingeladen, bei uns mitzumachen". Derzeit sei man dabei, eine Bushaltestelle zu verlegen: "Die ist in Limbach auf einer Blumeninsel, das dürfte europaweit einmalig sein", lacht der Seniorenbeauftragte. Mit der ärztlichen Versorgung sei man innerhalb der Gemeinde zufrieden: "Drei Hausärzte in Limbach, einer in Altstadt und zwei in Kirkel garantieren eine gute Versorgung." Das Rathaus ist der offizielle Treffpunkt, wo die Anliegen der Senioren besprochen werden - und zwar im Sozialbüro bei Wolfgang Steiner. Einmal in der Woche finde dieses Treffen statt, erläutert Steiner, "das kann mal fünf Minuten, mal eine Stunde dauern". Was sind die häufigsten Probleme, die im Sozialbüro angesprochen werden? "Es geht um die häusliche Betreuung von älteren Menschen, die pflegebedürftig werden", sagt Wolfgang Steiner, "viele Angehörige kommen zu mir und wollen wissen, welche Möglichkeiten es gibt, die Betreuung zu Hause zu bewerkstelligen und wo man dafür auch finanzielle Unterstützung bekommt". Steiner, Reiß und Nägle haben sich überlegt, ob man nicht ortsansässige Handwerker auf das Thema "Wohnen im Alter" aufmerksam machen könnte. Dabei ginge es um Kleinigkeiten wie erreichbare Steckdosen, Rampen, breitere Türen oder bequemere Bäder. Seniorengerechtes Wohnen sei bestimmt eine Marktlücke, vermutet auch Karl Reiß. Wer beim Seniorenbeirat mitmachen möchte, kann sich bei Wolfgang Steiner im Rathaus melden unter der Telefonnummer (0 68 41) 80 98 15.Meinung

Ideen jederzeit willkommen

 Viele Senioren machen sich Gedanken darüber, ob ihre Wohnung auch altersgerecht ist. Die meisten würden gerne in ihrem Haus bleiben, müssen aber im Alter einiges umgestalten. Foto: dpa

Viele Senioren machen sich Gedanken darüber, ob ihre Wohnung auch altersgerecht ist. Die meisten würden gerne in ihrem Haus bleiben, müssen aber im Alter einiges umgestalten. Foto: dpa

Von Merkur-MitarbeiterRalph Schäfer Rund ein Viertel der Kirkeler Bevölkerung gehört zu den Senioren. Dass die Tendenz weiter nach oben gehen wird, steht heute schon fest. Da trifft es sich gut, wenn sich engagierte Seniorinnen und Senioren treffen, um ihre eigenen Anliegen zu vertreten, um das Leben lebenswerter zu machen und um Ideen zu entwickeln für sich und ihre Heimatgemeinde. In einer Gesellschaft, die immer älter wird, kommt einem Gremium wie dem Seniorenbeirat immer größere Bedeutung zu. Wenn sich rund 18 ältere Menschen regelmäßig treffen, um Verbesserungen des täglichen Lebens durchzusetzen, ist das uneingeschränkt zu begrüßen. Der Seniorenbeirat in Kirkel arbeitet erfolgreich, es gibt keinen Zwang zur Gründung in einer Gemeinde der Größenordnung Kirkels - warum auch? Die Senioren der Burggemeinde nehmen ihr Leben und seine Ausstattung mittlerweile selbst in die Hand. Bleibt zu hoffen, dass das Interesse am Seniorenbeirat nicht nur so groß wie bisher bleibt, sondern dass sich möglichst noch mehr Menschen zur Mitarbeit in dem jetzt einjährigen Gremium entschließen.

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