Ein herzliches Wiedersehen

Kirkel/Heidelberg. Es war ein Notfall, der das erste Kapitel dieser ganz wunderbaren Partnerschaft schrieb: Im Jahr 1985 suchte die Feuerwehr Heidelberg verzweifelt nach einem Ort, an dem sie ihr Jugend-Pfingst-Zeltlager ausrichten konnte. Doch in Heidelberg selbst und im Umland gab es nur Absagen für das ambitionierte Projekt. Die Rettung selbst war ein Produkt des Zufalls

Kirkel/Heidelberg. Es war ein Notfall, der das erste Kapitel dieser ganz wunderbaren Partnerschaft schrieb: Im Jahr 1985 suchte die Feuerwehr Heidelberg verzweifelt nach einem Ort, an dem sie ihr Jugend-Pfingst-Zeltlager ausrichten konnte. Doch in Heidelberg selbst und im Umland gab es nur Absagen für das ambitionierte Projekt. Die Rettung selbst war ein Produkt des Zufalls. Als einer der Heidelberger Feuerwehrleute, Erwin Schneckenberger, damals Kommandant der Abteilung Altstadt der Heidelberger Feuerwehr, seine Verwandtschaft in Kirkel-Neuhäusel besuchte, klagte er sein Leid. Das erreichte die Ohren des damaligen Bürgermeisters Arno Hussong. Der wiederum, für seine durchaus konsequenten Entscheidungen bekannt, ordnete, nach einer "Krisensitzung", an der unter anderem der damalige Löschbezirksführer von Kirkel-Neuhäusel, Roland Tschierschke teilgenommen hatte, kurzerhand an, das Naturfreibad im Mai 1985 für ein Wochenende lang zu sperren und den Heidelbergern so den gesuchten Platz für das Jugend-Pfingst-Zeltlager zur Verfügung zu stellen. All das ist heute Teil der gerne erzählten Geschichte der nunmehr 25 Jahre währenden Freundschaft zwischen der Feuerwehr Heidelberg und dem Löschbezirk Kirkel-Neuhäusel. Am vergangenen Samstag feierten die beiden Wehren gemeinsam dieses besondere Jubiläum - gleichsam als zweiten Teil der Feierlichkeiten, nachdem man erst kürzlich in Heidelberg bei einem kleinen Festakt im Spiegelsaal der Stadt das Jubiläum auf Badener Seite gewürdigt hatte. Abseits der offiziellen Feierlichkeiten, die geprägt waren von viel Symbolik, gediegenen Erinnerungen und zahlreichen Reden, so von Kirkels Bürgermeister Frank John, Löschbezirksführer Thorsten Klaus, Landesbrandinspekteur Bernd Becker, seinem Pendant auf Kreisebene Uwe Wagner oder auch Albert Eppinger, dem Stadtbrandmeister Heidelbergs, zogen Klaus und Eppinger eine durchweg bemerkenswerte Bilanz der 25-jährigen Freundschaft. "Ich denke, diese Partnerschaft hat einen etwas anderen Charakter als gemeinhin üblich. Das liegt daran, dass wir uns nicht nur zu gesellschaftlichen Anlässen treffen, sondern wir wollen uns vor allem feuerwehrtechnisch ergänzen", verdeutlichte Eppinger. "Wir machen gemeinsame Übungen, haben eine Ausbildungskooperation, vor allem im Bereich der Jugendarbeit." Dass eine solche Partnerschaft ein Geben und Nehmen ist, auch daran ließ Eppinger keinen Zweifel. Und auch daran nicht, dass der "kleine" Löschbezirk Kirkel-Neuhäusel der "großen" Feuerwehr Heidelberg einiges mitgeben kann. "Was mir hier immer wieder auffällt ist, dass es in Kirkel-Neuhäusel eine wunderbare Kameradschaft gibt. Das ist in Heidelberg schwieriger, weil man bei uns, bedingt durch die große Zahl von Feuerwehrleuten, eben nicht jeden kennt." Für Thorsten Klaus ist es neben der ausgesprochenen Herzlichkeit und Freundschaft auch das Fortbildungspotential der Heidelberger wichtig, die dem eigenen Löschbezirk nutzen würde. "So können wir Leute von uns nach Heidelberg in den Bereich der dortigen Berufsfeuerwehr schicken, die dort dann einen 24-Stunden Dienst ableisten. Das hebt unseren Kenntnisstand und mehrt den Erfahrungsschatz." "Wir wollen uns vor allem feuerwehr-technisch ergänzen."Stadtbrandmeister Albert Eppinger

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