Umfrage im Saarpfalz-Kreis Der Sommer rettete die Eiscafés

Homburg · Die Eisdielen hatten in diesem Corona-Sommer zwei Verbündete: das gute Wetter und den Straßenverkauf. So konnten sie gut überleben.

Dario Fontanella, der aus der Gegend um Venedig stammt und in Mannheim ein Eiscafe betreibt, gilt als der Erfinder des Spaghetti-Eises, das sich auch bei uns größter Beliebtheit erfreut und neben dem Erdbeer-Becher ganz vorne bei den Bestellungen steht. 

Dario Fontanella, der aus der Gegend um Venedig stammt und in Mannheim ein Eiscafe betreibt, gilt als der Erfinder des Spaghetti-Eises, das sich auch bei uns größter Beliebtheit erfreut und neben dem Erdbeer-Becher ganz vorne bei den Bestellungen steht. 

Foto: dpa/Uwe Anspach

Das Wetter hätte nicht besser sein können. Zumindest nicht für die Eisdielen, denn seit Ende März gab es in diesem Jahr wochenlang nur strahlenden Sonnenschein. Allerdings war die Freude nicht ungetrübt, denn es gab dazu Corona, man musste zu Hause bleiben, die Gaststätten waren geschlossen – bis auf den Straßenverkauf. Und da waren die Eisdielen gegenüber anderen gastronomischen Einrichtungen im Vorteil. Das hört sich nun an, als hätten sie damit viel Gewinn gemacht, was auch wieder nicht stimmt, denn Eis, so sagt Angelo dal Col, der das Eiscafé Europa in St. Ingbert betreibt, „ist ein Nischenprodukt, ein Genussmittel.“ Aber ein Nischenprodukt, das gerade an heißen Sommertagen sehr begehrt ist, „wenn es keine Abstandsregeln gegeben hätte, dann hätten die Eisdielen in Saarland wohl ein Rekordjahr gehabt,“ sagt er. Aber so sei immerhin noch ein gutes Jahr daraus geworden, „denn ohne den Super-Sommer wäre es für uns nicht so gut ausgegangen.“ Gut war auch, dass man wegen des schönen Wetters die ganze Zeit über draußen sitzen konnte, „das hat den Kunden sehr gut gefallen. Auch wenn wir 15 Tische weniger aufstellen durften als sonst.“ Die Renner auf der Karte waren Spaghetti-Eis und der Joghurt-Becher, „vor allem wenn es sehr heiß ist, dann ist alles mit Joghurt sehr begehrt.“ Das Eiscafé Europa macht nur ein paar Wochen zu, „maximal vier Wochen, meist im Dezember“, sagt Angelo dal Col, „wir schließen nicht monatelang, wie das andere Eiscafés machen.“ Allerdings blickt er besorgt in eine ungewisse Zukunft: „Es beunruhigt mich schon, wenn ich sehe, dass in Paris wieder die Bars schließen müssen. Oft ist es ja so, dass wir dann irgendwann nachziehen, wenn die Krankheitsfälle bei uns auch wieder zunehmen.“ Er hofft, dass seine Kundschaft ihm auch im Herbst treu bleiben möge, „auch wenn dann alle drin sitzen müssen. Aber wir befolgen streng die Regeln.“