Landrat Gallo zum deutsch.polnischen Verhältnis Partnerschaften schlagen Brücken nach Polen

Saarpfalz-Kreis · Am 7. Dezember jährte sich der Kniefall von Willy Brandt am Ehrenmal für die Toten des Warschauer Ghettos zum 50. Mal. Theophil Gallo, Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Saar e. V. udn landrat des Saarpfalz-Kreises, beleuchtet in einem Gastbeitrag die deutsch-polnischen Beziehungen.

 Der saarpfälzische Landrat Theophil Gallo (links) mit Adam Krzyszton, seinem Landrats-Kollegen des Kreises Lancut, vor dem Ehrenmal in Warschau.

Der saarpfälzische Landrat Theophil Gallo (links) mit Adam Krzyszton, seinem Landrats-Kollegen des Kreises Lancut, vor dem Ehrenmal in Warschau.

Foto: Violetta Frys

Was ist los in Polen, einem Land, das zur EU gehört, einem Land, zu dem wir in den vergangenen Jahren gute Beziehungen aufgebaut haben? Der Weg dahin war nicht einfach. Ein Meilenstein war der 7. Dezember 1970, als der damalige Bundeskanzler Willy Brandt mit seinem spontanen Kniefall am Ehrenmal für die Toten des Warschauer Ghettos einen unglaublichen Akt der Demut und der Bitte um Vergebung geleistet hat? Ihm versagte „am Abgrund der deutschen Geschichte und unter der Last der Millionen Ermordeten“ die Stimme. Er ging auf die Knie. Sein Kniefall, diese Bitte an Polen um Vergebung, war ein Symbol größter Wirksamkeit, ein elementar wichtiger Beitrag zur Völkerverständigung, dem wir heute in einem geeinten Europas Wohlstand und 75 (!) Jahre Frieden verdanken. Brandt gehört mit dem früheren Außenminister Polens, Władysław Bartoszewski, und Robert Schumann als Vorkämpfer der deutsch-französischen Verständigung zu den großen Europäern, die durch Demut, Versöhnung, und Weitsicht vorbildhaft Brücken für den Frieden gebaut haben.