Das Ende eines Kuckuckseis

Das Ende war seit längerem absehbar, jetzt ist es amtlich: Das Großprojekt an der Ecke Talstraße/Gerberstraße in der Homburger Innenstadt, von Verwaltungsspitze und Bauherrn vor Jahren etwas großspurig "Vauban Carrée" getauft, wird begraben. Dem Investor ist es bis zuletzt nicht gelungen, ein tragfähiges Finanzierungskonzept auf die Beine zu stellen

Das Ende war seit längerem absehbar, jetzt ist es amtlich: Das Großprojekt an der Ecke Talstraße/Gerberstraße in der Homburger Innenstadt, von Verwaltungsspitze und Bauherrn vor Jahren etwas großspurig "Vauban Carrée" getauft, wird begraben. Dem Investor ist es bis zuletzt nicht gelungen, ein tragfähiges Finanzierungskonzept auf die Beine zu stellen. Und Zeit dafür hatte er wahrlich genug. Die Stadtoberen haben immer wieder Fristen verlängert, Hilfen angeboten - und häufig tief durchgeatmet, wenn sie mal wieder vertröstet wurden. Es blieb ein Kuckucksei. Jetzt, gut 27 Monate nach dem ominösen Spatenstich, haben Oberbürgermeister Karlheinz Schöner und der Stadtrat genug. Die Stadt zieht ihr Grundstück zurück, das sind knapp ein Fünftel der bebaubaren Fläche, die unter mehreren Besitzern aufgeteilt ist. Lange hatte es gedauert, bis die Stadt die Grundstücksinhaber an einen Tisch hatte und damit erst die Voraussetzungen geschaffen waren, dass überhaupt ein Großprojekt an dieser Stelle entstehen kann. Die große Frage bleibt nun, ob jetzt wieder alles auseinanderfällt. Dann wäre ein großes Geschäftshaus ein für alle mal Geschichte. Eine unschöne Baulücke inmitten der Stadt bliebe bestehen. Die Stadtverwaltung muss abwarten, mehr bleibt ihr nicht. Es fehlt das Geld, um den großen Rest der Fläche einfach aufzukaufen, um anschließend selbst einen Investor zu suchen.Aber Herrumjammern gilt nicht, es ist vielmehr richtig, dass die Stadt die Notbremse gezogen hat. In der Öffentlichkeit hat sowieso kaum jemand mehr daran geglaubt, dass sich hinter dem großen Bauzaun jemals etwas tun würde. Deshalb besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Stadtverwaltung und Stadtrat sollten sich zunächst auf andere Projekte konzentrieren.

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