Bürgern reinen Wein einschenken

Seit Beginn des neuen Jahrtausends wird in Homburg über den Bau eines neuen Allwetterbades diskutiert - zunächst sehr konträr. Inzwischen sind sich die Parteien einig, dass sich in der Homburger Schwimmbad-Landschaft etwas tun muss. Es ist davon auszugehen, dass im bevorstehenden Wahljahr sich die Diskussion wieder verstärken wird

Seit Beginn des neuen Jahrtausends wird in Homburg über den Bau eines neuen Allwetterbades diskutiert - zunächst sehr konträr. Inzwischen sind sich die Parteien einig, dass sich in der Homburger Schwimmbad-Landschaft etwas tun muss. Es ist davon auszugehen, dass im bevorstehenden Wahljahr sich die Diskussion wieder verstärken wird.Die Kreisstadt verfügt über zwei Bäder, wobei insbesondere das Hallenbad am Forum den Stadtoberen die Sorgenfalten ins Gesicht treibt. An ihm hat der Zahn der Zeit genagt, die Haustechnik ist total veraltet. Wenn die nächst größere Reparatur ansteht, wird das Bad geschlossen. Im besseren Zustand ist zwar das Freibad, doch es ist halt nur an wenigen Wochen im Jahr nutzbar.Beide Bäder "bescheren" der Stadt zusätzlich Jahr für Jahr ein sattes Minus von einer Million Euro im Haushalt. Was liegt da näher, als über ein Kombibad nachzudenken? Es soll auf dem Gelände des Freibades entstehen und Sommer wie Winter zu nutzen sein. Das Stadtbad am Forum wäre dann überflüssig. So weit ist der Stadtrat schon seit längerem mit seinen Gedankenspielen. Doch in Zeiten leerer Kassen und eines erst in zweiter Instanz mit Auflagen genehmigten Sparhaushalts hapert es mit der Umsetzung. Klar ist: Die Stadt hat von der Aufsicht eine deutliche Sparliste vorgelegt bekommen. Neue Projekte sind damit nicht umsetzbar. Alles muss auf das wirklich Notwendige beschränkt bleiben. Schließlich muss immer Geld für die Unterhaltung der Schulen und Kindergärten da sein. Auch Straßen, Plätze und Naherholungsgebiete wollen gepflegt werden. Wo soll also das Geld für ein neues Schwimmbad herkommen? Privatinvestoren für beispielsweise Wellness- und Gesundheitsbereiche wären eine Lösung. Dennoch: Die Stadt muss Bauherr und Eigentümer des Bades sein. Das wird immer noch einen Batzen Geld kosten. Die Politiker müssen vor den Kommunalwahlen den Bürgern reinen Wein einschenken, was in der Innenstadt und den Stadtteilen alles für ein neues Bad geopfert werden müsste. Nicht, dass es anschließend ein helles Erwachen gibt.

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