Zerbrechliche Partnerschaft

Blieskastel. Es war still geworden in letzter Zeit um die Städtepartnerschaft zwischen Blieskastel und Le Creusot. Blieskastel ist inzwischen trinational verbandelt, als weitere Partnerstadt kam Castellabate in Italien dazu. Gleichwohl hat die Partnerschaft mit den Burgundern einen ganz besonderen Reiz

Blieskastel. Es war still geworden in letzter Zeit um die Städtepartnerschaft zwischen Blieskastel und Le Creusot. Blieskastel ist inzwischen trinational verbandelt, als weitere Partnerstadt kam Castellabate in Italien dazu. Gleichwohl hat die Partnerschaft mit den Burgundern einen ganz besonderen Reiz. Vor genau 20 Jahren und einem Monat im Blieskasteler Rathaus besiegelt, hatte es zunächst einen regen Austausch gegeben. Der frühere Landtagsabgeordnete Kurt Hartz hatte die Jumelage seinerzeit angebahnt, und es ist eindeutig Alfons Stumpf zu verdanken, dass die Partnerschaft mit Leben erfüllt wurde und wird. Der Amtsleiter aus Ballweiler war ständiger Motor, hat viele Kontakte angebahnt und sich darum bemüht, das vorhandene nicht abbrachen. Dies wurde auch von französischer Seite beim Festakt in der Orangerie besonders gewürdigt. Die Stadt Blieskastel hatte alle diejenigen Bürger, Institutionen und Vereine eingeladen, die einen besonderen Bezug zu der Partnerstadt im Burgund hatten oder haben. Erstmals war es auch gelungen, von Le Creusot aus eine Bürgerreise nach Blieskastel zu organisieren. Neben der offiziellen Delegation mit den Jumelage-Freunden und Mitgliedern des dortigen Stadtparlaments konnten deshalb auch 35 Bürger aus der französischen Partnerstadt am Festakt in Blieskastel teilnehmen. Besonders innig begrüßten sich auch die Feuerwehrleute aus beiden Städten. Sie haben über die Jahre hinweg immer ihre freundschaftlichen Beziehungen gepflegt. So verkauft etwa die Blieskasteler Feuerwehr an ihrem Stand auf dem Altstadtfest immer Wein aus Le Creusot. Aber zurück zur Feier: Gekonnt und charmant übersetzt von Barbara Buhr, ließ Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener noch einmal die Geschichte der Jumelage Revue passieren. Sie stellte fest, dass die Städtepartnerschaft auf einem "festen Fundament der Verbundenheit" basiere. Sie selbst wünsche der Partnerschaft ein langes Fortbestehen. Olivier Perret, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins aus Le Creusot, erinnerte ebenfalls an die Anfänge der Partnerschaft. Er verglich die Jumelage mit einem Ehejubiläum, das man in Frankreich nach 20 Jahren als "Porzellan-Hochzeit" bezeichnet: schön, aber durchaus zerbrechlich. Perret betonte indes, dass man deshalb immer wieder erfinderisch sein müsse, um eine gewisse Dynamik in der Beziehung zu behalten. Es wurden dann Gastgeschenke ausgetauscht, man ließ sich gegenseitig hochleben, und die fantastische Gruppe Dreiklang aus Blickweiler intonierte gar beide Nationalhymnen. Die Delegation aus Le Creusot war am Freitagnachmittag eingetroffen und von der Bürgermeisterin begrüßt worden. Neben dem Besuch des Altstadtfestes wurde den Gästen ein abwechslungsreiches Programm geboten. Neben den Sehenswürdigkeiten von Blieskastel lernten die Bürger der Partnerstadt auch die Region kennen. Vom Bergwerksmuseum in Bexbach bis zur Besichtigung der Saarschleife mit anschließender Schifffahrt - den Gästen wurde es sicherlich nicht langweilig in den drei Besuchstagen.

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