Auszeichnung in Brenschelbach Zelter-Plakette für den Gesangverein Eintracht Brenschelbach

Brenschelbach · Bei der musikalisch umrahmten Feier in der evangelischen Kirche würdigten die Laudatoren die Verdienste des Kulturträgers für das Dorf.

 Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot überreicht dem Vorsitzenden des Gesangvereins Eintracht Brenschelbach, Friedrich Ludwig Schmidt (Mitte) und dem Dirigenten Matthias Fernau die Zelter-Plakette.

Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot überreicht dem Vorsitzenden des Gesangvereins Eintracht Brenschelbach, Friedrich Ludwig Schmidt (Mitte) und dem Dirigenten Matthias Fernau die Zelter-Plakette.

Foto: Wolfgang Degott

Der Gemischte Chor des Gesangvereins Eintracht Brenschelbach eröffnete im evangelischen Gotteshaus mit der Aufführung der Deutschen Messe von Franz Xaver Gruber die Festveranstaltung, bei der die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot dem Vorsitzenden Fritz Ludwig Schmidt und dem Dirigenten Matthias Fernau die Zelter-Plakette und die dazu gehörende Urkunde des Bundespräsidenten überreichte. Sie unterstrich im Beisein von Simone Blatt, der Vizepräsidentin des Chorverbandes der Pfalz, dass es immer etwas Besonderes sei, diese Plakette an Chöre zu vergeben. Ein Verein werde damit für besondere Verdienste in der Chormusik und zur Förderung des kulturellen Lebens ausgezeichnet. Neben dem gesanglichen Part spiele der Verein Eintracht Brenschelbach auch im Gefüge der anderen Vereine des Dorfes und innerhalb des breiten Kulturangebotes der Stadt Blieskastel eine wichtige Rolle, sei verankert in der Dorfgemeinschaft, so die Ministerin. Auch sei es ein besonderes Ereignis, einen solchen Festakt zu feiern, unterstreiche man damit doch die Bedeutung des Vereins als Ankerpunkt im Dorfgeschehen.

Auch der Erste Kreisbeigeordnete Markus Schaller ging auf die Rolle des Chores innerhalb der Gemeinschaft ein, aber auch dessen Verdienst, mit Musik Menschen zu unterhalten, ihnen glückliche Momente und Stunden zu schenken. Dass sich Menschen mit ihrem Engagement in die Dorfgemeinschaft einbringen, damit in allen Dörfern seiner Stadt eine gute Vereins- und Solidargemeinschaft schaffen, aber auch Traditionen wahren und pflegen, hob Blieskastels Bürgermeister Bernd Hertzler hervor. Der Gesangverein sei ein wichtiger Kulturträger, der sich auch bei vielen dörflichen Ereignissen wie Dorffeste, der Kirb, den Weihnachtsmärkten oder auch dem Volkstrauertag einbringe, erachtete Ortsvorsteher Roland Kitto als besonders erwähnenswert. Pfarrer Daniel Seel sprach von der Musik als ein Sinnbild für Gottes gute Schöpfung. Für den Vorsitzenden endete mit dem Festakt ein langer Weg der Vorbereitung. Schon 2020 hätte die Plakette, damals sogar vom Bundespräsidenten selbst, in Dessau-Roßlau während der Bundesfeier überreicht werden sollen. „Wir hatten alles vorbereitet, Bus und Hotel gebucht, doch dann zerstörte Corona alle Pläne“. In seiner Festrede ging Fernau auf die Höhepunkte und Marksteine in der 100-jährigen Geschichte des Traditionsvereins ein. Nach der Gründung im Jahr 1920 wurde Jakob Petri zum Vorsitzenden gewählt, Lehrer Gölz habe die musikalische Leitung übernommen. Nach Jahren der Zwietracht, in denen es sogar zwei Männerchöre gab, erfolgte 1935 die Fusion, dann mit dem Vorsitz von Emil Rauch und der musikalischen Leitung des Volksschullehrers Otto Moschel. Die Wiedergründung nach dem Krieg war dann am 17. Februar 1951. Bis 1990, als der heutige Vorsitzende das Amt übernahm, folgten mehrere Wechsel an der Spitze. Fernau sprach davon, dass der Chorgesang in den 1960er Jahren etwas aus der Mode gekommen sei, was dazu führte, dass der Männerchor 1969 in einen gemischten Chor umgewandelt wurde. Bei der Chorleitung zeigte sich mehr Konstanz. In den letzten 71 habe es mit Willi Ast aus Altheim, Kurt Kiefer aus Zweibrücken, Maria Kunz aus Walsheim und ihm selbst seit 1994 nur vier Chorleiter gegeben. Neben dem musikalischen Begleitprogramm, an dem sowohl das A-Capella-Quartett Homburg Harmonists in der Besetzung Dominik Beisiegel, (1. Tenor), Matthias Fernau, (2. Tenor), Norbert Spehr, (1. Bass) und Konrad Maurer (2. Bass) begleitet von der Pianistin Ulrike Thilmany-Jeske sowie als instrumentaler Begleitung des Chores mit Christoph Jakobi (Orgel), Jens Reitmann und Yael Wolfson (Horn) beteiligt waren, wurden noch Mitglieder geehrt. Vom deutschen Chorverband für 50 Jahre Martha Fernau, Brigitte Schmidt, Heide Schmidt, Renate Rubeck und Rainer Schmitt, für 40 Jahre vom Chorverband der Pfalz Ingrid Schmidt, für 25 Jahre Edith Born und für 30 Jahre Chorleitung Matthias Fernau.

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