Abend mit Maxim Maurice Besucher erlagen in der Festhalle dem Zauber

Blieskastel · Am vergangenen Wochenende veranstaltete das Kulturamt der Stadt Blieskastel einen magischen Abend mit dem saarländischen Zauberer Maxim Maurice. Die Show kam zur richtigen Zeit, denn ein bisschen Zauber kann in der Corona-Krise wohl jeder gebrauchen.

 Maxim Maurice (stehend) verzauberte in der Bliesgau-Festhalle sein Publikum und „verriet“ dabei auch einen Trick der Hütchenspieler.

Maxim Maurice (stehend) verzauberte in der Bliesgau-Festhalle sein Publikum und „verriet“ dabei auch einen Trick der Hütchenspieler.

Foto: Cornelia Jung

In Corona-Zeiten ist die Veranstaltungsbranche gebeutelt. Veranstaltungen werden abgesagt oder stehen wegen der oftmals nicht leistbaren Hygieneanforderungen auf der Kippe. Deshalb kommt es fast einem kleinen Wunder gleich, wenn Events wie der magische Abend mit dem Zauberkünstler Maxim Maurice am vergangenen Samstag dann doch vor ausverkauftem Haus stattfinden können. Für die Bliesgau-Festhalle bedeutete dies 113 besetzte Plätze von möglichen 450, da wegen der geltenden Abstandsbestimmungen jede zweite Sitzreihe leer blieb und auch zwischen den jeweils zusammengehörigen Besuchern mindestens 1,50 Meter lagen. Ein eher ungewohntes Bild, das der Atmosphäre, sobald die Show begonnen hatte, aber kaum schadete.

Nicht nur die Gäste, unter ihnen viele Kinder und Jugendliche, ließen sich von der Show dankbar in die Welt der Magie und Illusionen entführen, auch der Zauberkünstler selbst zeigte sich hochzufrieden angesichts des nun wieder möglichen Live-Auftritts. So wie die Besucher nach Unterhaltung dürsteten, habe Maxim Maurice sich nach dem Brot des Künstlers, dem Applaus gesehnt, weshalb dieser das Klappern der Hände in verschiedenen Intensitäten gleich zu Beginn der Veranstaltung mit den Anwesenden einübte. Und eine vermeintlich einfach nachzumachende Fingerübung fürs Publikum gab es als Bonus gleich noch obendrauf. Hier zeigte sich schon, was einen Großen der Zauberzunft ausmachte, nämlich eine ausgeprägte Fingerfertigkeit.

Gepaart mit Schnelligkeit und noch einigen anderen, nicht genau zu benennenden Zutaten, machte dies den Abend zu etwas Besonderen. Kaum glaubte man bei einigen Zaubertricks zu wissen, wie sie umgesetzt wurden, folgten Illusionen, von denen man gar nicht wissen wollte, wie sie im Einzelnen funktionierten. Denn es waren genau diese Momente, in denen man sehenden Auges und offenen Mundes erkennen musste, dass es mehr zwischen Himmel und Bühne gibt, als die Sinne erfassen können. So fasziniert waren die Gäste, dass sich einige nicht lange bitten ließen, Teil der Show zu sein, um ganz in der Nähe des Magiers vielleicht doch noch den ein oder anderen Kniff durchschauen zu können. Unterhaltsam war das allemal und hier zeigte sich, dass sich jahrelange Übung auszahlt, denn während ein Zuschauer nach dem Zerreißen eines Zellstofftaschentuchs eben nur dessen einzelne Teile in der Hand hielt, zauberte sein Gegenüber eine nicht enden wollende bunte Luftschlange aus seinem Mund. Und das unter den kritischen und beobachtenden Blicken des Publikums. Entweder waren die Finger des Illusionisten zu schnell oder die Augen der Gäste zu langsam, um erfassen zu können, wie Maxim Maurice das machte. Chapeau!

Und weiter ging‘s im „Mitmachprogramm für die ganze Familie“. Das mochte für die klassischen Zylindernummern oder Kartentricks noch gelten, aber wer will schon seine Assistentinnen durchbohren, zersägen, aufspießen, in Teilen verschieben oder sie schweben lassen? Sogar ein „Frauentausch“ war dabei und spätestens an jenem Punkt, als eine Assistentin in der Kiste auf der Bühne verschwand, eine andere an ihre Stelle trat und erstere, natürlich mit dem vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz, aus den hinteren Tiefen des Saals wieder auftauchte, geriet der nicht der Zauberkunst mächtige Besucher in Erklärungsnot. Zurücklehnen, genießen und sich einfach verzaubern lassen war dann auch die Maßgabe des Abends, an dem es noch eine wundersame Weinflaschenvermehrung, Würfelwanderung, einen schwebenden Tisch, einen in einer Ananas hineingezauberten Ehering und noch viele andere Dinge gab, die das Publikum staunen ließen.

Man hätte noch stundenlang zusehen können, aber selbst ein Zauberer braucht nach diesen anspruchsvollen Nummern irgendwann einen Feierabend. Und so verließen die Besucher nach eineinhalb Stunden den magischen Ort und versuchten noch immer, hinter manches Geheimnis von Maxim Maurice zu kommen. Und es würde nicht verwundern, wenn mancher junger Nachwuchszauberer an diesem Abend Feuer gefangen hätte und in einigen Wochen Zauberkästen in den Spieleläden Mangelware wären.

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