Niederwürzbach Würzbacher schwelgen in Erinnerungen auf Super-8-Film

Niederwürzbach · Von Hans Hurth

 Am Ende der Reise in die Würzbacher Vergangenheit: Klaus Ruffing, Petra Linz, Bernhard Wesely, Jürgen Baquet, Ann-Katrin Közle und Werner Breier (von links) bei der Spendenübergabe im DRK-Heim.

Am Ende der Reise in die Würzbacher Vergangenheit: Klaus Ruffing, Petra Linz, Bernhard Wesely, Jürgen Baquet, Ann-Katrin Közle und Werner Breier (von links) bei der Spendenübergabe im DRK-Heim.

Foto: Hans Hurth

Als lebens- und liebenswerter Ort präsentiert sich Niederwürzbach, wobei das rege Vereinsleben seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle spielt. Dies wurde bei einer Film- und Bilderreise deutlich, zu der der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) an vier Sonntagen ins DRK-Heim eingeladen hatte. Mit jeweils 70 Interessierten bis auf den letzten Platz besetzt, gab es beim Blick in die Vergangenheit beim Motto „Werzbach sellemols“ Eindrücke der nostalgischen Art.

Jürgen Baquet mit seinem Team vom Filmclub Würzbach hatte sich mächtig ins Zeug gelegt, die Super-8 Filme zu schneiden, aufzubereiten und Sehenswertes auf die Leinwand gebracht. So gab es für die Besucher einen Rückblick auf das erste Strand- und Heimatfest im Jahre 1971, bei dem es vier Tage im großen Festzelt am Weiher, auf dem Weiher, um den Weiher und durch Niederwürzbach hoch herging. Otto Hemmerling, Gründungsmitglied des Heimat- und Verkehrsvereins, hatte damals mit 51 Spulen Super-8 Filmen das Geschehen festgehalten, allerdings schnell festgestellt, dass die Zusammenstellung eines größeren Films alleine nicht zu stemmen war. So entstand die Idee, den Filmclub zu gründen – was im Jahre 1972 mit 32 Interessenten im Gasthaus Nussbaum auch geschah.

„Der Ton musste damals separat aufgenommen und dem Film nachträglich beigefügt werden“, erinnert sich Filmclub-Chef Baquet. „Da das Tonband sowie zur Untermalung eine Schallplatte für die bewegten Bilder zu schnell liefen, musste Otto Hemmerling mit einem Finger auf der Platte als Geschwindigkeitsgeber fungieren“, schmunzelt Baquet heute. Doch wie die Filmnachmittage eindrucksvoll zeigten – beim ersten Strand- und Heimatfest war der ganze Ort auf den Beinen. Ein riesiger Festzug unter dem Motto „Märchen der Welt“ führte zum Festplatz, die Teilnehmer, insbesondere die Kinder auf den toll geschmückten Märchenwagen, zu Fuß oder auf ihren Fahrrädern waren farbenfroh gekleidet und winkten den Zuschauern zu. Auf dem Weiher gab es Ruderwettbewerbe und gar eine Wasserski-Vorführung der Vizeweltmeisterin Susi Kniffler.

Im Festzelt begrüßte Bürgermeister Kurt Hartz Prominente und Bürger sowie als Mitwirkende den Spielmannszug des TVN, eine französische Militärkapelle sowie den MGV und das Akkordeon-Orchester, schon damals unter der bis heute bewährten Leitung von Dieter Schnepp. Höhepunkt neben einem Feuerwerk zweifellos der Auftritt des jungen Mainzer Mädels Margit Sponheimer. Für diesen Film gab es ebenso Anerkennung und Beifall wie für Sepp Allgeiers lustigen Zukunftsblick als Professor ins Jahr 2070 mit dem Titel „Die letzte Geisseknoddel“. In der Pause, bevor Klaus Ruffing anhand seines unerschöpflichen Bildarchivs zeigte, wie sich Niederwürzbach und seine Umgebung veränderten, wurden die Anwesenden mit Kuchen und Schnittchen vom Team des Roten Kreuzes verwöhnt.

Ergänzt um viele Anekdoten und Hinweise der insbesondere älteren anwesenden Bürger. Mit weiteren Film- und Bilderabenden wird der Heimat- und Verkehrsversein „Werzbach sellemols“ fortführen. Der Erlös aus den Eintrittsgeldern, aufgestockt vom HVV auf 900 Euro, wurde an die Jugendfeuerwehr, das Jugend-Rote-Kreuz, die Pfadfinder und die Jugendarbeit betreibenden Vereine Kaninchenzuchtverein, Musikverein, Fußball-Club 09, Motorsportclub, Turnverein 08 und Tennisclub als Spende durch die beiden Vorsitzenden Bernhard Wesely und Petra Linz, zugleich Ortsvorsteherin, überreicht.

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