Wird Breitfurt ein Bioenergiedorf?

Breitfurt · Geht es nach Klimaschützern in Breitfurt, soll die Wärme für den Blieskasteler Stadtteil bald nicht mehr aus Ölheizungen in den Wohnungen stammen. Ziel ist die Nahwärmeversorgung mit erneuerbaren Energien.

 Breitfurt, hier die Ortsmitte, könnte zum Bioenergiedorf werden. Ziel von Klimaschützern ist der Aufbau einer Nahwärmeversorgung mit regenerativen Energien. Foto: Joachim Schickert

Breitfurt, hier die Ortsmitte, könnte zum Bioenergiedorf werden. Ziel von Klimaschützern ist der Aufbau einer Nahwärmeversorgung mit regenerativen Energien. Foto: Joachim Schickert

Foto: Joachim Schickert

Ein Flugblatt sowie einen Fragebogen werden Mitglieder der Arbeitsgruppe "Bioenergiedorf Breitfurt " in den kommenden Tagen und Wochen unter den Hauseigentümern in Breitfurt verteilen.

Daraus erhofft man sich grundlegende Informationen zur Planung einer Nahwärmeversorgung mit erneuerbaren Energien im Blieskasteler Stadtteil. In einem Flugblatt werden die Hintergründe und Ziele des Bioenergiedorfs Breitfurt erläutert: Die Wärme soll nicht mehr wie bislang üblich aus Ölheizungen in den Wohnhäusern stammen, sondern zentral in einem großen Heizwerk erzeugt und über Wärmeleitungen in einer Übergabestation an die Häuser abgegeben werden. "Statt der jährlich hohen Ölrechnung zahlen die Kunden eine monatliche Abschlagszahlung ähnlich wie bei Wasser und Strom. Auch entfallen die Kosten für die Neuanschaffung einer Heizung sowie Wartungs- und Schornsteinfegerkosten", teilt der Biosphärenzweckverband Bliesgau weiter mit.

Der Fragebogen behandele Aspekte wie die Art des Gebäudes, die beheizte Wohnfläche und die bestehende Heizungsanlage und erkundet die Bereitschaft, sich an ein Wärmenetz anzuschließen. Gerne seien die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe bereit, beim Ausfüllen der Fragebogen zu helfen. Diese würden die Fragebögen etwa zwei Wochen nach Aushändigen wieder einsammeln. Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener und Ortsvorsteher Reiner Freidinger appellieren an die Breitfurter Bevölkerung, sich an der Umfrage zu beteiligen. "Die Umfrage", so die Bürgermeisterin, "ist zunächst einmal völlig unverbindlich und dient dazu, Informationen über die bestehenden Heizungen in Breitfurt zu erhalten." Aufbauend auf diesen Informationen könne eine erste Planung erfolgen. Breitfurts Ortsvorsteher Reiner Freidinger macht deutlich: "Je mehr Haushalte mitmachen, desto günstiger fällt der Wärmepreis aus."

Läuft alles glatt, könne die Umsetzung des Projekts in 2016 beginnen. Das Projekt sei Teil des "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz ". Darin habe sich die Biosphäre Bliesgau als eine von 19 Modellregionen in Deutschland zum Ziel gesetzt, bis 2050 den Energieverbrauch zu halbieren und die CO-Emissionen um 95 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu senken, teilt der Biosphärenzweckverband mit.

Infos bei Reiner Freidinger, Tel. (0 68 42) 3467 oder reiner.freidinger@gmx.de.

Zum Thema:

HintergrundBürger aus Breitfurt , Mitglieder des Ortsrats, der Stadtwerke Bliestal, der Bürger Energiegenossenschaft Bliesgau sowie der Klimaschutzmanager der Biosphärenregion, Hans-Henning Krämer, hatten sich im Januar dieses Jahres zu einem ersten Treffen für das geplante Projekt "Bioenergiedorf Breitfurt " in den Räumen der Stadtwerke getroffen. Ziel ist der Aufbau einer örtlichen Nahwärmeversorgung mit regenerativen Energien wie Hackschnitzel, Pellets und Solarthermie. Das Projekt soll ein Baustein im Rahmen "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz " des Biosphärenreservats Bliesgau werden. Diesem Masterplan hatten außer der Gemeinde Mandelbachtal alle Kommunen in der Biosphäre zugestimmt. ert

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