Wie soll es weitergehen?

Niederwürzbach · Heftige Diskussionen bei der Mitgliederversammlung des Niederwürzbacher Heimat- und Verkehrsverein im Hubertushof. Da sich kein Vorsitzender findet, müsste er aufgelöst werden. Dafür kam jedoch bei der Abstimmung mit 19 zu neun Stimmen nicht die erforderliche Mehrheit zusammen.

 Das Country-Festival 2012 war für den HVV eher ein Reinfall. Wenig Gäste, hohe Kosten lautete das Fazit. Foto: Erich Schwarz

Das Country-Festival 2012 war für den HVV eher ein Reinfall. Wenig Gäste, hohe Kosten lautete das Fazit. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Noch ist der Patient nicht tot, aber in den nächsten Tagen und Wochen muss wohl die Beerdigung vorbereitet werden: In der Mitgliederversammlung des Niederwürzbacher Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) wurde kein neuer Vorsitzender gefunden. Und weil sich auch niemand für das Amt des zweiten Vorsitzenden fand, beantragte der gewählte Versammlungsleiter Norbert Schwarz die Auflösung des Vereins. Nach einer immer wieder durch Diskussionen unterbrochenen Abstimmung kam schließlich am Ende die laut Satzung erforderliche Zweidrittel-Mehrheit nicht zustande. Die Sitzung des HVV im Würzbacher Hubertushof verlief über einige Strecken sehr turbulent, da gab es auch persönliche Diffamierungen. Auch hatte man zeitweilig das Gefühl, als sei der Kommunalwahlkampf noch nicht beendet. Es waren Arno Ripperger (Tennisclub), Arno Gebhardt (TVN Handball) und der besonnenen Versammlungsleitung von Norbert Schwarz zu verdanken, dass die Versammlung wieder in ruhigeres Fahrwasser kam. Der Rechenschaftsbericht von Michael Wons (erster Vorsitzender) fiel sehr kurz aus, fand doch die letzte Hauptversammlung des Vereins erst im vergangenen Oktober statt. Und auch der Kassenbericht der kommissarischen Kassenführers Stefan Paul konzentrierte sich auf wenige Buchungen. Die letzte Kassenführerin, Kerstin Jungmann-Weis, war zwischenzeitlich zurückgetreten. Paul konnte berichten, dass inzwischen auch Geld vom Motorsportclub von einer länger zurückliegenden Veranstaltung ("Country'N'Werzbach" in der Lettkaul) eingegangen sei, dazu seien einige weitere Rechnungen vom Weiherfest beglichen worden. Es sei noch eine Gema-Rechnung zu bezahlen, "aber die ist falsch und zudem unverschämt", ärgerte sich der Kassenführer. Knackpunkt der gesamten Diskussion indes war das vereinseigene Haus (früheres DRK-Heim), über dessen Zukunft weiterhin Unklarheit herrscht. Es gab zwar verschiedene Deutungs- und Interpretationsversuche von Linz , Wons und Jürgen Krancher, aber die Unklarheiten blieben. Hier soll in den nächsten Wochen eine juristische Prüfung erfolgen.

Weiherfest noch unsicher

Auch konnte oder wollte Ortsvorsteherin Petra Linz keine konkrete Aussage zur Frage von Arno Ripperger machen, ob sie bei einer finanziell dann veränderten Haushaltslage des Vereins die Führung übernehmen werde. "Irgendwie werden wir sicherlich auch in diesem Jahr ein Weiherfest hinkriegen", blieb sie optimistisch. Wobei Norbert Schwarz mahnte, man könne eine solche Veranstaltung nicht "gerade so aus dem Ärmel schütteln". Am Ende gab es dann 19 Stimmen für und neun Stimmen gegen eine sofortige Auflösung des Vereins. Damit war die erforderliche Mehrheit nicht erreicht. Die Vermögensfrage bei Abtretung des Vereinsheims soll jetzt geklärt werden ("ein schweres Versäumnis, das hätte bis heute geklärt werden müssen", so Petra Linz ). Den beiden Noch-Vorsitzenden Michael Wons und Bernhard Wesely bleibt nun nur noch der Weg zum Notar, wobei dann in der Folge vom Amtsgericht ein Notvorstand eingesetzt werden muss. "Andere Orte sind dabei, so einen Verein zu gründen, wir in Niederwürzbach würden ihn auflösen", kommentierte Manfred Schwabe, langjähriger Vorsitzender des Musikvereins, sein Votum für den Erhalt.

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