„Wie ist das Kind do rinnkum?“

Blieskastel · In Blieskastel hat am Wochenende das Homburger Frauenkabarett wieder zugeschlagen mit allem, was es zu bieten hat. Auch Dachdecker Bach aus „Auersmach“ tauchte auf der Bühne auf. Die Spielfreude der Damen war bis in die hinterste Sitzreihe zu spüren.

Um es für die Stammbesucher gleich vorneweg zu sagen: Er war wieder da. Wer? Na der Dachdecker Bach (Gisela Walter) aus "Auersmach". Der kleine Typ im Blaumann, der irrtümlich bei Frau Schach (Heidi Hennen) aus Schwarzenbach aufkreuzt, und diese ihn mit Hochprozentigem abfüllt, um ihn beglücken zu wollen. Und er zählt seit Jahren immer wieder zur Hauptzugabe des Homburger Frauenkabaretts.

Die fünf Frauen machten es bei der Premiere von "Best off - Da war schon viel Schönes dabei" am Wochenende an zwei Tagen in der ausverkauften Bliesgaufesthalle am Ende zunächst etwas spannend. Doch der Herr Bach kam letztlich doch auf die Bühne. Genau wie übrigens der Mann, dem der Programm-Titel bei den Proben entfuhr: Regisseur Thomas Engel. Der Saarbrücker mit Wahlheimat Berlin ist seit langem Spielleiter der Frauen, die auch dieses Mal ihrer Leidenschaft, vorwiegend in Schwarz aufzutreten, treu geblieben waren. Das Ganze war als Benefizveranstaltung bei den Hospiztagen im Saarpfalz-Kreis initiiert, weshalb der Erlös auch für den Hospizverein Saarpfalz vorgesehen ist. Doch das aktuelle Programm ist mehr als nur eine Zusammenfassung der Höhepunkte aus 14 Jahren Programm der Truppe, die ein hohes Maß an Spielfreude an den Tag legte.

Gut, an einem Medley aus diversen früheren Begrüßungsliedern, bei dem Birgit Schöndorf - vermeintlich - immer wieder glaubt, im falschen Lied zu sein, braucht man am Anfang als Warming Up. Doch die vorwiegend weiblichen Besucher reiferen Jahrgangs waren schon richtig in Fahrt, als die Schöndorf, jetzt als Hedwig (57) aus "Asswiller", sich mit Gerda (Ursula Pfeiffer-Anslinger) über ihre Schwangerschaft (!) unterhält. Ja klar. Denn Tochter Sabrina hat keine Zeit. Also muss die Mama ran und das künftige Enkelkind Samantha von Vater Timo austragen. Gerda interessiert vielmehr "wie das do rinnkum is".

Vielleicht hätte der Rapp über Dummheit oder die Passage über "Weichteilrheumatismus - das ist hart" bei den anderen Nummern ihr mehr Aufschluss über dieses Mysterium gegeben. Oder "die krumme Some" (Chromosomen ). Männlichkeit an sich sei ja nicht schlecht, dozierten die Fünf dann wieder an anderer Stelle. Merken Sie was? Da wird gekitzelt, ohne dass es böse ist. Da wird zum Nachdenken angeregt, ohne dass es belehrend ist. Da wird humorvoll auf Probleme hingewiesen, ohne dass es platt ist. Und es gab ein Wiedersehen mit Schorsch (Silke Müller), der mit "Mei Thai" alias Wazzi Tamagotchi-Strunzmeier (Gisela Walter) das Thema Partnersuche in Thailand auf die Schippe nahm.

Zur Politik. Erinnern sie sich noch an "Parteien ohne Wahl"? Die Persiflage mittels "Bündnis Wohlsein - Die Blauen" über Alkohol in der Bundespolitik? Köstlich, auch wenn's wehtut. Gisela Walter jedenfalls als Kellnerin und Heidi Hennen als Politiker nahm man das "Grundrecht auf Rausch - Dummheit frisst, Intelligenz säuft" direkt ab. Am Ende musste man bei Standing Ovations zugeben: Da war schon viel Schönes dabei.

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