Wichtige Förderung für Orgel-Sanierung ist da

Mimbach · Sie ist die erste Orgel im Saarland, die im Kegelladensystem gebaut wurde: Die Walcker-Orgel im „Dom des Bliestals“ in Mimbach muss saniert werden. Sie ist inzwischen seit 20 Jahren nicht mehr spielbar.

 Die Mimbacher Christuskirche. Fotos: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

Die Mimbacher Christuskirche. Fotos: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

 Die Mimbacher Orgel.

Die Mimbacher Orgel.

Für die Restaurierung der Walcker-Orgel in der Dorfkirche des Blieskasteler Stadtteils Mimbach stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 48 000 Euro zur Verfügung. In diesen Tagen erreicht der Fördervertrag Pfarrerin Ines Weiland-Weiser. Möglich wurde die Förderung nicht zuletzt durch zahlreiche zweckgebundene Spenden und eine zweckgebundene Geldauflage. Zudem unterstützen neben der DSD zahlreiche weitere Einrichtungen die Arbeiten an der Orgel . Die Mimbacher Kirche gilt als Zentrum der Kirchenmusik im Saarland. Mimbach im Bliesgau liegt rund zwei Kilometer südöstlich von Blieskastel. Im Ortskern steht die protestantische Christuskirche. Wegen ihrer Größe wird die Kirche auch Dom des Bliestals genannt. Baumeister war der pfalz-zweibrückische Landbaudirektor Phillipp Heinrich Hellermann. Der flach gedeckte Innenraum ist ein typisches Beispiel für eine calvinistisch-nüchterne Betsaalkirche. Der Saalbau mit seinen vier Fensterachsen aus den Jahren 1767/1769 ersetzte das im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigte Vorgängergebäude. Dabei wurde der Chorturm des 14. Jahrhunderts an der östlichen Schmalseite in den Bau integriert, durch einen Oberbau aufgestockt und mit einer Haube versehen. Zu betreten ist der Kirchenbau über das Westportal über eine breite Freitreppe. Das Kirchengebäude gilt als die bedeutendste Anlage des protestantischen Kirchenbaus des 18. Jahrhunderts in der Region. Von der Ausstattung ist insbesondere ein Renaissance-Epitaph aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert hervorzuheben. Auf der Westempore befindet sich die Orgel der Firma E. F. Walcker & Cie. aus Ludwigsburg, die zu den bedeutendsten Orgelbaubetrieben des 19. Jahrhunderts in Deutschland zählt. Das 1860 gebaute Instrument verfügt über 16, auf zwei Manuale und Pedal verteilte Register. Der Spieltisch befindet sich seitlich am Orgelgehäuse. Bei der Walcker-Orgel handelt es sich um die erste, komplett nach dem Kegelladensystem (Registerkanzellenlade) erbaute Orgel im Saarland. Bei einer Restaurierung 1965 wurde die Orgel , die ursprünglich für einen grundtönigen, romantischen Klang angelegt war, in einen spitzen neo-barocken Klang überführt. Diese Umbau-Restaurierung hat der Orgel wohl mehr geschadet als genutzt. Glücklicherweise sind trotz des Umbaus noch drei Viertel der Originalsubstanz vorhanden. Die Orgel ist dringend überholungsbedürftig. Um die für die Instandsetzung nötigen finanziellen Mittel einzuwerben, gründete sich im November 2010 der "Verein zur Rettung und Erhaltung der Kirchenorgel in Mimbach e.V."

Die Dorfkirche von Mimbach ist das Zentrum der Kirchenmusik im Saarland. In dem großen Saal finden jährlich viele Kirchenkonzerte statt, allerdings ohne Orgel , die seit nun über 20 Jahren nicht mehr spielbar ist. Die Dorfkirche Mimbach ist eines von 39 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Saarland fördern konnte.

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