Weißes Fest in barockem Ambiente

Blieskastel · Das Blieskasteler „Diner en blanc“ hat zu seiner dritten Auflage bereits Kultstatus erlangt. Zu den Gästen gesellten sich Besucher aus anderen Gemeinden, sämtliche Gesellschaftsschichten waren vertreten. Das befürchtete Gewitter blieb aus.

 Ganz in weiß, oder Diner en blanc, war das Motto des Partyabends, der am Samstagabend auf den Platz vor dem Schlangenbrunnen in Blieskastel lockte. Foto: Erich Schwarz

Ganz in weiß, oder Diner en blanc, war das Motto des Partyabends, der am Samstagabend auf den Platz vor dem Schlangenbrunnen in Blieskastel lockte. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Blieskastel. Schon von weitem bot sich dem Betrachter ein sehr eindringliches Bild: Der Platz vor dem Schlangenbrunnen in der barocken Altstadt von Blieskastel ganz in weiß. Und es erklang nicht etwa das gleichnamige Lied des Schlagerbarden Roy Black , sondern an diesem Abend sorgten Klänge aus dem französischen Nachbarland für die passende Stimmung. "Diner en blanc" eine Idee, die ursprünglich aus Frankreich kommt, wurde an diesem lauen Sommerwochenende schon zum dritten Mal in Blieskastel umgesetzt.

Ab 18 Uhr startete die Party rund um den Schlangenbrunnen, initiiert vom Verein für Stadtmarketing. Das Konzept, "absolut eine Non-Profit-Veranstaltung", wie Rainer Schetting vom Stadtmarketing-Verein ausdrücklich betonte, ist einfach: Alle kommen weiß gekleidet zur Party, jeder bringt sein Essen mit, auch für Blumenschmuck und Kerzen ist jeder selbst verantwortlich.

Am Samstagabend hatte es kurz vor 18 Uhr noch nach Gewitter ausgesehen, man hatte schon befürchten müssen, dass der Veranstaltung ein ähnliches Schicksal blühte wie im vergangenen Jahr. Damals hatte man die Veranstaltung kurzfristig wegen einer Schlechtwetterprognose absagen müssen. Und der Nachholtermin am Sonntagabend war dann auch nicht so günstig: "Am Montag müssen die meisten wieder arbeiten, dann ist man am Vorabend nicht so in Feierlaune", wie Schetting beobachtet hatte.

Aber in diesem Jahr meinte es Petrus ein bisschen besser mit den Veranstaltern und den Teilnehmern: Die dunklen Wolken verschwanden wieder, es blieb dann trocken. Und der Erfolg gibt den Veranstaltern recht: Schon vor dem offiziellen Beginn waren die meisten Tische besetzt. Und es wurden alle benötigten Partyutensilien mit herangeschleppt: Körbe mit Essen, gut verpackt in Kühltaschen oder -koffern, und dann selbstverständlich Kerzen und die dazugehörigen Ständer, Blumen und so weiter. Und es dauerte nicht lange, da knallten auch schon die ersten Sekt- oder Cremantkorken. Der einzige Obolus, der zu entrichten war, musste für die Tische und die weißen Hussen geleistet werden. Pro Tisch kostete das 18 Euro, damit war man durch. Einige Gäste aus den Bliestalkliniken, die unbedingt an der Veranstaltung teilnehmen wollten, konnten nicht selbst für ihr Essen sorgen. Die wurden dann ("aber der Dresscode muss stimmen", so Schetting) von der nahe gelegen Pizzeria "beliefert". Ansonsten brachten aber alle ihr Essen selbst mit. Eine Tatsache, auch dies konnte man hören, die nicht allen Gastronomen in Blieskastel so richtig "schmeckte".

Aber das blieb auch die einzige Kritik, denn das vorgegebene Ziel von Rainer Schetting wurde erreicht: "Wir wollen die Gäste zu einem gemütlichen Abend in die Stadt bringen". Der Erfolg hatte sich eingestellt: Insgesamt 103 Plätze waren vorreserviert. Zwar kamen einige Gäste etwas später, aber am Ende war es eine ganz tollen Party für alle. Und wenn man die Gästeschar genau analysierte, dann konnte man feststellen, dass alle Gruppen der Gesellschaft an der Veranstaltung teilnahmen. Und die Gäste kamen nicht nur aus Blieskastel-Mitte, viele Besucher waren aus den Stadtteilen gekommen, auch Anmeldungen aus Gersheim oder Saarbrücken lagen den Veranstaltern vor.

Für den passenden musikalischen Rahmen sorgten Les Etiennes, die mit französischen Chansons und Klassikern auch bei der musikalische Abrundung den leicht frankophilen Akzent des Abends unterstützten.

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