Weihnachtliches von Klassik bis Swing

Blieskastel · Mit abwechslungsreicher Programmauswahl und hoher Qualität überzeugte der Musikverein (MV) Frohsinn Mimbach bei seinem Weihnachtskonzert in der Bliesgau-Festhalle. Viel Applaus erntete auch das Jugendorchester für einen beeindruckenden Auftritt.

 Mitglieder des Großen Orchesters des Musikvereins Frohsinn Mimbach bei dem Konzert in der Bliesgau-Festhalle in Blieskastel. Foto: Jörg Martin

Mitglieder des Großen Orchesters des Musikvereins Frohsinn Mimbach bei dem Konzert in der Bliesgau-Festhalle in Blieskastel. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Wenn man als Mitglied des Großen Orchesters eines Musikvereins als Verstärkung beim Jugendorchester mitspielt, ist das nichts Außergewöhnliches. Die Anwesenheit bei jeder Probe ist dann nicht unbedingt zwingend. Horst Kreutz, der erste Vorsitzende des Musikvereins Frohsinn Mimbach, musste am Samstagabend beim Weihnachtskonzert in der Bliesgau-Festhalle zugeben, dass er es nicht einfach hatte, beim Nachwuchs mitzuhalten, weil er nicht alle Proben mitmachen konnte. Das Niveau sei einfach zu anspruchsvoll.

Ein schöneres Kompliment von einem Fachmann konnte der Nachwuchs (Leitung: Marina Ochsenreither) nicht kriegen. "Atlantis" von Anne McGinty und "Themes from Harry Potter " (John Williams) waren die beiden Stücke, mit denn das Jugendorchester bei seinem Auftritt (Moderation: Luise Oberringer, Milli Schorr und Clara sowie Julia Hsu) zunächst überzeugte. Damit nicht genug. Modest Moussorgskys "Bilder einer Ausstellung", in der Fassung von Michael Sweeney, gilt nicht unbedingt als einfach. Auch die vier Sätze der "Peer Gynt Suite" von Edvard Grieg sind nicht unbedingt ein Spaziergang. Programmauswahl und Niveau überzeugten das Publikum. Genau wie der Auftritt der Blockflötengruppe (Leitung: Jasmin Schaeffer).

Da war es für das Große Orchester des Frohsinn (Leitung: Daniel Peters) ein Leichtes an das Motto des Konzertes "Stern über Bethlehem" anzuknüpfen.

Bravo-Rufe aus dem Publikum

Die "Weihnachtliche Toccata" kam so richtig schön klanggewaltig daher, ohne den eigentlich Anlass des Abends zu verfehlen. Das "Wow" des Herrn in Reihe 2 hinterher, war da alles andere als überraschend. Die Atmosphäre in den zahlreichen Kathedralen Frankreichs konnte der Frohsinn mit "Three Famous Cathedrals" vermitteln. Musik sei wie Geschichten zu erzählen, meinte Moderatorin Anja Jung bei "A Froghitters Fantasy". Das Notengeschenk des befreundeten Orchesters aus Belgien sorgte trotz des dramatischen Endes - es geht um das Leben und den Tod von Fröschen zwecks Nahrungszubereitung - für den ein oder anderen "Bravo!"-Ruf bei den Konzertbesuchern.

Rein vom Klang her ist "Bethlehem" von Kurt Gäble nicht zwingend weihnachtlich. Dafür ist es wohl ein Stück weit zu flott. Experten sehen darin gar eine Mischung aus Polka und Swing. Und dennoch: Das Weihnachts-Thema transportierte der klassische Gäble an diesem Abend ohne Probleme. Bleiben wir bei den weihnachtlichen Absonderlichkeiten. Dieses Mal bei denen aus den USA und nicht aus dem Allgäu. Stellen Sie sich ein besinnliches Weihnachtslied, zugleich der Favorit in den Staaten, und den beliebtesten Marsch dort vor. Und dann die Kreuzung aus beiden. Geht nicht? Aber ja. Auch die Menschen in der Festhalle überzeugte "Jingle Bells Forever". Eine gute Voraussetzung für die Zugabe, ein Medley der drei beliebtesten Weihnachtslieder. "Wenn Sie die Lust überkommt, singen Sie einfach mit. Nehmen Sie keine Rücksicht auf Ihren Nachbarn", hatte Anja Jung das Publikum aufgefordert. Das Publikum war etwas zögerlich. Die beiden Orchester waren da bei der gemeinsamen Zugabe tatkräftiger.

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