Weihnachtliches bei Frühlingswetter

Blieskastel · Nach sieben Jahren als Schulhaus-Mieter muss der Musikverein Frohsinn Mimbach sich jetzt einen neuen Probenraum suchen. Dieses Problem stellten die Musiker aber mal für einen Abend zur Seite und sorgten für super Stimmung bei ihrem Konzert in der Bliesgaufesthalle.

 Das Jugendorchester des Musikvereins Mimbach bei seinem Konzert in der Blieskasteler Bliesgaufesthalle. Foto: Jörg Martin

Das Jugendorchester des Musikvereins Mimbach bei seinem Konzert in der Blieskasteler Bliesgaufesthalle. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Horst Kreutz, der Vorsitzende des Musikvereins Frohsinn Mimbach, ist bekannt für seinen trockenen Humor. Am Samstagabend, bei der traditionellen Veranstaltung "Musik und Theater" in der Bliesgaufesthalle, schaffte es der mf-Chef gleich zu Beginn die Besucher zu erheitern. "Es freut mich, dass Sie an einem solchen Frühlingstag Lust auf eine Weihnachtsfeier haben", meinte er. Trotz - oder gerade wegen - der milden Gradzahlen draußen waren die Besucher durchaus bereit, sich unter anderem auf Weihnachtliches einzulassen. Zuerst musste Kreutz aber nach eigener Aussage "zwei Niederlagen" eingestehen. Die eine war sein "Bedauern", wonach das Große Orchester beim saarländischen Orchesterwettbewerb nur knapp den ersten Platz verfehlte. Der andere Punkt war natürlich die Suche nach einem neuen Proberaum, da die Stadt Blieskastel den Mietvertrag in der Mimbacher Alten Schule gekündigt hat, um dort Flüchtlinge unterzubringen. "Wir verlieren hier viel", bedauerte Horst Kreutz. Der Frohsinn sei nach sieben Jahren als Schulhaus-Mieter gezwungen, das Dorf zu verlassen. "Wir empfinden das als Niederlage", meinte der Vereinsvorsitzende. Trotz allen Kummers sorgte das Große Orchester (Leitung: Daniel Peters) für kurzweilige Unterhaltung. So mit dem Titel "A little Opening", welcher gleich zu Beginn Klanggewalt zeigte, die Vorfreude auf ein Konzert offenbarte und beim Publikum recht gut ankam. Mit "Gold Rush" erzielte der Frohsinn 21 von 25 Punkte beim Orchesterwettbewerb. Mit "The Witch and the Saint" gab das Orchester den zweiten Wettbewerbstitel zum Besten. Das Stück schien Dirigent und Musikern einiges abzuverlangen. Daniel Peters zog am Ende die Brille aus, wischte sich den Stirnschweiß ab und nickte den Musikern erleichtert zu. Der tosende Applaus belohnte sie.

TV Kultabend

Da war "TV Kultabend", ein Querschnitt durch Fernsehsendungen wie "Lindenstraße", "Tagesschau" oder "Derrick" weitaus entspannender. Pferdewiehern und einen Hauch von Winterstimmung konnte man anschließend vernehmen, als das Konzert mit "Sleigh Ride" von Leroy Anderson endete. Nicht, ohne eine Zugabe, "Marys Boy Child" in der Calypso-Version sowie "Süßer die Glocken nie klingen" gemeinsam mit dem Jugendorchester (Leitung: Marina Ochsenreither) gegeben zu haben. Der Nachwuchs hatte im ersten Teil seine Auftritte. Er widmete sich mit "Land of Pharaohs" des erst 2014 verstorbenen Kees Vlak dem Land an Nil. "Less more Fun" kam ebenfalls sehr gut an. Mit "A World of Christmas", dem Medley mit Weihnachtsliedern, unternahm der Nachwuchs Versuche, auf das nahende Fest vorzubereiten, ehe man für "Fluch der Karibik" mit "Bravo!"-Rufen und Zugabe-Forderungen konfrontiert wurde. Beim Jugendorchester moderierten abwechselnd: Milli Schorr, Luise Oberringer sowie Clara und Julia Hsu, während Christina Tholl beim Großen Orchester die Ansagen vornahm. Auch dieses Mal hatten die Blockflötengruppe (Leitung: Jasmin Schaeffer) ihren Auftritt. Eine Theateraufführung stellte den zweiten Teil des Abends dar (Bericht folgt).

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