Vorweihnachtliche Atmosphäre in Blieskastel Erstes weihnachtliches Flair der Region

Blieskastel · In der Innenstadt von Blieskastel bot sich am Freitag und Samstag „Weihnachtsstimmung und Lichterzauber“.

 „Die Aussteller und die Besucher sind gechillt“, hatte Veranstalterin Sandy Will beim vorweihnachtlichen Markt in Blieskastel festgestellt.

„Die Aussteller und die Besucher sind gechillt“, hatte Veranstalterin Sandy Will beim vorweihnachtlichen Markt in Blieskastel festgestellt.

Foto: Erich Schwarz

Die Erfolgsgeschichte des vorweihnachtlichen Marktes in Blieskastel wurde auch in diesem Jahr fortgeschrieben. „Im dritten Jahr nach dem Umzug von der Orangerie in die Innenstadt hatten wir endlich mal an beiden Tagen kein Regen“, freute sich Herbert Buhr. Der pensionierte Schulleiter kennt die Geschichte des vorweihnachtlichen Marktes sehr genau, schließlich hatte seine Frau Doris in ihrer damaligen Funktion als Gleichstellungsbeauftragte den Markt sozusagen „erfunden“ und somit den vorweihnachtlichen Grundstein für den Erfolg dieser Veranstaltung gelegt.

Wir erinnern uns: Es begann in der Orangerie und drum herum, auch dort herrschte schon eine tolle Atmosphäre. Aber der Andrang wurde immer größer, schließlich ist es sozusagen der erste Markt mit weihnachtlichem Flair in der gesamten Region und hat damit so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal. Gleichwohl musste man nicht zuletzt aus Gründen des Brandschutzes in die Innenstadt ausweichen.

Ach ja, da war dann noch die Sache mit dem Totensonntag. Nach einigen Veranstaltungsjahren fiel jemanden von der Industrie- und Handelskammer auf, dass man am Totensonntag, dem Sonntag also vor dem ersten Advent, keine derartige Veranstaltung durchführen dürfe. Wieso dies nicht für Gärtnereien und Blumengeschäfte gilt, die just an diesem Sonntag zu „Adventsausstellungen“ mit Glühwein und Spekulatius einladen, bleibt ein Geheimnis.

Dem vorweihnachtlichen Markt unter dem Slogan „Weihnachtsstimmung und Lichterzauber“ tat das indes keinen Abbruch. Man zog den Markt einen Tag vor. Nun kann man am Freitag und am Samstag vor und durch das Rathaus schlendern, die angebotenen Arbeiten bestaunen und sich anschließend an einer der Buden in der Straße vor dem Rathaus auch noch kulinarisch verwöhnen lassen. „Wenn du erst mal einen Glögg getrunken hast, dann willst du nicht mehr weg von hier“, sagte ein Kunde am Stand von Herbert Buhr mit einem Lachen. In diesem Jahr wartete der frühere Pädagoge mit einer neuen Spezialität auf: „Adventscremant“, das hört sich schon gut an, schmeckt aber noch besser. Dahinter verbirgt sich Cremant mit einem Schuss Orangenasud, wie Buhr verriet.

Und Klaus Hussong aus Rubenheim merkte dann scherzhaft an: „Alles aus der Biosphäre“. Tatsächlich, so bestätigte die Frauenbeauftragte und Veranstalterin des Marktes Sandy Will, hatte man weitgehend auf Plastik und unnötige Umverpackungen verzichtet. Zudem gab es auch einen Fair Trade-Stand, was der städtischen Gleichstellungsbeauftragten ein Herzensanliegen ist. „Die Veranstaltung läuft wieder sehr gut in diesem Jahr. Wir sind unserem Konzept trau geblieben, von Frauen für Frauen. Es ist in diesem Jahr so richtig schön. Die Aussteller sind gechillt, die Besucher sind es offensichtlich auch. Das ist jedenfalls mein Eindruck, wenn ich mich so umsehe und umhöre“, unterstrich Sandy Will.

Auch die Waffeln an ihrem Stand erfreuten sich großer Beliebtheit: „Allein am Freitag haben wir über hundert Eiere verarbeitet“, erzählte die Hauptverantwortliche. Und wenn man das Rathaus betrat, konnte man sofort Osterhasen bewundern. Osterhasen? „Nein“, lachte Claudia Gross aus Bexbach, „das sind Bärchen. Denen hab ich nur so große Ohrwärmer angezogen“, klärte sie den erstaunten Besucher auf. Aber natürlich hatte sie auch Nikoläuse oder Weihnachtsmänner im Angebot: „Und klar, die laufen in dieser Zeit besser“.

 Vor allem die Getränke- und Essenstände vor dem Rathaus waren gut frequentiert.

Vor allem die Getränke- und Essenstände vor dem Rathaus waren gut frequentiert.

Foto: Erich Schwarz

Überhaupt war das Angebot riesig: Von Selbstgehäkeltem bis zu Töpferwaren, von kalligraphischen Kunstwerken bis zu Alschbacher Schnitzkunst reichte die Angebotspalette. Man konnte Honig und – na klar – Schnaps aus Wolfersheim probieren und kaufen, es gab Crêpes, Waffeln und Kuchen. Die Auswahl war riesig. Und warum schloss der Markt am Samstag dann schon so früh, um 18 Uhr? „Die meisten Standbetreiber sind keine professionellen Anbieter. Am zweiten Tag gegen 18 Uhr ist dann meist alles verkauft. Aber viele bleiben ja auch noch eine Weile an den Getränkebuden. Da wird es dann meist doch schon ein bisschen später. Da ist ja dann nicht um Punkt sechs Schluss“, weiß Sandy Will aus Erfahrung.

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