Der Ortsvorsteher von Breitfurt Das Dorfjubiläum soll die Gemeinschaft stärken

Breitfurt · Serie „Bliesgau? Natürlich!“: Martin Moschel, Ortvorsteher von Breitfurt, schildert die Pläne für eine besondere 750-Jahr-Feier.

 Martin Moschel, der Ortsvorsteher von Breitfurt, steht auf einer Wiese, vor der aus ein toller Blick über das bereits 750 Jahre alte Dorf möglich ist.

Martin Moschel, der Ortsvorsteher von Breitfurt, steht auf einer Wiese, vor der aus ein toller Blick über das bereits 750 Jahre alte Dorf möglich ist.

Foto: BeckerBredel

Zur 750-Jahr-Feier Breitfurts soll es im September nicht nur eine große Feier geben, der Ort will sich auch ein Denkmal setzen. Und das nimmt Ortsvorsteher Martin Moschel wörtlich und hat nach den einst in Breitfurt gefundenen Reiterstandbildern gesucht, die im Original nicht mehr im Saarland sind. Ein Original ist heute in Speyer, eine Kopie im Römermuseum Schwarzenacker.

Moschel hätte aber gern wenigstens eines der beiden Standbilder wieder im Ort: „Wir haben die Standbilder in einem 3-D-Scan vermessen und Angebote eingeholt, was es uns kosten würde, wenn ein Steinmetz eine verkleinerte Nachbildung anfertigt. Aus Sandstein kostet das über 20 000 Euro. In einem 3-D-Druck ist es günstiger aber nicht so haltbar. Aktuell haben wir daher nachgefragt, ob man es noch etwas günstiger machen kann, wenn man den Maßstab weiter reduziert. Trotzdem würden wir gern ein verkleinertes Abbild in Ninas Eck aufstellen und damit die 750-Jahr-Feier krönen“, sagt Moschel. Der Ortsrat müsse noch eine Kostenentscheidung treffen. Er sei aber optimistisch, dass man das realisieren könne.

Der 58-Jährige ehemalige „Meister im Musterbau“ bei Bosch, der seit einem knappen Jahr im Vorruhestand ist, tüftelt außerdem an einem Dorfbuch zum Jubiläum, dessen Inhalte vollständig zusammengetragen sind und das auch bis Ende Juli fertiggestellt sein soll. Das Dorfbuch sei die Fortsetzung des Werkes, das zur 700-Jahr-Feier vor 50 Jahren erschienen sei und behandele die Vereinsgeschichte ab diesem Zeitpunkt und viele heimatgeschichtliche Rückblicke. „Momentan ist es beim Designer, das Inhaltsverzeichnis steht. Es wird auf jeden Fall ein richtiges Buch, ein kurzweiliger Lesestoff“, sagt Moschel und hat Berichte über die Kommunalpolitik, die Schulentwicklung, die Feuerwehr, den Kirchheimer Hof, die Naturdenkmäler, die Ottilienquelle oder die Bliesmühle zusammengetragen.

Weitere Projekte des SPD-Mannes sind die bereits abgeschlossene Schulhofneugestaltung und die Erneuerung des dortigen Spielplatzes, die Aufwertung des Spielplatzes am Bremmenhübel und die Hebung der Brunnenstube an der Feuerwehr, wodurch man den im Krieg verschütteten Brunnen wieder sichtbar gemacht habe. Neu sei ein Storchennest am Sportplatz, wo sich leider noch kein Storchenpaar niedergelassen habe. „Ich vermute aber, wir waren etwas spät. Außerdem kann es nach Auskunft von Vogelexperten bis zu fünf Jahre dauern, bis ein solcher Platz angenommen wird“, sagt Moschel und ist optimistisch, dass es noch brütende Störche in Breitfurt geben wird.

Gesichert sei die Ruine des Alexanderturms, der auch in diesem Jahr wieder nutzbar gemacht werde. Die Arbeiten seien gut vorangekommen, Plattform und Wendeltreppe werde man noch im Sommer einweihen. „Was ich als Ortsvorsteher noch erleben will, ist die neue Brücke zwischen Breitfurt und Wolfersheim. Seit 10 Jahren ist die gesperrt, jetzt haben wir endlich positive Signale aus allen Ministerien und dem Landratsamt. Wir warten noch auf Förderrichtlinien, dann können Anträge gestellt werden. Die Brücke wird bis zu 600 000 Euro kosten, das ist ein dicker Brocken. Aber ich will noch Ortsvorsteher sein, wenn sie fertiggestellt wird.“ Ein Ende der jahrelangen Diskussionen zeichne sich ab.

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