Viel Kritik, wenig Lösungswege

Blieskastel · Einig waren sich alle, dass es mittlerweile in die Jahre gekommen ist, das Blieskasteler Stadtfest. Charme verloren, Vereine haben sich zurückgezogen, viele Hinterhöfe bleiben zu: Die Kritikpunkte sind bekannt. Ein Arbeitskreis soll helfen.

 Nur noch wenige Anwohner (hier bei Kunst, Antik&Wein im vergangenen Jahr) öffnen beim Blieskasteler Altstadtfest ihre Hinterhöfe, ein Alleistellungsmerkmal der Anfangsjahre. Foto: Erich Schwarz

Nur noch wenige Anwohner (hier bei Kunst, Antik&Wein im vergangenen Jahr) öffnen beim Blieskasteler Altstadtfest ihre Hinterhöfe, ein Alleistellungsmerkmal der Anfangsjahre. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Das Blieskasteler Altstadtfest ist in die Jahre gekommen. Zumindest in diesem Punkt waren sich alle Besucher in dem von der Stadtverwaltung initiierten Meinungsaustausch über das Blieskasteler Traditionsfest einig.

Die Kritikpunkte sind nicht neu: Das Blieskasteler Altstadtfest hat viel von seinem ursprünglichen Charme verloren, viele Vereine haben sich zurückgezogen und eine große Zahl der Hinterhöfe, die in den Anfangsjahren des Festes eben jenen besagten Charme ausmachten, blieben in den vergangenen Jahren beim Fest oft geschlossen. Aber die städtischen Verantwortlichen für das Fest, Harald Becker (Kulturamt), Brigitte Adamek-Rinderle (Kulturbeigeordnete) sowie die neu eingestellte Veranstaltungskauffrau Cathrin Kelkel mussten sich an diesem Abend noch mehr Kritik anhören. Das Altstadtfest sei mit drei Tagen zu lang, der Termin läge oft ungünstig und - immer wieder neu vorgebracht - die Kosten für die Standbetreiber seien auch im Vergleich zu anderen Stadtfesten unangemessen hoch.

Die Verantwortlichen aus der Verwaltung forderten die rund 40 Vereinsvertreter, Gastronomen oder auch Anwohner auf, Schwachpunkte zu nennen und Verbesserungsvorschläge zu machen. Und es gab verschiedene Vorschläge, etwa den von Elmar Becker, das Fest auf einen bestimmten Bereich zu konzentrieren ("Straße der Gastlichkeit"), um es damit nur noch für ein bestimmtes, nämlich älteres Publikum wieder attraktiver zu machen. Und schon hier schieden sich - wie in vielen anderen Punkten - die Geister: "Wir sollten zum Beispiel auf die Rockbühne verzichten, damit es nicht wieder zu Alkoholexzessen kommt", zeigte sich Elmar Becker über bestimme Entwicklungen besorgt. Hier wurde heftig widersprochen, gerade die Rockbühne ziehe viele neue und junge Gäste an. "Die Alkoholexzesse haben nicht zugenommen", stellte Harald Becker heraus. Es wurde weiterhin vorgeschlagen (Katharina Barß), die historischen Epochen der Stadt mit entsprechenden Kostümen in den einzelnen Ständen widerzuspiegeln: eher geringe Resonanz.

Die Verkürzung des Festes fand dann zwar zum Teil Zustimmung, aber schon die Frage, welcher Tag dann wegfallen sollte, wurde sehr kontrovers diskutiert. Ebenso fand eine räumliche Begrenzung nicht unbedingt Zustimmung. Auch der Termin wurde diskutiert, schließlich kollidiert der Festtermin (zweite Junihälfte) alle zwei Jahre mit großen Fußballevents. Aber auch der von der Verwaltung ins Spiel gebrachte Augusttermin stieß eher auf Ablehnung. Harald Becker machte deshalb auch zwischenzeitlich den Vorschlag, das Fest im Zweijahres-Rhythmus zu veranstalten. Am Ende schlug Brigitte Adamek-Rinderle vor, eine Arbeitskreis zu gründen, dem mehrere Gastronomen und die beim Fest noch verbliebenen Vereinsvertreter angehören sollen. "Vielleicht finden wir in diesem etwas kleineren Kreis dann einen Konsens", so die Kulturbeigeordnete.

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