Ortsrat Blieskastel Alter Bebauungsplan ist bald Geschichte
Blieskastel · Geht es nach dem Willen des Ortsrates Blieskastel-Mitte, dürfen die wenigen noch zur Verfügung stehenden Baulücken in der Waldwohnanlage Bellem in Lautzkirchen jetzt zeitgemäßer genutzt werden.
Der Ortsrat Blieskastel-Mitte hat in seiner jüngsten Sitzung die Aufhebung der Bebauungspläne „Waldwohnanlage Blieskastel, zweiter Bauabschnitt“ gemäß dem Baugesetzbuch beschlossen. „Das Wohn- und Kurgebiet Waldwohnanlage Bellem in Lautzkirchen ist bereits seit Jahren fast vollständig bebaut. Es gibt lediglich noch einige Baulücken. Der Bebauungsplan enthält restriktive Festsetzungen, die den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprechen. Die 1973 erstmalig erarbeiteten Festsetzungen sind für die Realisierung von Wohngebäuden nach derzeitigem Maßstab ungeeignet, was zu einer zunehmenden Anzahl von Befreiungsanträgen führt. Ein Planungserfordernis tritt immer deutlicher hervor“, hatte zuvor Ortsvorsteher Jürgen Trautmann informiert.
Ziel der Bebauungsplanaufhebung, die eine Fläche von 17 Hektar umfasse, sei die Flexibilisierung der Bebaubarkeit im Bereich der schon umgesetzten Planung, sie umfasse den gesamten südwestlichen Siedlungskörper der Waldwohnanlage Bellem, einschließlich des Geländes der Medi-Clin Bliestal-Kliniken.
Mit Vorschlägen von Ratsmitgliedern möchte der Ortsrat Blieskastel zudem die Verkehrssituation in Lautzkirchen und in Blieskastel-Mitte sicherer gestalten. Anna Uhl und der stellvertretende Ortsvorsteher Martin Dauber, beide Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, baten die Stadtverwaltung um Überprüfung zur Einführung von Tempo 30-Zonen in Lautzkirchen ab dem Bahnübergang über das Mühldell bis Ortsausgang Richtung Kirkel. SPD-Sprecher Mathias Zumpf regte die Aufstellung einer Geschwindigkeitstafel am Sportgelände in der Florianstraße an. „Durch die neue Verkehrsführung fahren die meisten Autofahrer die Florianstraße durch bis zum Ende am Lautzkircher Bahnhof. Sie nutzen aber dabei nicht die neu geschaffene Straßenverbindung hoch an den Stadtwerken vorbei in die Bliesgaustraße. Ein Ärgernis ist, dass die Geschwindigkeit in Höhe des Stadions überwiegend nicht eingehalten wird und so Fußgänger und Nutzer des Sportgeländes gefährden“, hatte Zumpf festgestellt.
Erneut Thema war die Nichtbeantwortung von Anfragen der Ortsratsmitglieder durch die Stadtverwaltung, wie etwa nach der Neugestaltung des Gollenstein-Umfeldes oder der Anschaffung von Hundestationen. Diese Anfrage liege fast zwei Jahre zurück. „Selbst ein Zwischenbericht bleibt aus. Dem Ortsrat wird dadurch wenig Respekt entgegengebracht“, ärgerte sich Andreas Schuler (CDU). Doch das solle sich ändern, so die freudige Nachricht von Jürgen Trautmann. „Durch eine Umorganisation in der Stadtverwaltung ist jetzt eine Fachkraft speziell mit den Anfragen aus allen Ortsräten betraut worden. Erste Antworten zeigen, es tut sich was, da ist die Verwaltung endlich auf gutem Wege“, so der Ortsvorsteher mit Blick auf weitere Sitzungen.