Unglaubliche Klangfülle bewiesen

Blieskastel. Horst Schmitt, erfahrener Chorsänger aus Lautzkirchen brachte es wohl im Sinne aller Gäste auf den Punkt: "Das war ein tief beeindruckendes Konzert"

 Der Bariton Thomas Scharfenberger (vorne links) zählte zu den Solisten des Konzertes mit dem Philharmonischen Kammerchores Essen, der jetzt unter Leitung von Dirigent Alexander Eberle (rechts) in der Blieskasteler Schlosskirche gastierte. Foto: Schwarz

Der Bariton Thomas Scharfenberger (vorne links) zählte zu den Solisten des Konzertes mit dem Philharmonischen Kammerchores Essen, der jetzt unter Leitung von Dirigent Alexander Eberle (rechts) in der Blieskasteler Schlosskirche gastierte. Foto: Schwarz

Blieskastel. Horst Schmitt, erfahrener Chorsänger aus Lautzkirchen brachte es wohl im Sinne aller Gäste auf den Punkt: "Das war ein tief beeindruckendes Konzert". Und in der Tat: Die diesjährigen Blieskasteler Schlossbergkonzerte begannen am Samstagabend bereits mit einem absoluten Höhepunkt: Zu Gast in der erstmals nach den umfangreichen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten wieder zugänglichen Schlosskirche war der Philharmonische Kammerchor Essen. Das war auch kein Zufall, schließlich ist der Leiter des Chores ein Kind der Stadt Blieskastel. Genauer gesagt stammt Alexander Eberle aus Altheim. Aber nach dem Studium der Kirchenmusik an verschiedenen Stationen in der Republik ist der 42-Jährige seit der Spielzeit 1999/2000 Chordirektor des Aalto-Theaters in Essen. Dort gründete er im Jahre 2004 diesen Philharmonischen Kammerchor, der jetzt in der Schlosskirche gastierte. Brigitte Rinderle, als Beigeordnete für die Kultur zuständig, begrüßte die Gäste und verwies auf "den symbolträchtigen Tag", die Befreiung von der Naziherrschaft durch die Alliierten am 8. Mai vor 65 Jahren. Und sie erläuterte auch gleich die Entstehung des ersten Stückes, dem Chorsatz von Rudolf Mauersberger anlässlich dieses Jahrestages des Kriegsendes "Wie liegt die Stadt so wüst". Und bereits bei diesem ersten Chorsatz wurde den Gästen deutlich, was für ein fulminanter Chor an diesem Abend in der Schlosskirche gastierte. Insgesamt 14 Männer und ebenso viele Frauen füllten mit ihrem kraftvollen, dynamischen Gesang die Schlosskirche aus. Sowohl beim ersten Chorsatz als auch beim deutschen Requiem von Johannes Brahms entfaltete der Chor eine unglaubliche Dichte und Klangfülle. Da gab es keine Spur anfänglicher Nervosität, die Stimmen des Chores allesamt in einer perfekt zu nennenden Harmonie. Aus dem Programm war zu erfahren, dass Alexander Eberle bei seinen Produktionen nur mit Sängerinnen und Sängern mit "solider musikalischer und sängerischer Grundausbildung" arbeitet. Das merkte und hörte man auch, dieser Chor entfaltete eine Kraft und Dynamik, die ihresgleichen sucht. Übrigens dirigierte Eberle den Chor engagiert und temperamentvoll, jedoch ohne Pathos und Theatralik. "Tiefgehend, ergreifend und intensiv", dann am Ende auch die Bewertung von Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener, die mit dieser Einschätzung sicherlich für alle Gäste sprach. Hervorragend zudem die Leistung der Solisten Elisabeth Scholl (Sopran) und Tobias Scharfenberger (Bariton). Nicht zu vergessen Wolfram Märtig und Christian von Blohn an den Flügeln, aber auch Daniel Paul an den Pauken. Schade nur, dass dieses höchst beeindruckende und mit stehenden Ovationen bedachte Konzert nur eine recht spärliche Zahl von Zuhörern in die Schlosskirche lockte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort