Ein weichtiger Meilenstein auf dem Weg in den Beruf Arbeiten und lernen mit und in der Natur

Blieskastel · Drei junge Leute absolvieren ein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Forstbetrieb der Stadt Blieskastel.

 Die „Nachwuchsriege“ des Forstbetriebes Blieskastel (von links): FÖJ’ler Philipp Schrögler, Auszubildender Phil Theis, FÖJ’ler Carlo Klingler, Praktikantin Teresa Stief und FÖJ’ler Jakob Steigner mit Förster und Betriebsleiter Helmut Wolf im Erlebniswald Schellental in Blieskastel.

Die „Nachwuchsriege“ des Forstbetriebes Blieskastel (von links): FÖJ’ler Philipp Schrögler, Auszubildender Phil Theis, FÖJ’ler Carlo Klingler, Praktikantin Teresa Stief und FÖJ’ler Jakob Steigner mit Förster und Betriebsleiter Helmut Wolf im Erlebniswald Schellental in Blieskastel.

Foto: Wolfgang Degott

Der 20-jährige Jakob Steigner, Philipp Schrögler (16) und Carlo Klingler (19) aus Saarbrücken sind drei Jugendliche, die derzeit beim Blieskasteler Forstbetrieb ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) ableisten und damit unter anderem einen Einblick in die Formen nachhaltiger Waldbewirtschaftung bekommen. Dies ist jedoch nur eine der vielfältigen Herausforderungen, denen sich Forstleute heute stellen haben, weiß Betriebsleiter Helmut Wolf zu berichten. Er freut sich darüber, dass schon seit Jahren alljährlich immer wieder junge Leute, die sich für Natur- und Umwelt aber auch konkret für die Forstarbeit interessieren den Weg zu seinem Betrieb finden. „Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, Weichen zu stellen um dem klimatischen Wandel mit seinen Veränderungen wie Trockenheit und Schädlingsplagen entgegenzuwirken“, so der städtische Förster.

Der Nohfeldener Jakob Steigner will sich später beruflich in dem Metier bewegen. „Wir haben zu Hause auch Privatwald und ich will mir hier einen Einblick verschaffen.“ Das vielfältige Arbeitsspektrum, das er hier vorfinde, habe ihn in seiner Entscheidung, diesen Berufsweg zu gehen, bestätigt. Auch der Ormesheimer Philipp Schrögler wird wohl auch künftig seine Arbeitsstelle im Wald finden. So werde er nach dem FÖJ in Mandelbachtal eine Ausbildung als Forstwirt beginnen. Er sei sozusagen im Wald „aufgewachsen“, da sein Vater dort Holz geschlagen habe. Carlo Klingler hat sich schon für ein Forstwirtschaftsstudium auf der Universität angemeldet.

Der Forstbetrieb Blieskastel umfasst rund 2000 Hektar Wald. Zusätzlich werden im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit auch die Wälder der Stadt Homburg (350 Hektar), der Gemeinden Mandelbachtal (1000) und Gersheim (120) sowie einige Privatwälder mitbetreut. Von den rund 30 FÖJ- Einsatzstellen im Saarland entfallen drei Stellen auf den Stadtwald Blieskastel. Dem Trio werden dort viele Kenntnisse bei der täglichen Arbeit vermittelt. Der Wald wird naturnah bewirtschaftet und hat sowohl Anteile an der Kernzone der Biosphäre Bliesgau als auch an mehreren Naturschutzgebieten. Sie unterstützen die Blieskasteler Forstmitarbeiter im innerhalb ihres FÖJ´s bei Baumpflanzungen, aber auch im Bereich Naherholung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Gewässerpflege und Wegeunterhaltung. Sie schneiden Waldwege frei oder streichen Bänke. Auch der Umgang mit der Motorsäge wird ihnen innerhalb eines Lehrganges beigebracht, und sie haben auch schon erfolgreich diese „Motorsägen-Führerscheinprüfung“ bestanden. Wolf ergänzt dazu, dass die jungen Leute nicht zu Baumfällarbeiten herangezogen werden. Vielmehr würden ihre erworbenen Kenntnisse in der Bearbeitung von „Liegendholz“ vertieft. Die praktische Arbeit wird durch jährlich sechs Seminarwochen zu diversen Themen begleitet, damit eine überbetriebliche Sicht vermittelt.

Derzeit absolviere auch Teresa Feld aus Blieskastel ein Jahrespraktikum zur Erlangung der Fachhochschulreife. Daneben wird Phil Theis aus Rubenheim zum Forstwirt ausgebildet. Er schließt seine Ausbildung voraussichtlich im Juli ab. Daneben gehören auch Forstingenieur Tobias Schlicker und Forstwirtschaftsmeister Julian Welsch, die Forstwirte Ralf Wittenmeier, Ditmar Hussong und Thomas Jakob zur Belegschaft. Ergänzt wird das Team im Bereich Mandelbachtal und Gersheim durch die Forstwirte Roland Linz, Jörg Koch und Dirk Schmidt. Um den Arbeitsumfang bewältigen zu können, werden im Bereich Holzernte und Holzrückung übers Jahr auch noch externe Unternehmen beauftragt. Hierzu zählt auch die Firma Winkmann aus Brenschelbach, die ihre Rückepferde im Wald einsetzt (wir berichteten).

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