Hier ging es schaurig rund Grausige Gestalten lauern an jeder Ecke

Blieskastel · Die große Halloween-Freiluftsause lockte einmal mehr unzählige Menschen in die Innenstadt von Blieskastel.

 Schaurig-schöne Gestalten tummelten sich in Blieskastels Innenstadt.

Schaurig-schöne Gestalten tummelten sich in Blieskastels Innenstadt.

Foto: Erich Schwarz

Die Erfolgsgeschichte der Blieskasteler Halloween-Party wurde auch an diesem 31. Oktober fortgeschrieben. Da man ja schon länger weiß, dass der für das Wetter zuständige Petrus offensichtlich ein Blieskasteler gewesen sein muss, hatte man auch in diesem Jahr wieder die Beziehungen nach oben spielen lassen: Der Himmel war weitgehend blau, auch die Temperaturen waren noch einigermaßen angenehm. Kein Wunder also, dass wieder Tausende von Besuchern den Gruselabend in Blieskastel mitfeiern wollten.

Das Grauen begann für manchen Autofahrer schon bei der Anfahrt: Die Parkplätze in Innenstadtnähe waren restlos belegt, bis nach Lautzkirchen standen die Fahrzeuge. Und die Kennzeichen ließen erkennen, dass die Blieskasteler Halloween-Party weit über die Region viel Anziehungskraft besitzt. Dabei war es – wie fast in jedem Jahr – offensichtlich eine Hängepartie gewesen, ob Halloween überhaupt wieder stattfand. Aber am Ende haben wohl der Kulturstammtisch und „Pro Kaschdel“, die Initiative einiger Gewerbetreibender, zusammen mit Bürgermeister Bernd Hertzler die Veranstaltung gerettet. Und – siehe oben – es war wieder ein voller Erfolg. „Die Stimmung ist prima, es ist an allen Plätzen etwas los“, unterstrich Wolfgang Moser von „Pro Kaschdel“. Es war erneut eine Veranstaltung für die ganze Familie, viele junge Erwachsene waren mit ihren „Driggern“, neudeutsch „Buggies“, unterwegs, ganz viele Erwachsene zeigten sich auch verboozt. Da gab es Sensenmänner und Skelette, Zombies und andere Wasserleichen.

Die Geschäfte – jedenfalls die, die am Spektakel teilnahmen, und das waren nicht alle – präsentierten ihre Schaufenster halloweenmäßig dekoriert. Oft bildeten sich längere Schlangen vor den Läden, wo sich die Kinder Süßes abholten und vorher Saures androhten, falls man ihrem Wunsch nicht entsprach. Die Stimmung war gut, es lag so durchaus eine Mischung von Weihnachtsdüften und Volksfestgerüchen in der Luft. So konnte man in der Kaffeerösterei schon vorweihnachtliche Zimtwaffeln mit Eierlikör probieren. Auf dem Paradeplatz, wo sich etliche Verkaufsstände befanden, roch es nach Flammkuchen nebst Crémant. Hier war auch wieder der große Stand des Tischtennisclubs Lautzkirchen, der schon seit Anbeginn bei Halloween in Blieskastel dabei ist, einer der Hauptanziehungspunkte.

Daneben gab es bei den „Schutzengeln“ wieder ein Schminkstand für Kinder. Es wurden Schutzengelsteaks, passend zum Abend Vampirsaft und Monsterdrunk angeboten. „Es läuft wieder gut“, unterstrich Klaus Port, der Chef des rührigen Vereins. Im letzten Jahr habe man ganz gut für die gute Sache des Vereins verdient: „Aber der Erlös steht nicht so sehr im Vordergrund. Wenn so etwas in Blieskastel veranstaltet wird, wollen wir das auch unterstützen, unabhängig vom Verdienst“, stellte der frühere Chef der Blieskasteler Polizei heraus.

 Ein Umzug des Grauens schob sich nach Einbruch der Dunkelheit durch die Altstadt.

Ein Umzug des Grauens schob sich nach Einbruch der Dunkelheit durch die Altstadt.

Foto: Erich Schwarz

Schräg gegenüber befand sich der Stand der Konfirmanden und deren Eltern. Mittendrin Pfarrer Matthias App – im Martin-Luther-Outfit. Ja heute ist doch Reformationstag, und die Protestanten sind bei Halloween dabei? „Das schließt sich nicht aus. Die Kirche muss dahin gehen, wo die Leute sind. Und ein Christ hat weder vor Gott noch vor der Hölle Angst“, sagte lachend der evangelische Stadtpfarrer. Er zeigte den Gästen, in welcher Schriftart Luther seine Thesen geschrieben hatte. Nein, meinte er, die Bibel wolle er nicht neu schreiben. Derweil lief auch das Geschäft für die Konfirmanden recht gut: Es wurden schön verzierte Muffins angeboten, auch ausgehöhlte Kürbisse und Rummelbooze konnte man bestaunen. Gegen 18 Uhr wurde es dann ganz schaurig: Von fern hörte man  das dumpfe Dröhnen der Trommeln, der Geister- und Gespensterumzug war unterwegs durch die Stadt. Vorne tanzte eine Hexe ihren schaurig-schönen Tanz. Dann kamen die Trommeln und eine wilde Horde gruseliger Gestalten. Derweil blieb in der Gastronomie wohl kein Tisch unbesetzt, wurden doch auch hier schaurige Gruselgerichte angeboten. Es bleibt zu hoffen, dass die Halloween-Erfolgsgeschichte auch im kommenden Jahr fortgeschrieben wird.

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