Supermärkte contra Einzelhandel

Blieskastel. Wie viele Supermärkte braucht die Stadt Blieskastel? Offensichtlich ist der Standort sehr attraktiv, denn derzeit geben sich wohl die Investoren in Blieskastel die Klinke in die Hand. Auch der Stadtrat scheint mit den vielen Ansiedlungswünschen überfordert zu sein. Deshalb will man bestehende Einzelhandelsgutachten erweitern und sich damit von Fachleuten Rat einholen

Blieskastel. Wie viele Supermärkte braucht die Stadt Blieskastel? Offensichtlich ist der Standort sehr attraktiv, denn derzeit geben sich wohl die Investoren in Blieskastel die Klinke in die Hand. Auch der Stadtrat scheint mit den vielen Ansiedlungswünschen überfordert zu sein. Deshalb will man bestehende Einzelhandelsgutachten erweitern und sich damit von Fachleuten Rat einholen. Die "Gefechtslage" ist relativ unübersichtlich, deshalb hier der Versuch eines Überblicks: In Lautzkirchen sollte auf dem Gelände der "Fundgrube" investiert werden. Hier lehnten der Stadtrat und der Ortsrat das vom Investor angebotene Konzept ab. Brigitte Adamek-Rinderle (Grüne): "Solche Märkte brauchen wir in Blieskastel nicht". Man fürchtete nicht zuletzt auch die Konkurrenz zu den in Lautzkirchen noch gut florierenden kleineren Geschäften. Zwei Ortsratsmitglieder in Lautzkirchen sehen das wohl anders, sammelten Unterschriften für den Bau des Lebensmittelmarktes. Achim Jesel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender des SPD-Stadtratsfraktion: "Wir müssen dort einen Bebauungsplan aufstellen, dann können wir mitbestimmen, was dort passiert". Offensichtlich weitere Interessenten gibt es auch für eine Ansiedlung an der Blickweiler Straße. Auch hier sollen mehrere kleine Fachmärkte entstehen. Aber an dieser Stelle wird wohl abgewartet, bis sich die Verkehrssituation endgültig geändert hat und damit eine bessere Anbindung an die Kernstadt möglich ist. Noch unübersichtlicher ist die Situation in Aßweiler und dem angrenzenden Mandelbachtal. Hier versucht man von Mandelbachtaler Seite aus, einen großen Markt (im Gespräch ist Edeka mit über 2000 Quadratmetern) zwischen Aßweiler und Erfweiler zu realisieren. Clemens Dahlem aus St. Ingbert als Repräsentant der AP Projektentwicklung will hingegen auf dem jetzigen Gelände der Firma Becker ("Wohnwerkstatt", "Casa Sport") eine kleinere Lösung präsentieren: "Wir haben drei Standbeine. Einmal einen Markt unter 800 Quadratmetern als Ergänzung zum jetzigen Edeka Markt. Dazu eventuell ein Getränke- und ein Drogeriemarkt. Zusätzlich soll dann noch Freifläche als Verkaufsangebot für regionale Vermarkter angeboten werden", so das Konzept des St. Ingberter Repräsentanten, der mit einem Investor aus Erlangen zusammenarbeitet. "Die Pläne sind fertig, entsprechen dem Flächennutzungsplan und könnten sofort realisiert werden". Hier gibt es aber auch kritische Einwände aus Niederwürzbach. Dort sucht Wasgau schon seit geraumer Zeit nach einem geeigneten Standort für den jetzigen Markt in der Dorfmitte, der den modernen Anforderungen nicht mehr entspricht. CDU-Stadtratsmitglied Stefan Stemmler aus Niederwürzbach: "Wenn in Aßweiler oder bei Aßweiler ein großes Marktzentrum entstehen sollte, könnte es sein, dass wir in Niederwürzbach den Kürzeren ziehen". Und er stellt klar: "Das hat nichts mit Kirchturmpolitik zu tun. Wir wollen lediglich in Niederwürzbach eine Grundversorgung weiter garantieren, die in Aßweiler bisher durchaus gegeben ist". Am Standort Niederwürzbach ist Wasgau weiterhin interessiert, derzeit versucht man mit Grundstückseigentümern zu verhandeln, um den bisherigen Marktstandort eventuell an gleicher Stelle zu vergrößern. Aber auch Clemens Dahlem hat Interesse an Niederwürzbach: "Mein Projekt in Aßweiler schadet dem Standort Niederwürzbach nicht", garantiert der Projektmanager. Man verhandelt - sofern es mit Wasgau nicht klappt - mit weiteren Interessenten wie etwa Netto, Penny oder Lidl für Niederwürzbach. "Mein Projekt in Aßweiler schadet dem Standort Niederwürzbach nicht."Clemens Dahlem, Projektmanager

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