Steinbruch-Ausbau: Gruppe rügt Gersheims Bürgermeister

Blieskastel · Eine Gruppe um frühere und aktive Ortsvorsteher hat zum Ausbau des Steinbruchs in Rubenheim Stellung bezogen. Besonders kritisiert sie Gersheims Rathaus-Chef. Er habe es versäumt sich fachlich unabhängig beraten zu lassen.

 Sie sprechen sich gegen eine Steinbrucherweiterung aus (von links): Manfred Adolph, Axel Kammerer, Benno Bubel, Michael Abel, Matthias Seel und Stephan Schepp-Weyrich. Foto: Axel Kammerer

Sie sprechen sich gegen eine Steinbrucherweiterung aus (von links): Manfred Adolph, Axel Kammerer, Benno Bubel, Michael Abel, Matthias Seel und Stephan Schepp-Weyrich. Foto: Axel Kammerer

Foto: Axel Kammerer

Michael Abel (Ortsvorsteher Erfweiler-Ehlingen, SPD ), Benno Bubel (ehemaliger Ortsvorsteher Erfweiler-Ehlingen, CDU ), Manfred Adolph (Sprecher der Interessengemeinschaft Erfweiler-Ehlingen), Matthias Seel (Ortsvorsteher Wolfersheim, CDU ), Axel Kammerer (stellvertretender Ortsvorsteher Wolfersheim FWG, Sprecher der Bürgerinitiative) und Stephan Schepp-Weyrich (ehemaliger Ortsvorsteher Wolfersheim, SPD ) haben in einer gemeinsamen Pressemitteilung Stellung bezogen zur Steinbrucherweiterung und zum Schwerlastverkehr.

Kritik an Rathaus-Chef

Die Gruppe teilt mit, dass der Bürgermeister der Gemeinde Gersheim, Alexander Rubeck , das Vorgehen des Landrates des Saarpfalz-Kreises in einer Presseerklärung der Gemeinde Gersheim als politische Einflussnahme kritisiert habe. "Bedauerlicherweise scheint ihm nicht bekannt zu sein, dass es sich bei den vom Landrat in einer Presseerklärung vorgestellten ablehnenden Stellungnahmen zur Erweiterung des Steinbruchs in Rubenheim um Ausarbeitungen der Fachabteilungen des Saarpfalz-Kreises sowie der Zweckverbände Unesco Biosphäre Bliesgau und Naturschutzgroßprojekt "Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe" handelt", informiert die Gruppe.

Negative Stellungnahmen habe es ebenfalls vom BUND, der Naturschutzinitiative Deutschland und der Vereinigung der Jäger im Saarland sowie von der Stadt Blieskastel und der Gemeinde Mandelbachtal gegeben. Einzig Gersheim habe sich positiv zum Vorhaben geäußert. "Dabei hat es Bürgermeister Rubeck versäumt, sich fachlich unabhängig beraten zu lassen", so die Gruppe weiter.

Während der Ortsrat Wolfersheim zum geplanten Abbau unabhängige Stellungnahmen von zwei renommierten Gutachterbüros in Auftrag gegeben habe, sei von Bürgermeister Rubeck bei den Infoveranstaltungen der Gemeinde Gersheim alleinig die von der Firma Napru (Schmitt) beauftragte Firma als Gutachter geladen worden. Auf Nachfrage der anwesenden Leiterin der Landesplanung im Rahmen der Infoveranstaltung habe der Ersteller des Gutachtens allerdings selbst angegeben, dass er kein unabhängiger Sachverständiger sei.

CDU-Fraktion stimmte dafür

Des Weiteren teilen sie mit, dass nur die CDU-Fraktion im Gemeinderat für die Erweiterung votiert habe, alle anderen politischen Mandatsträger in Gersheim hätten nicht für die Erweiterung gestimmt. Die ebenso wie Gersheim von der Erweiterung des Kalkschottertagebaus direkt betroffene Stadt Blieskastel sowie der Ortsrat Wolfersheim, auf dessen Gemarkung einige Hektar der Erweiterungsfläche liegen, hätten parteiübergreifend und einstimmig gegen die Erweiterung votiert.

"Genauso wie der indirekt, aber dennoch durch den Lkw-Verkehr betroffene Mandelbachtaler Ortsteil Erfweiler-Ehlingen und mehrheitlich auch der Gemeinderat von Mandelbachtal. Tatsächlich hat sich also eine überwältigende Mehrheit der gewählten Volksvertreter in der Region gegen die Erweiterung des Steinbruchs Rubenheim ausgesprochen." Sie betonen zudem, dass darüber hinaus mehr als 1000 Bürger im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Öffentlichkeitsbeteiligung des Zielabweichungs- und Raumordnungsverfahrens eine negative Stellungnahme abgegeben hätten. Die Gruppe befürchtet, dass Rubeck, da der Firmensitz des Steinbruchbetreibers in der Gemeinde Gersheim angesiedelt ist, nur seine Gewerbesteuereinnahme sehen würde.

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