In den Stadtteilen von Blieskastel sollen die Bürger mitreden dürfen Die Herausforderungen der Stadtentwicklung

Ballweiler · Auftaktveranstaltung in Ballweiler mit rund 120 interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

 Svenja Nothof und Julia Kaiser (von links) vom Planungsbüro „Stadtgespräch“ eröffneten das ISEK- Stadtentwicklungsprogramm.

Svenja Nothof und Julia Kaiser (von links) vom Planungsbüro „Stadtgespräch“ eröffneten das ISEK- Stadtentwicklungsprogramm.

Foto: Hans Hurth

Mit der Auftaktveranstaltung in der Mehrzweckhalle Ballweiler fiel der Startschuss für die aktive Bürgerbeteiligung im Rahmen der Erstellung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) für die Stadtteile Aßweiler, Ballweiler-Wecklingen, Biesingen, Blickweiler, Breitfurt, Mimbach, Webenheim und Wolfersheim.

Bürgermeister Bernd Hertzler und Ortsvorsteher Stefan Noll als Hausherr begrüßten neben 120 Zuhörern Julia Kaiser und Svenja Nothof vom beauftragten Planungsbüro „Stadtgespräch“ aus Kaiserslautern, die sich beide im Vorfeld intensiv engagiert hatten. „Mit Hilfe der Bürgerinnen und Bürger wird ein Konzept für die Entwicklung der genannten acht Stadtteile erstellt“, stellte Julia Kaiser heraus. Gemeinsam sollen dabei Herausforderungen der Stadtentwicklung dargestellt und Lösungsvorschläge für die Weiterentwicklung erarbeitet werden. „Wichtig ist, dass alle Einwohner und Interessengruppen eine Stimme haben, ihre Meinungen und Interessen bei der Bürgerbeteiligung Beachtung finden. Sie sind aufgerufen, sich in den Prozess einzubringen, denn sie kennen ihre Bliestal-Heimat am besten und können mitbestimmen, wie sich die acht Stadtteile in Zukunft entwickeln sollen“, betonte Julia Kaiser. Sie informierte zu Beginn über das Förderprogramm, den weiteren Verfahrensablauf und die Beteiligungsmöglichkeiten.

Stadtentwicklung lebe nämlich vom Mitmachen – daher hatte das Planungsbüro im Januar/Februar eine Fragebogen-Aktion gestartet, deren erste Ergebnisse Julia Kaiser und Svenja Nothof präsentierten. Ergänzende Informationen gab es von Susanne Wagner-Klein vom Stadt-Fachbereich Umwelt, Planung, Bauen. Sehr unterschiedlich war die Beteiligung an der Fragebogen-Aktion (siehe Info-Kasten) in den acht Stadtteilen, Positives und Negatives wurde festgehalten. Mangelhaft angegeben wurde etwa bei der Versorgungssituation in Ballweiler-Wecklingen und Wolfersheim die Lebensmittel – und in Aßweiler die medizinische Versorgung. Verkehrsbelastung und Verkehrslärm stören in Aßweiler, Biesingen, Mimbach und Webenheim, fehlende Parkplätze vermissen die Bürger in Blickweiler, und die Beeinträchtigung des Ortsbildes durch Leerstände wird in Breitfurt angeführt. Angeregt wird eine bessere Kooperation – stadtteilübergreifend – im Vereinswesen, die Schaffung von Wohnraum-Angeboten für junge Familien, die Verbesserung der Taktung im Busverkehr, die Anbindung an den Stadtlinienverkehr Dolmusch. Vermisst wird fehlender Parkraum überwiegend an öffentlichen Einrichtungen wie an der Kirche und Kita in Biesingen, Blickweiler und Webenheim sowie im Ortskern von Aßweiler.

„Insgesamt beteiligten sich an der ISEK-Fragebogen-Aktion von 7806 Einwohnern 705 in den 4000 Haushalten, dies entspricht einer Rücklaufquote von 19 Prozent“, rechnete Julia Kaiser vor. Bei der Beteiligung gab es die geringste in Blickweiler und Webenheim, die größte im Stadtteil Aßweiler. „Vom Ortsrat Aßweiler haben wir bei den Bürgern an den Haustüren dafür geworben, unser Einsatz wurde belohnt“, freuten sich Ortsvorsteher Roland Engel und Doris Gaa.

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