Der Stadtrat hatte Ende November die erste Hürde im von der SPD angestrengten Verfahren genommen. Die nach dem Gesetz erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit von 26 Stimmen kam aber nur zustande, weil neben SPD (13), Teilen der CDU (9) und FDP (1) auch die AfD-Stadträte (3) zustimmten. Die sieben Grünen- Stadtverordneten stimmten dagegen. Die je drei Abwahl-Gegner aus CDU und Unabhängigen (DUB)/Linke erschienen zur Sitzung damals gar nicht erst. Die Inanspruchnahme der Unterstützung durch die AfD-Stadträte hatte zu einem Konflikt zwischen der Landes-SPD und den Blieskasteler Sozialdemokraten geführt.

Hintergrund des Streites ist ein sich erheblich verschlechterndes Verhältnis der ehemaligen politischen Partner SPD und Grüne. Erster Auslöser war, dass Grünen-Stadtratsmitglied Lukas Paltz Bürgermeister Bernd Hertzler (SPD) als „Flachzange“ bezeichnet hatte. Weitere Auslöser waren Entscheidungen der Grünen-Beigeordneten Lisa Becker als Urlaubsvertretung für den Bürgermeister, der daraufhin das Vertrauensverhältnis als zerstört ansah (wir berichteten ausführlich).