Stadt Blieskastel wird "gemütlich"

Blieskastel. Der Blieskasteler Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung einmütig beschlossen, dass die Stadt in den Kreis der internationalen Vereinigung der lebenswerten Städte (cittaslow/slowcity) aufgenommen werden soll

Blieskastel. Der Blieskasteler Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung einmütig beschlossen, dass die Stadt in den Kreis der internationalen Vereinigung der lebenswerten Städte (cittaslow/slowcity) aufgenommen werden soll. Die Verwaltung wurde beauftragt, auf der Grundlage des Ergebnisses der Informationsveranstaltung der Stadt mit dem Gewerbeverein Mitte Juni und den Vorgaben der Vereinigung der lebenswerten Städte den Beitritt Blieskastels zu prüfen und die Kosten zu ermitteln (wir berichteten). Den Antrag zum Beitritt zu den "gemütlichen Städten" hatten CDU, Grüne und FDP gestellt. Als Begründung hieß es bei den Jamaikanern, dass bei der Info-Veranstaltung Mitte Juni die Chancen für Blieskastel deutlich geworden seien, ebenso die Parallelen und Synergien mit der Biosphärenregion. Der Gewerbeverein spreche sich für den Beitritt der Stadt aus. Auf der Grundlage der Prüfungen solle die Stadtverwaltung einen Beschlussvorschlag für eine der nächsten Stadtratssitzungen vorlegen, der den Beitritt Blieskastels in der Vereinigung der lebenswerten Städte zum Inhalt habe. Damit wäre Blieskastel die erste saarländische Kommune im Kreis der "slow citys". Auch die anderen Fraktionen begrüßten den Beitrittswillen der Stadt. Die SPD wies jedoch unter anderem darauf hin, dass es nicht genüge, ein weiteres Etikett zu erhalten, sondern das Ganze müsse auch mit Inhalten gefüllt werden. Ursprung der slowcity-Bewegung war 1999 in Orvieto und wurde dort von den Bürgermeistern einiger aktiver italienischer Slow-Food-Städte ins Leben gerufen. Während bei Slow Food die Suche nach Lebensqualität am Geschmack und der Qualität der Lebensmittel ansetzt, werden die Grundideale bei der slowcity-Vereinigung um wesentliche Elemente erweitert. Jene Städte, die sich bei der Verwirklichung dieser Ziele in besonderer Weise hervorgetan haben, gründeten das internationale Netz der slowcitys. Nach der Informationsveranstaltung Mitte Juni mit zwei Experten der cittaslow-Stadt Waldkirch im Breisgau waren Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener und die Vorsitzende des Blieskasteler Gewerbevereins, Brigitte Gode, ganz begeistert von der Schnecke, die als Symbol der cittaslow-Städtevereinigung auf Briefköpfen und Internetseiten der beteiligten Kommunen prangt. Wie die beiden Gäste erläuterten, wurde Waldkirch vor acht Jahren in die internationale Vereinigung der lebenswerten Städte aufgenommen. Kernpunkt dieser Bewegung sei eine nachhaltige Stadtentwicklung. Zudem sollen Gastfreundschaft, Städtepartnerschaften, Märkte, Kultur und Traditionen gepflegt werden.

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