St. Ingbert bleibt von der Sommerflaute noch verschont

St. Ingbert · Im Juli war zu spüren, dass junge Leute ihre Ausbildung abgeschlossen haben und Zeitverträge ausliefen. Angesichts der Stellensituation haben qualifizierte Kräfte aber Chancen, ihre Zeit ohne Job bald zu beenden.

"Kaum ist der Frühjahrsaufschwung am Arbeitsmarkt abgeebbt, tritt mit Beginn der Ferienzeit die Sommerflaute ein und die Arbeitslosenzahlen im Kreis steigen wieder." So wertete die Agentur für Arbeit in ihrem gestern vorgestellten Bericht die Lage am regionalen Arbeitsmarkt . Und für den gesamten Saarpfalz-Kreis trifft die Einschätzung auch zu. Hier waren Ende Juli insgesamt 4000 Menschen arbeitslos gemeldet, 40 mehr als im Juni und 260 oder 6,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Noch kleinteiliger betrachtet, zeigen sich jedoch leichte Unterschiede. Demnach waren im Bereich der Geschäftsstelle der Arbeitsagentur in Blieskastel 35 Frauen und Männer mehr arbeitslos registriert als im Vormonat. Im Einzelnen verteilten sich die Erwerbslosen im Juli so auf die Kommunen, für die man dort zuständig ist: in Blieskastel 433, in Mandelbachtal 185 und in Gersheim 158. In St. Ingbert hingegen ist die Zahl der Arbeitslosen in diesem Monat nochmals zurückgegangen. Hier waren 21 Frauen und Männer weniger ohne Job registriert als im Juni 2015.

Grundsätzlich sei aber für den Monat Juli eher ein Anstieg der Arbeitslosigkeit typisch, wie der Bericht der Agentur betont. Dies sei insbesondere darauf zurückzuführen, dass in den Sommermonaten besonders viele junge Leute den Übergang von Schule, Ausbildung oder Studium in Beschäftigung bewältigen müssten. "Nicht immer gelingt das nahtlos und Arbeitslosigkeit ist dann eine direkte Folge", erläutert Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit Saarland. Zudem seien zum Quartalsende Zeitverträge ausgelaufen und Kündigungen ausgesprochen worden. "Da die jetzt arbeitslos gewordenen Frauen und Männer in der Regel gut qualifiziert sind, haben sie aber beste Voraussetzungen, rasch wieder in Arbeit zu kommen", so Haßdenteufel.

Kreisweit ist die Zahl der bei der Arbeitsagentur gemeldeten Stellen im Juli unverändert geblieben. Die Arbeitgeber hätten 344 neue Stellen gemeldet, so viele wie im Juni. Aktuell stehen knapp 1000 freie Jobs zur Verfügung. Besonders gesucht sind weiterhin Arbeitskräfte in den Berufsfeldern Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Metallbearbeitung, Lebensmittelherstellung und -verarbeitung, im Hotel- und Gaststättengewerbe sowie in medizinischen und nichtmedizinischen Gesundheitsberufen.

Weiter geht unterdessen auch in den Ferien die Suche junger Leute nach Ausbildungsstellen. Ende Juli suchten im Saarpfalz-Kreis noch 160 jungen Frauen und Männer einen Ausbildungsplatz, dem standen 220 unbesetzte Lehrstellen gegenüber.

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