Spezialisten retten Menschen aus großer Höhe

Blieskastel · Kreativität ist gefragt, aber auch routinierte Schnelligkeit: Übungsaufgabe für die Höhensicherungsgruppe der Blieskasteler Feuerwehr war die Bergung einer schwergewichtigen Person. Es wurde eine Lösung gefunden.

 Wenn's in die Höhe geht, wird's knifflig: Wehreinsatz auf einem Dach in Alschbach nach beschädigten Stromleitungen. Foto: Stephan Leffer

Wenn's in die Höhe geht, wird's knifflig: Wehreinsatz auf einem Dach in Alschbach nach beschädigten Stromleitungen. Foto: Stephan Leffer

Foto: Stephan Leffer

Es gibt Einsatzlagen und Szenarien, da stoßen auch Feuerwehrleute an ihre Grenzen. So müssen bei Aufgabenfeldern in den absturzgefährdeten Bereichen gemäß Dienstvorschrift spezielle Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden. Hierzu wurde vor über drei Jahren eine Höhensicherungsgruppe (HSG) gegründet. Die Mitglieder kommen aus mehreren Löschbezirken. Die Ausbildung erfolgt durch Multiplikatoren, die die Ausbildung "Hoch- und Tiefbauunfälle", "Patientengerechtes Retten" und "Fortbildung für Ausbilder für die Truppausbildung - Multiplikator in der Absturzsicherung" vorweisen müssen. Die Höhensicherungsgruppe unterstützt bei SRHT-Einsätzen (Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen) der örtlichen Löschbezirke im Bereich "Sichern in absturzgefährdeten Bereichen". Das besondere Einsatzmaterial wie Höhensicherungsrucksäcke, spezielle Seile, Gerätesätze Absturzsicherung sowie Auf- und Abseilgeräte ist im Löschbezirk Blieskastel-Mitte auf dem Rüstwagen und Drehleiter angebracht. Die HSG-Spezialeinheit untersteht direkt dem Wehrführer. Kürzlich übte die in Blieskastel-Mitte stationierte Höhensicherungsgruppe der Feuerwehr Blieskastel wieder eine Personenrettung bei erschwerten Bedingungen.

Bei einbrechender Dunkelheit wurde die Rettung einer schwergewichtigen Person mittels Seilrutsche aus dem Obergeschoss eines Wohnhauses simuliert. Personenrettungen - beispielsweise zur Unterstützung des Rettungsdienstes mit der Drehleiter - gehören zum Tagesgeschäft des Löschbezirks. "Knifflig wird es aber dann, wenn die zu rettende Person schwerer ist, als es die maximale Belastung des Drehleiterkorbes von 180 Kilogramm inklusive einem Feuerwehrmann zulässt. In solchen Fällen ist Kreativität, Know-how und dennoch routinierte Schnelligkeit gefragt", wie Wehrsprecher Marco Nehlig weiter mitteilt.

Gelöst wurde das Problem mit einer sogenannten Seilrutsche. Hier wurde mittels Seilwinde ein Stahlseil zwischen Rüstwagen und Drehleiter gespannt. Unabhängig vom Gewichts hebt und hält der Drehleiterkorb dann an einem speziellen Anschlagspunkt in dieser Auslastung nämlich bis zu vier Tonnen Gewicht oder Zugkraft. "Anschließend wurde der Patient dann mit dem eingehängten Schleiftragekorb wie auf Butter und ohne ruckartige Bewegungen zu Boden gelassen. Übung macht den Meister!", wie Marco Nehlig abschließend weiter mitteilt.

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