Tamilen-Hochzeit in Kirche St. Mauritius Spektakuläre Hochzeit mit 200 Gästen aus halb Europa

Lautzkirchen · Recht international war das Publikum am vergangenen Samstag in der Kirche St. Mauritius in Lautzkirchen. Die Tochter einer seit langem im Blieskasteler Stadtteil ansässigen Tamilen-Familie heiratete. Über 200 Gäste kamen – aus ganz Europa.

 Das Brautpaar lässt sich mit vielen weiblichen Hochzeitsgästen ablichten.

Das Brautpaar lässt sich mit vielen weiblichen Hochzeitsgästen ablichten.

Foto: Erich Schwarz

Der Treppenaufgang zur Kirche mit weißen und rosa Rosen geschmückt, das Geländer zum Portal mit Luftballons verziert – am Samstagvormittag wurde in Lautzkirchen ein Hochzeitsgottesdienst gefeiert. Aber Pfarrer Eric Klein feierte an diesem Samstag eine ungewöhnliche Hochzeitmesse. Bunte Gewänder vor allem bei den weiblichen Hochzeitsgästen, Braut und Bräutigam mit Blumenketten geschmückt: Im Lautzkicher Gotteshaus gaben sich Matuscha Susilan und Rinujan Rinisteepan das Ja-Wort. Beide kommen ursprünglich aus Sri Lanka, gehören zur Volksgruppe der Tamilen. Wobei die Braut schon in Blieskastel zur Schule ging, ihr Bräutigam lebt nun seit etwa drei Jahren in Deutschland. Bei einem Besuch in Sri Lanka hatte es bei beiden gefunkt, Rinujan folgte dann seiner Matuscha ins Saarland.

„Kleine“ Hochzeitsfeier mit über 200 Gästen aus aller Welt in Lautzkirchen

Die landesübliche Trauungszeremonie hatte bereits in Sri Lanka stattgefunden, nun folgte die „kleinere“ Feier mit über 200 Hochzeitsgästen. Und die waren aus der gesamten Bundesrepublik angereist, aber auch aus Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden kamen Hochzeitsgäste ins Saarland. Gerade in Paris, so wurde unserer Zeitung erzählt, gäbe es eine sehr große Tamilen-Community. Daher ergab es sich, dass im Haus der Braut in der Neunkircher Straße in Lautzkirchen etwa 35 Landsleute der Familie Susilan für die Hochzeit einquartiert waren.

Und auch den Gottesdienst durften die Tamilen mitgestalten, etwa die Fürbitten wurden in der Landessprache vorgetragen. Am Ende der Zeremonie wurde Reis in Schalen gereicht, und die Fotografie-Strecke begann.

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Ungewöhnliches Sprachengewirr mit Lautzkerjer Platt

Schon während der Trauungsmesse hatten ein hochaufgerüsteter Fotograf und ein Kameramann das Geschehen in allen Facetten und Details festgehalten. Und nach dem Gottesdienst begann dann der Fotomarathon: Alle durften sich gemeinsam mit dem Brautpaar fotografieren lassen, alle Elternteile einzeln, dann die Verwandten und später auch alle Freunde. Das Brautpaar ließ dies alles in stoischer Ruhe mit sich geschehen. Unter den jungen Hochzeitsteilnehmern konnte man ein ungewöhnliches Sprachengewirr vernehmen: Neben der Landessprache kam dann auch breites Lautzkerjer Platt durch, sehr gewöhnungsbedürftig.

Denn unter den vielen jugendlichen Hochzeitsgästen waren viele Freunde und Freundinnen des Paares („Flowerboys und Flowergirls“), zum Teil tamilischer Abstammung, aber auch einige Saarländer. Und in breitem Saarländisch erzählte uns Tamile Marc Nagarajah, dass er am Nachmittag bei der Feier den DJ machen musste: „Ich spiele natürlich tamilische Musik, aber auch englische Titel, weil viele aus der Verwandtschaft Englisch sprechen“. Gefeiert wurde in Dudweiler in einem entsprechend großen Saal.