Alexanderturm in Breitfurt Der Alexanderturm ist wieder besteigbar

Breitfurt · Die Ruine ist saniert. Jetzt plant die Fördergemeinschaft einen Neubau unmittelbar daneben.

 Ehrengäste auf der Aussichtsplattform des Alexanderturms.

Ehrengäste auf der Aussichtsplattform des Alexanderturms.

Foto: Wolfgang Degott

Nachdem er am 9. September 1939 von deutschen Pionieren der Wehrmacht gesprengt und in den vergangenen Jahren konserviert worden war, konnte der Alexanderturm auf Breitfurter Gemarkung erstmals seit 82 Jahren wieder erstiegen werden. Umweltminister Reinhold Jost sprach bei einem vom SPD-Ortsverein Breitfurt veranstalteten Fest davon, dass der Turm ein Zeugnis der lokalen Geschichte und einer wunderbaren Kulturlandschaft sei. Dazu hätten neben den finanziellen Mitteln, 150 000 der benötigten 200 000 Euro wurden vom Land zur Verfügung gestellt, vor allem das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder der Fördergemeinschaft Alexanderturm unter der Führung von Walter Schmidt beigetragen. SPD-Ortsvereinsvorsitzender Guido Freidinger sprach im Beisein von Blieskastels Bürgermeister Bernd Hertzler und den beiden Ortsvorstehern Martin Moschel (Breitfurt) und Helmut Ruf (Böckweiler) ebenfalls vom außerordentlichen ehrenamtlichen Engagement während der Bauphase. Insbesondere der stellvertretende Vorsitzende Reiner Freidinger und der Architekt Gerhard Weinland hätten einen großen Teil zum Fortschritt beigetragen.

Vorsitzender Schmidt erläuterte, dass nach mehrjähriger Vorarbeit des Vereins zusammen mit der LAG (Lokale Aktionsgruppe) Biosphärenreservat Bliesgau im August 2019 der Förderantrag eingereicht wurde und anschließend die Arbeiten im Juli 2020 begannen. Saniert wurde der quadratische Restsockel von fünf Meter Seitenlänge aus dicken roten Sandsteinen. Eingebaut wurde eine Spindeltreppe, mit der man die neue Aussichtsplattform erreicht. Bei gutem Wetter sieht man vom Turm aus bis zum Donnersberg in der Pfalz und den Bergen der Vogesen. Obwohl die Stadt Blieskastel Bauträger ist, wird das Projekt inhaltlich von der Fördergemeinschaft Alexanderturm getragen. Sie muss ein Viertel der Baukosten beisteuern. Schmidt freute sich, dass es gelungen sei, mittlerweile rund 40 000 Euro an Spenden einzuwerben.

Der Alexanderturm wurde 1893 vom Baumeister Christian Hagenthau im Auftrag von Alexandre Jacomine de Malespine (1821–1893), Gutsbesitzer auf dem Kirchheimer Hof, als Geschenk an die Naturfreunde errichtet. 141 Sandsteinstufen führten auf die obere Plattform in einer Höhe von 26,35 Metern. Jetzt steht die Fördergemeinschaft in den Startlöchern zum weiteren Projekt, dem Bau des eigentlichen Turms in unmittelbarer Nachbarschaft der Ruine. Er soll als Stahlkonstruktion entstehen und rund 37 Meter hoch sein. Gesprochen wird von Kosten von rund 800 000 Euro. Umweltminister Jost meinte dazu, dass noch ein Genehmigungsverfahren abgewartet werden solle, bei dem insbesondere geprüfte werde, ob es sich dabei um ein landschaftsbildprägendes Vorhaben handele und es nicht dem Arten- und Naturschutz entgegenstehe. Schmidt ist zuversichtlich, betonte aber, dass der Verein sowohl Fertigstellung der Außenanlage als auch für das ambitionierte Turmprojekt noch weitere finanzielle Unterstützung benötigt. Er hat dazu Spendenkonten eingerichtet.

Mehr Infos bei Walter Schmidt, E-Mail: FG-Alex@kdwelt.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort