Spannender Fund in der Gnadenkapelle in Blieskastel
Blieskastel. Derzeit wird die Gnadenkapelle oder auch Kreuzkapelle des Blieskasteler Klosters renoviert. Die 1683 unter der Regentschaft derer von der Leyen erbaute Kapelle ist nach vielen Irrungen und Wirrungen in die Jahre gekommen. Dennoch hat sie über Jahrhunderte allen Unbilden standgehalten, diente sogar zeitweilig als Munitionsdepot
Blieskastel. Derzeit wird die Gnadenkapelle oder auch Kreuzkapelle des Blieskasteler Klosters renoviert. Die 1683 unter der Regentschaft derer von der Leyen erbaute Kapelle ist nach vielen Irrungen und Wirrungen in die Jahre gekommen. Dennoch hat sie über Jahrhunderte allen Unbilden standgehalten, diente sogar zeitweilig als Munitionsdepot. Komplett eingerüstet zeigt sich die Kapelle derzeit den Besuchern und den Pilgern zum Gnadenbild der Heiligen Maria mit den Pfeilen. Aber jetzt gab es eine dicke Überraschung: Bei den Dacharbeiten fanden die Arbeiter der ausführenden Firma Güth aus Saarbrücken eine zugelötete Bleihülse. Diese war unterhalb des Kreuzes in der Kuppel, bezeichnenderweise auch "Tresor" genannt, gefunden worden. Die Arbeiter brachten den erstaunlichen Fund in den Speisesaal des Klosters, wo es dann richtig spannend wurde. Etliche neugierige Schaulustige hatten sich eingefunden, darunter auch Pater Darius vom Kloster, Blieskastels Pfarrer Herrmann Kast sowie Peter Kostyra, Vorsitzender des Kapellenvereins. Vorarbeiter Werner Weber öffnete mit einer Zange behutsam die Bleikassette. Zum Vorschein kamen einige geheimnisvoll anmutende Päckchen und Fundstücke. So gab es einen Bleistreifen, auf dem die Namen der Arbeiter eingraviert waren, die 1958 mit der Dachsanierung beschäftigt waren. Denn aus diesem Jahr, so ergab es sich aus mehreren Fundstücken, stammte die geheimnisvolle Kassette. Und zur Freude der anwesenden Dacharbeiter hatten sich Arbeiter der Firma Güth aus Saarbrücken dort verewigt. Also genau von jener Firma, die nun gut 50 Jahre später wieder mit der Dachsanierung beauftragt ist. Es waren aber auch amtliche Schriftstücke dabei, darunter die Urkunde der Dachsanierung, auf der neben dem damaligen Gardian des Klosters und dem Blieskasteler Pfarrer Josef Neufeld zudem der seinerzeit amtierende Bürgermeister Richard Buchheit als Zeitzeuge genannt wurden. In einem kleinen Schnapsfläschchen hatte aber auch ein Pater Hillebertus seine Freude über die Sanierung niedergeschrieben. Zudem fand man Geldstücke und -scheine der damaligen Währung, so einen 10 000-Franken-Schein sowie ein Zwei-Mark-Stück. Der Fund wurde fotografisch festgehalten, auch waren die Lateinkenntnisse einiger Anwesender gefragt, schließlich hatten die Patres jener Zeit alles in lateinischer Sprache aufgeschrieben. Die Fundstücke werde man genau dokumentieren, sagte Pfarrer Hermann Kast. Auf jeden Fall soll auch bei der jetzigen Sanierung eine solche Kassette angefertigt und im "Tresor" verstaut werden. Dort soll dann auch eine aktuelle Ausgabe der Saarbrücker Zeitung mit eingeschweißt werden, meinte der Pfarrer.