Souveräner und ehrlicher Rock

Blieskastel. Na also, geht doch: Strahlende Gesichter bei Elmar Becker und seinem Mitveranstalter Bernhard Wesely von "Stagelight". Endlich war die Halle voll, Altmeister Klaus Lage hat immer noch genug Anziehungskraft. Und um es vorweg zu sagen: Es hatte bei allen Fans wirklich "Zoom" gemacht, die Stimmung am Dienstagabend war unglaublich

Blieskastel. Na also, geht doch: Strahlende Gesichter bei Elmar Becker und seinem Mitveranstalter Bernhard Wesely von "Stagelight". Endlich war die Halle voll, Altmeister Klaus Lage hat immer noch genug Anziehungskraft. Und um es vorweg zu sagen: Es hatte bei allen Fans wirklich "Zoom" gemacht, die Stimmung am Dienstagabend war unglaublich. Der Reihe nach: Das Klaus Lage-Konzert war das letzte in der Abteilung Rock/Pop, das Elmar Becker mit Bernhard Wesely in diesem Jahr präsentierte. Und nach herben Rückschlägen klingelte dieses Mal wirklich die Kasse. Gut 600 Fans füllten die Bliesgau-Festhalle, es war ein absolut toller Abend. Da waren zum einen glänzend aufgelegte und ebenso brillant aufspielende Musiker in der Band, angefangen bei dem musikalischen Kopf Bo Heart am Piano, über den herausragenden Bassisten und Saxofonisten Lothar Atwell, dem Ausnahmedrummer Tim-Ole Hoff bis zu einem exzellenten Gitarristen Jürgen Scholz. Allein die Klasse der Band wäre schon das Geld für das Ticket wert gewesen, die Musiker brillierten und ließen ihr Können immer wieder aufblitzen. Und dann der Frontmann Lage. Er zeigte sich ebenso souverän wie die Musiker, die er als seine Freunde bezeichnete, und er ließ genauso wenig anbrennen. Und die Fans wissen selbstverständlich, dass man Klaus Lage nicht nur auf seinen Ohrwurm "Tausend und eine Nacht" reduzieren darf und kann. Die Gäste im Saal in der Mehrzahl schon im "reiferen" Popalter, gleichwohl auch erstaunlich viele ganz junge Fans. Und sie kennen zum Teil jeden Song, können Zeile für Zeile mitsingen. Klaus Lage ist vom Erscheinungsbild her eher nicht der typische Rockmusiker, er wirkt eher ein bisschen behäbig, ist untersetzt und das Haupthaar wird schütterer. Aber wenn er dann losrockt, dann merkt man, mit welcher Energie dieser Musiker zur Sache geht, dass die Bühne wirklich seine "zweite Heimat" ist. Vom ersten Lied an spürt man eine enorme Dynamik, auch wenn er die Lieder schon tausend Mal gesungen hat, sie wirken immer noch frisch und sind auch nach über 25 Jahren textlich (wieder) hochaktuell. Und sie singen und gehen begeistert mit, die 600 Fans. Ob es nun die schon etwas älteren Hits waren oder die neuesten Nummern seiner neuen CD "nah und wichtig" - das war alles super arrangiert, die Band war mehr als nur Ergänzung, und Klaus Lage wirbelte über die Bühne, dass es eine Freude war zuzusehen. Und man schonte sich nicht, gab Zugabe um Zugabe und war wirklich nahe bei den Fans. Das war ein ehrliches Konzert, musikalisch auf höchstem Niveau, unterhaltsam und sehr kurzweilig. Bleibt zu hoffen, dass den Veranstaltern nicht der Atem ausgeht und dass die "Provinzstadt" Blieskastel noch öfter solche musikalischen Höhepunkte bieten kann.

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