Sogar der Himmel war weiß-blauGute Stimmung bei Seniorenprogramm im Festzelt

Blieskastel. Es stimmte mal wieder alles beim Blieskasteler Oktoberfest. Sogar der Himmel strahlte weiß-blau über dem Barockstädtchen. Man hätte fast annehmen können, man befinde sich im Freistaat. Dirndl und Lederhosen gehören sozusagen als Bekleidung obligatorisch dazu, wenn es die Isartaler Hexen krachen lassen

Blieskastel. Es stimmte mal wieder alles beim Blieskasteler Oktoberfest. Sogar der Himmel strahlte weiß-blau über dem Barockstädtchen. Man hätte fast annehmen können, man befinde sich im Freistaat. Dirndl und Lederhosen gehören sozusagen als Bekleidung obligatorisch dazu, wenn es die Isartaler Hexen krachen lassen. Denn schon der Eröffnungsabend war wieder eine tolle Sache: Das Zelt war schon ganz früh dicht besetzt, ab 20 Uhr bildeten sich Menschentrauben vor dem Eingang, die Security hatte alle Hände voll zu tun. Drinnen dann eine Luft zum Schneiden, aber die Stimmung schon lange vor dem Fassbieranstich hervorragend. "Das Blieskasteler Oktoberfest - das ist schon so etwas wie Kult, vor allem der Abend mit den Isartaler Hexen", meinte da ein Gast. Aber bevor die Hexen loslegten, hatte der Bierbacher Fanfarenzug wie immer die Ehre, das große Volksfest zu eröffnen. Großer Aufmarsch dann für den Fassbieranstich, selbst die Merziger Viezkönigin war mit dabei. Der angekündigte Olympiasieger Jan Frodeno hatte kurzfristig abgesagt, aber Blieskastel hat ja "seinen" eigenen Sportstar: Handball-Ikone Christian Schwarzer war mit seinen Würzbacher Handball-Freunden auf dem Fest und auf der Bühne: "Das mache ich gern, das hier ist schließlich meine Heimat geworden", bekannte sich der Spitzensportler zur Region. Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener nahm dann den Fassanstich vor. Sie hat inzwischen schon Routine, das merkte man. Vielleicht etwas ungewohnt das Dirndl, aber es stand ihr sehr gut. "Das nennt man Balkonette-Dirndl", erläuterte sie etwas schüchtern, weil mit dieser Form Bezug genommen wird auf das Oberteil. Der Ausschnitt mit weißen Spitzen umrahmt, ansonsten das Oberteil rot. "Schon fast ein wenig zu rot", wie ein "schwarzer" Parteifreund anmerkte. Dann spielten die Hexen. Die bayerischen Damen legten sich gewaltig ins Zeug, man mag eigentlich nicht glauben, dass Blieskastel nur eine Station von mehreren an diesem Wochenende war: "Wir kommen aus Mainz, spielen dann morgen in Köln", erläuterte Ulla Vater, die erfahrene Musikerin, den Tourneeplan der Band. Es mache ihr immer noch viel Spaß, "vor allem, wenn die Stimmung so gut ist wie hier in Blieskastel". Am Samstag folgte nach dem zünftigen Frühschoppen dann am Nachmittag das Seniorenprogramm (siehe eigener Bericht). Tolles Wetter dann auch am Sonntag, wobei die Blieskasteler Geschäftsleute sicherlich zufrieden gewesen sein dürften. Denn das spätsommerliche Wetter lockte viele Gäste nach Blieskastel zum verkaufsoffenen Sonntag. Am Nachmittag wurde dann noch die Blieskasteler "Bierkönigin" gewählt. Blieskastel. "Die ältere Generation hat aus Trümmern und Ruinen Aufbauarbeit geleistet, auf die nachkommende Generationen getrost aufbauen konnten", betonte der Seniorenbeauftragte der Stadt, Heinz Greff, der zusammen mit Festzeltwirtin Helga Reichelt die Idee zum ersten Treffen dieser Art hatte. "Ältere Menschen, die wenig oder gar keine Lobby haben, will ich beim letzten Lebensabschnitt unterstützen", umriss der engagierte Greff seine Aufgabe und nannte Beratungen zu vielen Problemen in den Sprechstunden, Fahrten, Betriebsbesichtigungen und Treffen zu Unterhaltung und Gespräch.Lieder von der See Der 40 Sänger umfassende Shanty-Chor der Bisttal-Möwen aus Differten begeisterte mit Liedern rund um Urlaub, Seefahrt und Meer, das reichhaltige Repertoire gefiel auch Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener, Gästen aus Le Creusot und Ministerpräsident Peter Müller, dem sein knapp zweistündiger Zeltbesuch sichtlich Spaß machte. "Das Kaschtler Oktoberfest ist gegenüber der Münchner Auflage dreifach besser: Die Preise sind günstiger, die Leute netter, und das Fest findet auch wirklich im Oktober statt", scherzte der Landesvater. Höhepunkt des Nachmittags waren die Späße von Adolf Müller, bekannt als dreifacher Witzbold der Nation aus "Verstehen Sie Spaß". Der 67-jährige Ludwigsthaler verstand es, mit seinem Humor die Stimmung total auf Fröhlichkeit umzuschalten. "Das war echt Klasse, Müllers Witze habe ich nicht gekannt", hatte auch die bereits 98-jährige Hildegard Wannemacher aus Blickweiler, ihre helle Freude. "Die gelungene Premiere macht uns Mut, der Veranstaltung weitere folgen zu lassen", meinten Heinz Greff und Alois Pressmann, der als Moderator durch den kurzweiligen Nachmittag führte. hh

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