So englisch wie sonst nur auf der Insel

Blieskastel · Schülerkonzerte mit Chor- und Orgelmusik gibt es viele, aber dieses war einzigartig: Zum Programm gab es ein Fähnchen dazu, das der britischen Inseln. Damit war das Motto des Von-der-Leyen-Konzertes schnell erraten.

 Sängerinnen und Sänger der Leyen-Peppers (Schulchor) mit Union-Jack-Fähnchen. Foto: Susanne Gastauer

Sängerinnen und Sänger der Leyen-Peppers (Schulchor) mit Union-Jack-Fähnchen. Foto: Susanne Gastauer

Foto: Susanne Gastauer

. "Very British" ging es am Sonntagabend beim Konzert der Chöre des Von-der-Leyen-Gymnasiums zu. Das spürten die Zuhörer bereits beim Betreten der Schlosskirche, als ihnen zusammen mit dem Programmheft auch ein Union-Jack-Fähnchen ausgehändigt wurde. Die Idee zu diesem Konzert hatte Christoph Nicklaus, Englisch- und Musiklehrer am Von-der-Leyen-Gymnasium, nachdem er selbst einmal eine "Last Night oft the Proms" in der Royal Albert Hall in London miterlebt hatte.

Auf dem Programm stand britische Chor- und Orgelmusik quer durch alle Musikstile und -epochen. Der Von-der-Leyen-Chor (Leitung: Christoph Nicklaus), bestehend aus Eltern, Lehrern und Freunden des Von-der-Leyen-Gymnasiums, eröffnete das Konzert mit Chorwerken aus der Renaissance, darunter auch der älteste anonym überlieferte Kanon "Sumer is icumen in" (um 1250). Hierbei waren die Sänger herausgefordert, a-cappella die polyphonen Satzstrukturen zu meistern. Der Komponist Georg Friedrich Händel , der die meiste Zeit seines Lebens in London gewirkt hatte, durfte bei britischer Musik nicht fehlen. Dekanatskantor Christian von Blohn interpretierte auf der Schlosskirchenorgel aus seinem Orgelkonzert Nr. 4 die Sätze Andante, Adagio und Allegro.

Die zahlreich erschienen Eltern konnten die Leyen-Peppers, der aus rund 50 Schülerinnen und Schülern bestehende Schulchor des Von-der-Leyen-Gymnasiums (Leitung: Susanne Gastauer, Klavierbegleitung: Dieter Geis), mit ihrem frischen Klang erfreuen. Besonders der englische Folksong "Scarborough Fair" und der mit viel Seele vorgetragene Chart Hit "Hello" von Adele sorgten bei dem ein oder anderen Zuhörer für erstes "Gänsehautfeeling" im Konzert. Bei "Look at the World" von John Rutter , einem der derzeit angesagtesten zeitgenössischen englischen Komponisten, vereinigten sich beide Chöre zu einem großen Klangkörper.

Erste Zeichen einer gelösten Stimmung, wie Mitschnippen und Mitpfeifen, waren beim Publikum erkennbar, als der Von-der-Leyen-Chor "Mack the Knife" aus der Dreigroschenoper und "Always Look on the Bright Side of Life" aus dem Monty-Python-Film "Das Leben des Brian" anstimmte. Dies sollte sich noch steigern: Die Orgel leitete das Finale des Konzertes mit dem Marsch aus "Pomp and Circumstance" von Edward Elgar auf der ein. Jetzt kamen bei "Land of Hope and Glory" zum ersten Mal bei Zuhörern und Sängern die Fähnchen zum Einsatz. Als dann nach dem patriotischen "Jerusalem" (Sir Charles Hubert Parry ), bei dem Christian von Blohn die gesamte Klangfülle des eigens für dieses Konzert angemieteten Flügels entfalten konnte, "Rule Britannia", die "inoffizielle Nationalhymne" von Großbritannien geschmettert wurde, riss es die Zuhörer von den Sitzen.

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