Tennis-Regionalmeisterschaften in Blieskastel Junk und Johann liefern sich Schlacht
BLIESKASTEL · Bei den Tennis-Regionalmeisterschaften in Blieskastel gab es viele zufriedene Gesichter, sportliche Überraschungen und Wetterkapriolen.
Ausgerechnet am Finaltag der Tennis-Regionalmeisterschaften der Aktiven in Blieskastel hätte das Regenwetter den Verantwortlichen fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zunächst durften am vergangenen Freitag die Damen auf den Platz. Dabei standen sich Deutschlands aktuelle Nummer 242, Aiva Schmitz vom TuS Neunkirchen, und Emma Kette vom TC Blau-Weiß Homburg gegenüber. Da die Homburgerin deutschlandweit als 463. weit hinter Schmitz eingeordnet war und zuletzt auch bei den Regionalmeisterschaften Anfang Juni in Heusweiler im Viertelfinale gegen sie mit 0:6 und 3:6 unterlag, durfte von einer relativ deutlichen Angelegenheit ausgegangen werden. Am Ende setzte sich die Neunkircherin mit 4:6, 6:1 und 10:6 durch. Allerdings war dieser Finalsieg sehr mühsam.
Der erste Satz war noch mit 6:4 an Kette gegangen. In diesem Durchgang hielt die Homburgerin den Ball geschickt im Spiel, während Schmitz versuchte, ständig Druck auf ihre Gegnerin auszuüben. Allerdings kamen viele Bälle der Favoritin nicht an. Schmitz war daher spürbar unzufrieden und haderte immer wieder mit im Netz oder im Aus gelandeten Schlägen. Auch das Wetter sorgte für eine Geduldsprobe. Aufgrund des immer wieder einsetzenden Regens gab es Spielunterbrechungen. Zwischenzeitlich war es unklar, ob die Final-Matches nicht auf einen anderen Tag verschoben werden müssen. Doch dann klarte es wieder auf und sämtliche Begegnungen konnten durchgezogen werden. Letztlich drehte Schmitz das enge Match.
„Schmitz ist es gelungen, im zweiten Satz ihre Fehlerquote deutlich zu reduzieren. Im Matchtiebreak war es dann wieder ein Spiel auf Augenhöhe, wobei beide Spielerinnen in dieser Phase auch ihr bestes Tennis präsentierten“, blickt der Vorsitzende des TC Blieskastel, Michael Thomas, auf die enge Partie zurück. Die beiden Herren-Finals waren erst für die Abendstunden angesetzt. Der Plan lautete, das Endspiel des A-Feldes auf Platz eins auszutragen und das Finale der Nebenrunde direkt daneben. Da sich aber das Damen-Finale witterungsbedingt unerwartet in die Länge zog, wurden sämtliche drei am Clubheim gelegenen Plätze in Beschlag genommen.
Im Finale der Nebenrunde durften Felix Alscher vom TC Blau-Weiß Homburg mit der Leistungsklasse (LK) zwölf und Alexander Schommer vom TC Rotenbühl Saarbrücken (LK acht) ihr Können unter Beweis stellen. Alscher setzte sich mit 6:2 und 6:2 durch und unterstrich damit, dass mit Sicherheit künftig noch etwas von ihm zu hören sein wird.
Im Mittelpunkt des Interesses stand das Herren-Hauptfeld-Finale. Die deutschlandweite Position 123 sprach für einen Sieg von Lars Johann vom TZ DJK Sulzbachtal. Allerdings trauten die Experten auf der Anlage kurz vor Spielbeginn auch seinem Kontrahenten Simon Junk von der SG WMA Nordsaar einiges zu. Er wurde vor diesem Turnier in Deutschland auf Position 383 geführt. Der 21-jährige Marpinger hatte sich bis zum Finale keinerlei Blöße gegeben. „Es ist bislang hier in Blieskastel gut für mich gelaufen. Nun freue ich mich auf das Finale. Lars und ich trainieren relativ häufig zusammen. Von daher gehe ich von einer 50:50-Geschichte aus“, meinte Junk kurz vor dem ersten Ballwechsel. Durch den Regen würde der Platz etwas langsamer werden, was aber für beide Spieler keinen Vor- oder Nachteil darstelle. Das Turnier sei gut besetzt und alles sei vorbildlich organisiert gewesen. Für den Regen am Finaltag könne der Veranstalter nichts.
Johann ist 18 Jahre alt und stammt aus Saarbrücken. „Zu Beginn des Turniers war es etwas schwer, nach der langen Pause reinzukommen. Ich habe hier in Blieskastel bereits einige Male mitgespielt, es macht immer viel Spaß hier“, sagte er. Junk gewann den ersten Durchgang mit 6:3, musste aber nach einem 3:6 in den Matchtiebreak. Auch dabei schenkten sich beide Spieler nichts, Junk gewann mit 10:7. „Simon und Lars überzeugten auch im Finale auf ganzer Linie und boten den zahlreichen Zuschauern eine regelrechte Tennisschlacht. Es war ein Duell auf Augenhöhe. Nach knapp zweistündiger Spielzeit sind sie in den Matchtiebreak eingezogen“, meint Thomas und ergänzt: „Zum Glück ließen die Lichtverhältnisse in diesen Tagen rund um die Sommersonnenwende ein reguläres Spielen bis weit nach 21 Uhr zu. Im Matchtiebreak war Simon ein wenig fokussierter als sein Kontrahent. Nach teils dramatischen Ballwechseln konnte er sich wertvolle Punkte für die deutsche Rangliste sichern.“ Dieses Klasse-Finale habe das i-Tüpfelchen auf 14 Tage der Superlative im Pferchtal gesetzt. Nie zuvor seien mehr Teilnehmer nach Blieskastel gekommen, die Felder hochkarätig besetzt gewesen. Und täglich wurden die Spieler von zahlreichen Zuschauern angefeuert. „Dabei hatte die Turnierleitung stets die Einhaltung aller Abstandsgebote im Blick. Man war sich der Verantwortung – im Gegensatz zu den Verantwortlichen der von Novak Djokovic mitorganisierten Adria-Tour – bewusst. Klaus Schmitt und Peter Rammo mussten als Herzstück der Turnierleitung nie ernsthaft intervenieren. Sie lobten sämtliche Spieler und Zuschauer für ihr äußerst verantwortungsvolles Verhalten“, freute sich Thomas.
Für den TC Blieskastel stehen nun noch drei Mannschaftsspieltage vor der sehr kurzen Sommerpause an. Und ab Freitag, 24. Juli, finden im Pferchtal die Regionalmeisterschaften der Altersklassen 30-75 statt. Der Wunsch des Vorsitzenden: Natürlich wieder gut besetzte Felder, spannende Spiele, zahlreiche und faire Zuschauer und dann hofffentlich auch am Finaltag durchweg Sommerwetter ohne Regenunterbrechungen. Diese Meisterschaften werden am Sonntag, 9. August, beendet.