Senioren in Blieskastel Engagiert für Senioren und Behinderte

Blieskastel · Die fünf Blieskasteler ehrenamtlichen Beauftragten haben in ihrer Amtsperiode mit gezielter Kritik aber auch guten Vorschlägen und Initiativen einiges erreicht. Und sie haben noch mehr vor, sollten sie vom neuen Stadtrat wieder bestellt werden.

 Bürgermeister Bernd Hertzler (rechts) und der zuständige Beigeordnete Guido Freidinger (2. von links) mit den Senioren- und Behindertenbeauftragten der Stadt Blieskastel (von links) Carmen Geraci, Heinz Schöndorf, Wolfgang Giffel und Arno Högel.

Bürgermeister Bernd Hertzler (rechts) und der zuständige Beigeordnete Guido Freidinger (2. von links) mit den Senioren- und Behindertenbeauftragten der Stadt Blieskastel (von links) Carmen Geraci, Heinz Schöndorf, Wolfgang Giffel und Arno Högel.

Foto: Hans Hurth

Eine überaus positive Bilanz ihrer gemeinsamen Arbeit zogen das Team der Senioren-und Behindertenbeauftragten der Stadt Blieskastel zum Ende der vergangenen Amtsperiode des Stadtrates bei einem Informationsgespräch und Erfahrungsaustausch im Rathaus mit unserer Zeitung auf Einladung von Bürgermeister Bernd Hertzler und des zuständigen Beigeordneten Guido Freidinger. Bis zu einer neuen Bestellung sind die Behindertenbeauftragten Carmen Geraci (50) und Wolfgang Giffel (71), der Seniorenbeauftragte Heinz Schöndorf (76), Nachfolger von Heinz Greff, dem ersten Beauftragten, der Vorsitzende des Seniorenbeiraets Dieter Dawo (76) und Arno Högel (80) vom Verein Senioren Blieskastel kommissarisch im Amt.

Die Arbeitsbilanz des Teams, das sich regelmäßig mit dem Beigeordneten Guido Freidinger traf, sei beachtlich und enthalte richtungsweisende Entscheidungen. So wurde erfolgreich angeregt, an der Orangerie zwei Behindertenparkplätze einzurichten und für das weniger digital-affine Publikum zukünftig die Tagesordnungen der Ausschuss- und Stadtratssitzungen wieder in den Blieskasteler Nachrichten zu veröffentlichen. Mit der Neuauflage des „Senioren- Wegweisers für das Bliestal“, dessen redaktionelle Überarbeitung unter der Regie von Arno Högl erfolgte, wurden gerade für ältere und behinderte Menschen hilfreiche Informationen auf den neuesten Stand gebracht und in einer Broschüre zusammengefasst. „Diese Informationen stehen darüber hinaus auch auf der Internetseite der Stadt online und werden dort regelmäßig aktualisiert“, freute sich Guido Freidinger. Sehr hilfreich für Politik und Verwaltung sei auch die standardmäßige Beteiligung der Senioren- und Behindertenbeauftragten bei allen diesen Personenkreis betreffenden Planungen und Entscheidungen der Stadt, so etwa der Verkehrsführung in der Innenstadt, bei der Errichtung von barrierefreien Straßenquerungen und der Gestaltung von öffentlichen Anlagen und Plätzen.

„Ein besonderes Highlight ist in diesem Zusammenhang die Auswahl des Projektvorschlages des Blieskasteler Teams der Senioren- und Behindertenbeauftragten für einen Mehrgenerationenspielplatz am Caritas-Seniorenheim durch das Land. Im Rahmen seines Wettbewerbs Olympia 2024 hat das Saarland rund 200 000 Euro Fördermittel für dieses Projekt in Aussicht gestellt. Die Vorarbeiten und Planungen für die Umsetzung haben inzwischen begonnen und werden von Carmen Geraci und Wolfgang Giffel fachlich begleitet,“ so Guido Freidinger.

„Wichtige, zukunftsweisende Anregungen gehen auch von dem Kooperationsprojekt der Stadt mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), die Stadt ist seit Ende 2019 bundesweites Pilotprojekt, aus: In mehreren Workshops mit aktiver Bürgerbeteiligung wurden Anregungen zusammengetragen, die die Teilhabe und das Leben der älteren und auch behinderten Menschen im Stadtgebiet verbessern sollen“, hält der Beigeordnete fest. Dazu gehöre der Vorschlag, Begegnungsstätten zukünftig in möglichst allen Stadtteilen für Senioren einzurichten, regelmäßig Veranstaltungen zu organisieren sowie Vorträge anzubieten. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg wurde in der Zusammenarbeit zwischen dem Team der Behinderten- und Seniorenbeauftragten und der Leitung des Caritas-Senioren-Wohnheims St. Josef in Blieskastel erzielt: Seit Juli wird jeweils einmal wöchentlich (donnerstags) von 9 bis 12 Uhr die Caritas ihren Gemeinschaftsraum für ein Treffen der Senioren öffnen. An diesem Tag, dem Markttag in Blieskastel, gibt es dann auch die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Mittagessen im Seniorenheim.

Darüber hinaus regt der Seniorenbeirat an, die Arbeit der Ehrenamtlichen zukünftig durch eine/n hauptamtliche/n Kümmerer bei der Stadt zu unterstützen. Beim für die im Rahmen des Sozialgesetzbuchs für die „Altenhilfe“ zuständigen Landrat werde man sich für eine stärkere örtliche Präsenz der vom Kreis geförderten Hilfe- und Beratungseinrichtungen der verschiedenen Wohlfahrtsverbände einsetzen. Der Seniorenbeirat hat diese und weitere Vorschläge kürzlich beraten und sie als Antrag dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Der neue Stadtrat werde darüber hinaus über eine weitere Anregung des Seniorenbeirates zu beraten und entscheiden haben: Dem Beispiel anderer Städte und Gemeinden folgend wird die Stadt Blieskastel aufgefordert, den bisherigen Seniorenbeirat zu einem Senioren-- und Behindertenbeirat zu erweitern und die Besetzung entsprechend neu zu organisieren.

Bürgermeister Bernd Hertzler zeigte sich beeindruckt von dieser umfangreichen Arbeitsbilanz und dankte dem Team für seine wichtige und hilfreiche, ehrenamtlich geleistete Arbeit. „Angesichts der Tatsache, dass 27 Prozent der rund 20 000 Einwohner von Blieskastel Behinderungsgrade von über 20 Prozent und immerhin noch fast 13 Prozent der Bevölkerung Behinderungsgrade von mehr als 50 Prozent zu beklagen haben, ist es nach meiner Ansicht nur folgerichtig, außer für die rund 25 Prozent der über 65-Jährigen an der Stadtbevölkerung auch für Behinderte ein entsprechendes Gremium der Interessenwahrnehmung zu schaffen“, lobte Hertzler das Ansinnen.