Breitfurt Schlager-Ikone kam im Rockergewand

Breitfurt · Rund 3500 Fans wollten beim Dorffest auf dem Breitfurter Sportplatz den Auftritt des Rockbarden Heino sehen.

 Heino rockte auf der Breitfurter Bühne des SR3-Dorffestes, und gut 3500 Fans waren außer Rand und Band.

Heino rockte auf der Breitfurter Bühne des SR3-Dorffestes, und gut 3500 Fans waren außer Rand und Band.

Foto: Wolfgang Degott

„Schön war die Zeit“, sang die berühmte deutsche Volksmusik-Ikone und heutiger Rockbarde Heino vor 3500 Fans auf dem Breitfurter Sportplatz. Sein Gastspiel war der Höhepunkt des dreitägigen Dorffestes, das der Saarländische Rundfunk dem 1300-Seelen-Ort im Bliesgau geschenkt hatte. Monate der Vorbereitung wurden belohnt. Unvergessliche 72 Stunden liegen hinter einer Dorfgemeinschaft, die in beispielsloser Gemeinschaftsarbeit die Mammutaufgabe mit Bravour gestemmt hat. Rund 380 Dienste an den Theken und Ständen waren zu besetzen. Viele halfen zudem weit weg vom Geschehen an den Einfallstraßen, auf dem Parkplätzen auch im benachbarten Blieskastel und Webenheim. Sie sorgten dafür, dass das Verkehrskonzept umgesetzt wurde, dass die Besucher mit Bussen entspannt zum Festplatz kamen.

Chef-Organisator Dirk Forner zog ein positives Resümee: „Es hat genau gepasst, besser hätte es nicht laufen können. Alle Dienste waren besetzt, alle sind gekommen. Es waren deutliche mehr Helfer da, als geplant waren“. Obwohl am Freitagabend bei der Aufzeichnung der Musikbühne Saar Lücken im Besucherraum zu sehen waren, begeisterte das Programm. Sowohl die Singgemeinschaft der evangelischen Kirchengemeinde Breitfurt mit ihrem Leiter Jörg Concemius, als auch die gebürtige 24-jährige Breitfurterin Laura Gentes, die als Alisha Kat and Band auf der Bühne stand, ernteten viel Beifall. Daneben trat die sechsköpfige regionale Coverband „Bad Copy“ auf.

Die saarländische Coverband Barmherzige Plateausohlen rundeten mit ihren deutschen Schlagerperlen aus den 1960er und -70er den Reigen am ersten Dorffesttag mit seinen rund 500 Besuchern ab. Nachdem die sechsköpfige Band Elliot die Stimmung angeheizt hatte, folgte pünktlich um 21.30 Uhr der Auftritt des 78-jährigen Heino mit Band und Chor. Sofort sprang der Funke über, brandete der Beifall auf, ließen sich alle von den Hits des Sängers und Entertainers mitreißen. „Früher sang ich von Katja, der schwarzen Barbara oder Dolores. Heute heißen die Frauen Natascha, Karmelita oder Fräulein Meyer, “ umriss er sein Repertoire.

So manches Heino-Double hatte sich bis zum Bühnenrand gewagt, darunter auch der Reinheimer Manfred Rauch, der im Karneval selbst mit einer Heino-Parodie auf der Bühne der Grenzlandhalle gestanden hatte. „Die Stimmung war super, Heino hat die Bühne gerockt“, damit brachte es Joachim Forsch auf den Punkt. Der Breitfurter war fleißiger Helfer am Bier-Verkaufswagen, unterhielt aber auch die Besucher als Teil der böhmisch-bayerischen Blasmusik „Die Hofgassler“ und dem Blasorchester des TV Breitfurt, die innerhalb des abwechslungsreichen Sonntagsprogramms ihren Part ablieferten.

Max Sandmeier, Vorsitzender des Turnvereins, sprach von einem erfolgreichen Fest: „Die Menschen waren motiviert, jeder hat sein Bestes gegeben, der Aufwand hat sich gelohnt“. Er, wie auch Gerhard Thoni, sprachen von einem Ruck in der Arbeitsgemeinschaft. Das Fest hätte die Dorfgemeinschaft nach vorn gebracht. Darauf könne man für künftige Aktivitäten aufbauen. Er blickte dabei auch auf die in vier Jahren anstehende 750-Jahrfeier des Dorfes. Mit der Zehn-Kilometer-Denkmälerwanderung, die an der Bliesmühle startete, danach über den Panoramaweg zur Alexanderturm-Ruine und der Dorfeiche zurück zum Festplatz führte, wurde der Finaltag eingeläutet und sie fand rege Resonanz. Das Begegnungsfest zwischen Wolfersheim und Breitfurt wurde kurzerhand in das Dorffest integriert und hatte wohl das größte Kuchenbüffet seiner Geschichte. Über hundert von Breitfurtern und Menschen der Umgebung selbst gebackene Kuchen und Torten fanden ihre Abnehmer.

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