Breitfurt Sanierung des Herrenhauses läuft schon

Blieskastel/Breitfurt · Die Sanierung des Kirchheimer Hofes kam auch für den Landrat überraschend. Doch alles sei im grünen Bereich, heißt es aus Homburg.

 Das Dach und die westliche Giebelseite des Herrnhauses mussten abgebrochen werden. Jetzt muss noch Schutt beseitigt werden.

Das Dach und die westliche Giebelseite des Herrnhauses mussten abgebrochen werden. Jetzt muss noch Schutt beseitigt werden.

Foto: Erich Schwarz

Der Eigentümer des Kirchheimer Hofes, Oliver Schmitt, hat mit der Sanierung des Herrenhauses begonnen. Und prompt tobte ein Shitstorm in den Sozialen Medien. Ob man denn nicht vorher gewusst habe, dass man an einen „Wahnsinnigen“ verkauft, konnte man da lesen. Der Eigentümer wurde als „Vandale“ beschimpft, „der macht, was er will“. Er würde dann eine Strafe einkalkulieren, so sei das immer, wenn Geld da wäre. Starker Tobak, der allerdings bei nüchterner Betrachtung der Fakten bestenfalls noch als „Unkenntnis“ bezeichnet werden kann und der sich dann, um im Bild zu bleiben, schnell in Rauch auflöste. Am Montag gab es dann nämlich Entwarnung durch den Landrat. Auch er unterstrich, dass der Beginn der Arbeiten für ihn „überraschend“ gekommen sei. Allerdings habe man bei einem kurzfristig anberaumten Ortstermin feststellen müssen, dass „die Maßnahme die Vorgaben des bestandskräftigen Vorbescheids sowie des daraus hervorgegangenen statischen Gutachtens“ erfülle. Im Bauvorbescheid hatte man dem Besitzer zur Auflage gemacht, dass dieser dem Landesdenkmalamt „eine gutachterliche Bewertung des Gebäudes durch einen anerkannten Tragwerksplaner“ vorzulegen habe.

Die in diesem Gutachten aufgeführten Bedingungen seien dann entsprechend umzusetzen. Dieses Gutachten sowie eine Bewertung eines Prüfingenieurs hinsichtlich der Statik wurden vom Besitzer anfangs Mai der Unteren Bauaufsicht (UBA) vorgelegt. Aus dem Gutachten sei hervorgegangen, „dass die primären Sicherungsmaßnahmen für die Beseitigung der Gefahrenlage darin bestehen, die Dachkonstruktion und die westliche Giebelwand zurückzubauen“. Um das Gutachten auch noch visuell zu untermauern, hatte die UBA Fotos und Zeichnungen angefordert, die verdeutlichen sollten, welche Teile des Herrenhauses überhaupt denkmalgerecht saniert werden könnten. Aber auch, welche Teile zurückgebaut werden müssen, um einen sicheren Zugang ins Gebäude gewährleisten zu können. Sowohl UBA als auch das Landesdenkmalamt erkannten das vorgelegte Gutachten an. Nach Beginn der Arbeiten veranlasste die UBA eine kurzfristige Unterbrechung der Rückbauarbeiten zur Klärung, ob die durchgeführten Arbeiten mit dem Gutachten übereinstimmten. Zudem wurde dann am 17. Mai ein Vororttermin mit der Denkmalbehörde vereinbart.

Auch diese, so die Pressemitteilung des Landratsamtes, habe bestätigt, dass die Maßnahmen des Gutachtens eingehalten worden seien. Es sei dabei festgestellt worden, dass vom Herrenhaus nicht mehr entfernt wurde, wie im Gutachten angezeigt. Wie Landrat Theophil Gallo weiter mitteilte, war auch er bei diesem Ortstermin anwesend. Er habe anschließend auch Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener über die rechtmäßige Vorgehensweise und über die fachgerechte Umsetzung des Rückbaus informiert. Der Landrat legt Wert auf die Feststellung, dass auch weiter alle Maßnahmen am Herrenhaus des Hofes in „enger Abstimmung“ mit der Denkmalbehörde und der UBA erfolgen. Der Landrat räumte ein, dass alle Voraussetzungen für einen konkreten Baubeginn vorlagen, jedoch sei der eine oder andere dann „von der tatsächlichen Umsetzung überrascht worden“. Er selbst habe es indes nicht anders erwartet: „Es ist beruhigend zu wissen, dass die baulichen Veränderungen auch im Einklang mit der Denkmalbehörde stehen. Ich bin überzeugt, dass der Eigentümer weiterhin das erhalten wird, was noch zu erhalten ist“, unterstrich Gallo.

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