Sanierung beginnt im Sommer

Breitfurt/Wolfersheim. "Ich gehe davon aus, dass wir nach Ende der Brutzeit im Juli oder August anfangen können. Das ist unser klares Ziel." Jürgen Krancher von der Stadtverwaltung machte bei der gemeinsamen Ortsratssitzung der Räte aus Wolfersheim und Breitfurt klare Zusagen. Es ging in der Breitfurter Mehrzweckhalle um die Fußgängerbrücke über die Blies

Breitfurt/Wolfersheim. "Ich gehe davon aus, dass wir nach Ende der Brutzeit im Juli oder August anfangen können. Das ist unser klares Ziel." Jürgen Krancher von der Stadtverwaltung machte bei der gemeinsamen Ortsratssitzung der Räte aus Wolfersheim und Breitfurt klare Zusagen. Es ging in der Breitfurter Mehrzweckhalle um die Fußgängerbrücke über die Blies. Und dass es sich um ein höchst emotionales Thema handelte, machte auch der Wolfersheimer Ludwig Weber deutlich: Er sollte über den geschichtlichen Hintergrund der Brücke referieren, konnte sich gleichwohl einige bissige Bemerkungen in Richtung Stadtverwaltung nicht verkneifen. Da war etwa von "Verschaukeln der Bürger" die Rede.Aber die beiden Ortsvorsteher Reiner Freidinger (Breitfurt) und Stephan Schepp-Weyrich (Wolfersheim) waren sichtlich bemüht, das Ganze nicht in ein politisches Tribunal abgleiten zu lassen. Fakt ist, dass die Brücke nicht mehr verkehrssicher ist, gar Einsturz gefährdet. Dies hatte eine erste Prüfung im November 2008 ergeben, welche dann schließlich auch zur Sperrung der Brücke führte. Und der von Stephan Schepp-Weyrich neu ins Spiel gebrachte Sachverständige, der Ingenieur Stefan Wittling, konnte den etwa 40 anwesenden Bürgerinnen und Bürgern bei der Ortsratssitzung auch keine andere Botschaft überbringen: "Ich kann Ihnen keine Garantie geben, dass die Brücke noch standhaft ist. Und da man keine Prognose abgeben kann, muss man auf Nummer sicher gehen", machte der Experte unmissverständlich deutlich. Jürgen Krancher von der Stadtverwaltung erinnerte daran, dass man auch bei der Stadt "geschockt" gewesen sei, als man von der ersten Brückenuntersuchung gehört habe. Nach ersten, sehr hohen Kostenschätzungen sieht man nach der Begutachtung durch das Büro Wittling nun klarer: Insgesamt wird die Sanierung weit über 200 000 Euro kosten. Dabei steht das Gutachten über den Zustand der Brückenpfeiler noch aus, aber auch hier, so Krancher, ist das Schlimmste zu erwarten. Aber seine Abteilung habe schon Mittel für den nächsten Haushalt angemeldet. Zudem, darauf wurde in der Diskussion auch von den anwesenden Stadtratsmitgliedern Guido Freidinger und Achim Jesel hingewiesen, sei mit Fördermitteln zu rechnen. "Insgesamt kommen dann auf die Stadt noch etwa 60 000 Euro zu. Und das müsste der Stadt doch eine Brücke inmitten der Biosphärenregion wert sein", argumentierte der Wolfersheimer Ortsvorsteher. Wobei noch nicht ganz klar ist, ob man nun saniert oder sich für einen Neubau entschließt. Dieser käme nach ersten, vorsichtigen Schätzungen des Büros Wittling zwar nicht sehr viel teurer, aber durch die Prüfung durch behördliche Instanzen würde dann der Zeitrahmen wohl anders zu definieren sein. Bis dahin will Jürgen Krancher prüfen, ob man die Brücke nicht "auf eigene Gefahr" überqueren könne, wie es aus der Versammlung heraus vorgeschlagen wurde. "Ich möchte es noch erleben, dass ich wieder über die Brücke nach Wolfersheim gehen kann", sprach der 82-jährige Breitfurter Walter Forch sozusagen das Schlusswort für alle.

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