Reha-Klinik wurde 40 Jahre alt

Lautzkirchen · Die Bliestal Kliniken gelten als größte Reha-Klinik des Saarlandes und sind der zweitgrößte Arbeitgeber im Stadtgebiet. Nun konnte die Einrichtung auf ihr 40-jähriges Bestehen zurückblicken.

 Die Bliestal Kliniken in Lautzkirchen beschäftigen etwa 350 Mitarbeiter. Foto: Erich Schwarz

Die Bliestal Kliniken in Lautzkirchen beschäftigen etwa 350 Mitarbeiter. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Fast könnte man sagen heimlich, still und leise hat sie ihren 40. Geburtstag mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter intern gefeiert: Die Lautzkircher "Kurklinik", wie sie im Volksmund und im täglichen Sprachgebrauch in Blieskastel immer noch genannt wird. Dabei ist von der "Kurklinik", wie man sie von den Anfängen kannte, so gut wie nichts mehr übrig geblieben. In einem Pressegespräch in der modern gestalteten Cafeteria, präsentierten der Regionaldirektor der MediClin und Kaufmännische Direktor Thomas Schneider und sein Stellvertreter Hans-Ulrich Bilzer die "MediClin Bliestal Kliniken ", wie die Einrichtung nun offiziell heißt, als eine moderne Reha-Klinik. Trotz zahlreicher Gesundheitsreformen konnte man sich immer erfolgreich als größte Reha-Klinik des Saarlandes behaupten. Dabei war es seinerzeit eher ein "Geschenk" für Blieskastel, nachdem die Stadt bei dem Poker um den Verwaltungssitz des damals neu geschaffenen Saarpfalz-Kreises leer ausgegangen war.

Man hatte sich erhofft, neben den Mitbewerbern St. Ingbert und Homburg als lachender Dritter Sitz der Kreisverwaltung zu werden. Aber daraus wurde nichts, und sozusagen als "Entschädigung" wurde der Barockstadt eine "Kurklinik" zugesichert. Die kam schließlich auch, und mit ihr nicht zuletzt dann ein Aufleben der Gastronomie um die Klinik. Die Kurgäste ließen es sich so richtig gut gehen, die Stadt und besonders die gastronomischen Betriebe profitierten von den vielen Gästen. Aber mit den Gesundheitsreformen wurde auch das "Kuren" stark eingeschränkt, die Klinik musste sich neu ausrichten.
Strukturwandel gemeistert

Wie Thomas Schneider zu erzählen weiß, wäre das beinahe schief gegangen: "Das sah zeitweilig nicht gut aus", so die Rückschau. Aber der Kaufmännische Direktor ist auch ein Macher, die Klinik hat den Strukturwandel nach einer Neuausrichtung im Jahre 2003 geschafft, ist heute mit 508 Rehabilitationsbetten und 98 Pflegeheimplätzen, die alle zu über 90 Prozent ausgelastet sind, eine Vorzeigeeinrichtung und eine der größten Reha-Kliniken in der Republik. Neben der Firma Hager sind die MediClin Bliestal Kliniken der zweitgrößte Arbeitgeber im Stadtgebiet. Etwa 350 Mitarbeiter sind bei den Kliniken beschäftigt, und wie der Direktor nicht ohne Stolz feststellt, "sind die Mitarbeiter durchschnittlich über 20 Jahre im Haus beschäftigt, einige schon von Anfang an dabei, und es gibt inzwischen kaum Fluktuation im Personalbereich".

"In den Kliniken sind die Fachbereiche Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie und Urologie, Orthopädie und Rheumatologie sowie die Psychosomatik angesiedelt", erläutert Schneiders Stellvertreter Hans-Ulrich Bilzer.

Und Thomas Schneider ergänzt, dass man das Leistungsspektrum inzwischen auch noch um einen Spezialbereich für adipöse Patienten bis 400 Kilogramm Körpergewicht erweitert habe: "Das war sehr kostenintensiv, aber wir haben festgestellt, dass es dafür einen erheblichen Bedarf gibt", stellt der Kaufmännische Direktor heraus. Hier arbeiten alle Fachdisziplinen eng zusammen. Und zusätzlich zum Klinikangebot gibt es seit zehn Jahren die "MediClin Seniorenresidenz auf dem Bellem".

Seinerzeit eher aus der Not geboren, weil man nicht wusste, wie es mit der Klinik in der region weitergehen sollte, ist die Seniorenresidenz heute ein nicht mehr wegzudenkendes Standbein im Blieskasteler Stadtteil Lautzkirchen . Insgesamt verfügt die Einrichtung über 98 Einzelbetten, davon 93 stationäre und fünf Kurzzeitpflegebetten.

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