Leser-Reporter Regenschutz für zahlende Gäste

Bliestal/Blickweiler · SZ-Leser Heinz Kraus aus Blickweiler ärgert sich über einen eher ungastlichen Gastwirt.

Vor einigen Wochen hatte unsere Zeitung über den Besuch von Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger am neuen Rastplatz beim Freizeitweg in Blickweiler berichtet. Die Ministerin betonte dabei, wie wichtig auch Möglichkeiten der Einkehr zur Stärkung oder zum kurzzeitigen Unterstellen bei Starkregen seinen.

Unser Leser-Reporter Heinz Kraus aus Blickweiler hat dazu jedoch negative Erfahrungen am Bliestal-Freizeitweg gemacht. Der Leser kam nachmittags mit seinem Fahrrad auf dem Bliestal-Radweg in ein sehr heftiges Gewitter mit Starkregen. Klitschnass und vom schnellen Fahren erschöpft, betrat er das erste am Radweg gelegene Haus, eine öffentliche Einkehrmöglichkeit im Bliesgau. „Nach der Aussage, dass ich mich nur unterstellen wolle, bekam ich vom Wirt im barschen, unmissverständlichen Ton den Satz zu hören: ,Unterstellen, davon kann ich keine Pacht bezahlen’. Daraufhin sagte ich, dass ich klar verstanden habe und dieses Haus zukünftig nicht mehr betreten werde. Danach verließ ich das Gasthaus“.

Das direkt über dem Ort stehende Gewitter, Blitz und Donner, fast im gleichen Moment und der extreme Regen habe unseren Leser-Reporter so sehr verängstigt, dass er sich nicht unter Lebensgefahr auf die freie Strecke begeben wollte und sich deshalb außerhalb der Hütte unter den Dachvorsprung gestellt habe. „Nach einer Weile kam der Wirt an die Haustür und sagte wieder in einem unmissverständlichen Ton: ,Sie wollten doch gehen.’ Nach dieser zweiten verbalen Attacke kam von mir dann verärgert die Frage: ,Was verstehen Sie denn unter Gastfreundschaft?’, worauf ich dann das Gelände verließ und unter großer Angst nach einem Kilometer Fahrt Schutz bei einem Freund fand.“

Man frage sich, so der Leser, was das für ein Wirt sei, der einem Schutzbedürftigen den Schutz nur gewähre, wenn dieser an der Theke ein Getränk zu sich nimmt. „Mit nassen Schuhen und tropfnasser Kleidung wollte ich den Gastraum überhaupt nicht betreten und im Vorraum an der Haustüre das Gewitter abwarten, nicht mehr! Das Geschehene ist für mich, auch mit Blick auf die Aussagen der Ministerin, eine sehr bittere Erfahrung in der heutigen Zeit. Ähnliche Vorkommnisse, wo Passanten oder Radfahrer in diesem Haus ebenfalls Hilfe brauchten und abgewiesen wurden, sind mir bekannt“, so Leser-Reporter Heinz Kraus abschließend.

Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte der Pächter der Einkehrmöglichkeit, dass öfters Gäste bei ihm Unterschlupf suchen oder auf dem Freigelände niederlassen, ohne etwas zu bestellen oder gar ihre mitgebrachte Verpflegung dort verzehren möchten. Ein höflicher Hinweis von ihm, auch auf die zu zahlende Pacht und die üblichen Gepflogenheiten, genüge jedoch meist, um friedlich und verständnisvoll die Situation zu meistern. An den vorliegenden Fall mit dem Fahrradfahrer könne er sich gut erinnern, er möchte sich dazu aber der Presse gegenüber nicht äußern.

Der Tipp für diesen Artikel kam von Leser-Reporter Heinz Kraus aus Blickweiler. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Nachricht unter Tel. (0681) 5 95 98 00 oder schicken Sie eine E-Mail an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie unser Onlineformular www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter.

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