Realitätsnahe Geschichtsstunde

Aßweiler · 1793: Mitten hinein in ein Gefecht bei Biesingen und die Geschichte der französischen Revolution. Dies können Interessierte bei einer Führung mit dem Arbeitskreis Heimatgeschichte Aßweiler erleben. Auch der Optische Telegraf aus dieser Zeit wird besucht.

 Luke Hillinger, Meiko Brück, Lara und Marco Hillinger sowie Dagmar Schuler als Gräfin Marianne (von links) gaben im August einen Blick in die Geschichte. Foto: Hans Hurth

Luke Hillinger, Meiko Brück, Lara und Marco Hillinger sowie Dagmar Schuler als Gräfin Marianne (von links) gaben im August einen Blick in die Geschichte. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Marco Hillinger vom Arbeitskreis (AK) Heimtageschichte Aßweiler entführt am kommenden Sonntag, 25. September, in längst vergangene Zeiten. Dabei geht es um das Gefecht von Biesingen aus dem Jahre 1793. Für die Geschichte der französischen Revolution begeisterte sich Hillinger erstmals vor sechs Jahren. "Da wurde mit vielen Darstellern die Schlacht von Spichern nachgespielt. Dies gefiel mir, also blieb ich dabei und schloss mich einer Gruppe von Gleichgesinnten des Roscheiderhofes bei Konz an", erzählte der 42-Jährige unserer Zeitung, dessen Kinder Luke (8), Lara (11) wie auch deren Nachbar Meiko Brück (12) ebenfalls beim Geschichtsunterricht oft dabei sind. "In Konz bei Trier befindet sich das Volkskunde- und Freilichtmuseum, in dem viele ehemalige Arbeiter- und Bauerndörfer des Hunsrücks aufgebaut sind, ebenso ehemalige Handwerksbetriebe mit ihren Gerätschaften." Einmal im Jahr lebe das Dorf wieder auf.

Originale Relikte

"Auch wir mit unserer preußischen Militäreinheit sind im Ort einquartiert, ziehen ins Manöver und stellen uns in einem Gefecht, bei dem - welche Überraschung - mit Bravour der Sieg eingefahren wird", erzählt der Außendienstmitarbeiter im Vertrieb. "Allein unsere Militärtruppe umfasst 30 Soldaten . Die Kostüme für Auftritte während des Jahres sind von den Familien selbst geschneidert und bezahlt." Was wird nun in Biesingen bei der Exkursion des AK an Heimatgeschichte dargestellt? "Für uns alle heute unvorstellbar, hat sich vor 223 Jahren am Fuße des Hölschberges ein Gefecht inmitten der Französischen Revolution abgespielt. Dort standen im November 1793 preußisch/sächsische Verbände den hoch motivierten französischen Revolutionstruppen gegenüber. Mehr als 20 000 Soldaten waren im Einsatz und führten Krieg gegen den Adel und die Obrigkeit. Auch Blieskastel und seine gräfliche Herrschaft sollten von diesen Truppen vertrieben werden", so Hillinger, der als im Jahr 1893 lebender Musketier - ein Soldat der preußischen Armee - die Gäste auf dem Feldherrnhügel des General von Kalckreuth begrüßt, über mehrere Stationen auf einer Anhöhe am Hölschberg begleitet und aus der Sicht Jahre nach der Schlacht über die sich zwischenzeitlich veränderte Situation in unserem Land berichtet. "Mit einer weiten Aussicht auf Aßweiler und Biesingen mache ich mich auf die Suche nach noch verbliebenen französischen Soldaten . Ob noch welche da sind?"

Besuch des optischen Telegrafs

Den Teilnehmern jedenfalls werde eine kurzweilige Geschichtsstunde und militärische Unterweisung geboten und diese durch sieben Darsteller in eine längst vergangene Zeit entführt. Originale Relikte aus dem Gefecht bei Biesingen, bisher nur wenigen Menschen bekannt, seinen zusätzlich zu sehen. Der auf dem Hölschberg stehende optische Telegraf werde zum Abschluss der Exkursion besucht.

Kostenlose Führung am kommenden Sonntag, 25. September. Treffpunkt 14 Uhr an der Hölschberghalle. Dauer: 90 Minuten.

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