Kunst in Blieskastel In Blieskastel gibt es jetzt „Raum für Kunst“

Blieskastel · In der Barockstadt lockt ein neues Angebot für Kunstschaffende aus der Region und solche, die es werden wollen.

 Ulrich Behr, Mane Hellenthal und Arne Menzel (von links) stoßen auf den neu eröffneten „Raum für Kunst“ in der Blieskasteler Fußgängerzone an.

Ulrich Behr, Mane Hellenthal und Arne Menzel (von links) stoßen auf den neu eröffneten „Raum für Kunst“ in der Blieskasteler Fußgängerzone an.

Foto: Petra Pabst

„Marlene ist begabt und ich bin bemüht!“ sagt Martin Bach schmunzelnd und deutet auf seine 17 Jahre alte Nichte. Der Pfarrer aus Ixheim ist mit seiner Familie zu Besuch bei den Tagen der offenen Tür, die der neue „Raum für Kunst“ in Blieskastel in der vorvergangenen Woche angeboten hatte. Die beiden haben sich gemeinsam für den Schnupperkurs „Zeichenlabor“ für Erwachsene entschieden.

Die Walsheimer Künstlerin Mane Hellenthal freut sich mit ihren Kollegen Ulrich Behr und Arne Menzel über den regen Besuch während der offenen Tage in ihrer neuen Kunstschule. „Viele Passanten haben rein geschaut, aber auch frühere Kursteilnehmer oder Bekannte.“

In dem großen Raum am Eingang der Fußgängerzone entsteht ab sofort ein Forum für Menschen, die sich künstlerisch betätigen und austauschen wollen. Gestartet wird mit Schnupperkursen wie „Experimentelle Malerei“ oder Weihnachtsbasteln und Malkurse für Kinder. „Wir sind noch ganz am Anfang und wollen nun mit unseren Schnupperkursen einmal schauen, wo die Interessen liegen“, erklärt Arne Menzel, der bis vor kurzem noch Dozent im städtischen Atelier in Neunkirchen war. „Das Programm dort hat sich geändert, und da hat es sich einfach perfekt ergeben, hier einzusteigen“ erklärt er. Der Raum, in dem bis vor Kurzem noch eine Malschule etabliert war, ist schön groß und hell, in freundlichem Blau und Weiß gestrichen. An den Wänden hängen derzeit ganz unterschiedliche Arbeiten der drei Kunstschaffenden. Auf den Kommoden und in Regalen sammeln sich unzählige Pinsel und Farbgefäße.

Durch das große Schaufenster können Neugierige beobachten, was sich im Inneren tut. Und das tun viele. Die Kursteilnehmer der ehemaligen Malschule sind froh, dass es weiter geht mit Kunstkursen und den drei neuen freischaffenden Künstlern, die schon viele gemeinsame Projekte und Ausstellungen gemacht haben. „Wir mögen das Besondere und arbeiten gerne ergebnisoffen. Daher bieten wir auch ganz unterschiedliche Techniken an, wie Collagen, experimentelle Malerei, Zeichnen, künstlerische Fotografie oder plastisches Arbeiten und wollen zum Beispiel bei einem regelmäßigen offenen Atelier die Möglichkeit zu freier, künstlerischer Arbeit geben und auch auf Nachfragen reagieren. Dabei vertreten wir uns gegenseitig“, sagen sie.

Aber der Raum soll noch viel mehr werden. Ausstellungen sind geplant oder auch Matineen. „Ein Anlaufpunkt für Kunst und Vorträge im kulturellen und künstlerischen Bereich generell“ beschreibt es Arne Menzel. Bisher waren die Drei überwiegend im Saarbrücker Raum tätig. Nun finden sie es reizvoll, ein neues Terrain zu ergründen. „Gerne würden wir auch weiteren Künstlern und Dozenten die Möglichkeit geben, sich und ihre Arbeiten hier vorzustellen, unübliche Kunstformen oder konzeptionelle Dinge auszuprobieren und anzubieten. Dadurch entsteht oft eine ganz besondere Gruppendynamik“ sagt er und weiter: „Dieser Raum ist ein Prozess, der sich entwickeln wird, wie es beim künstlerischen Arbeiten generell der Fall ist und wir sind sehr gespannt auf die Entwicklung. Und da wir teilweise auch schon seit Jahren kunsttherapeutisch mit Kindern oder psychisch erkrankten oder traumatisierten Menschen arbeiten, möchten wir auch dies gerne hier fortsetzen zum Beispiel in Kooperation mit verschiedenen Einrichtungen und Organisationen.“

Familie Weyrich ist mit der 16 Jahre alten Tochter Michelle aus Neunkirchen gekommen. Sie war bereits in Neunkirchen Schülerin bei den Kursen von Arne Menzel und möchte diese nun gerne fortsetzen. Ihre Eltern Frauke und Uwe unterstützen das Hobby ihrer Tochter. „Schön ist, dass man sich hier ausprobieren kann und die Materialien alle gestellt werden“ finden sie. Der künstlerische Anspruch ist dabei gar nicht so wichtig, im Vordergrund steht die Freude am kreativen Schaffen.

Infos bei Mane Hellenthal unter Telefon: (01577) 39 35 366 oder unter E-Mail mane.hellenthal@web.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort