Blickweiler. Der neue Fastnachtsclub "Die Pulverblättcher" Blickweiler durfte sich bei seiner ersten Fastnachtsshow in der Kulturhalle über guten Besuch freuen. Die Gäste in "Blickywood" freuten sich über schwungvolle Tanzdarbietungen und Beiträge mit Lokalkolorit aus der Bütt. Gut 50 Jahre lang war der Musikverein Blickweiler Ausrichter der Kappensitzungen im Ort, im Sommer vorigen Jahres hat diese Aufgabe der neu gegründete Fastnachtsclub "Die Pulverblättcher" übernommen. "Als eingetragener Verein sind wir auch Mitglied im Verband saarländischer Karnevalsvereine (VSK), dies eröffnet uns gegenüber vorher neue Möglichkeiten", sagte im Gespräch mit unserer Zeitung der alte und neue Sitzungspräsident Marco Hillinger. Vom VSK gab es dann auch gleich eine Ehrung für Leo Faust, der seit drei mal elf Jahren als Gardemajor die Blickweiler Narrenschar anführt und zudem die jährlichen Orden spendiert. Beifall für Faust kam da von den befreundeten Vereinen "Kerbcher" Bierbach und "Nix wie druff" Blieskastel, beide mit großen Abordnungen vertreten. Zur Premiere hatten die Pulverblättcher zur Fastnachtsshow mit Stars und Sternchen nach "Blickywood" eingeladen. Wie in der berühmten Filmstadt mit ähnlichen Namen ging es zunächst über den roten Teppich in die Kulturhalle, in der nach Jahren der Abstinenz mal wieder eine Minigarde als "Bienchen" das Programm eröffnete. Marco Hillinger führte glänzend aufgelegt durch das närrische Menü, bei dem Kurt Collet und Horst Klein als zwei Damen auf der Bank mit ihren Traummaßen köstliche, teilweise jedoch deftige Dialoge und Zoten vom Stapel ließen. Als "es Reeb und es Breetche" begeisterten in ihrer unnachahmlichen Art Peter Rebmann und Alex Weißbrodt, die erste närrische Rakete hatten sich die gestandenen Fastnachtler aus Kaschtel redlich verdient. Sarah Dingert als temperamentvolle Cindy aus Marzahn und Tim Pälzer alias Thomas Winkler verarbeiteten die Tücken des Alltags in lustigem Vortrag. Erstmals in der Bütt waren Holger Welsch und Thomas Stopp zweifellos die Entdeckung des Abends, denn ihre geschickt durchdachten Wortspiele führten sie durch alle Orte des Blies- und Mandelbachtals. "Da steckt jede Menge Überlegung und Arbeit dahinter", lobte Tim Betscheider aus Brenschelbach. Als Trio aus der Stadt kamen von den HKG-Stänkerern aus Blieskastel originelle, kritische Verse zur Kommunalpolitik. Peter Baarß, Axel Weinland und Doris Hertel hakten sich dabei musikalisch und überaus gekonnt an aktuellen Ereignissen, so dem Tivoli-Abriss oder dem derzeit "roten" Rathaus fest. Temperamentvoll und mit viel Tempo wirbelte bei der Nacht der Oskars die Garde als Showballett über die Bühne, choreografisch war die putzmuntere Truppe um Michelle Mauz "echt gudd druff". Närrische Raketen für die hübschen Mädels schossen in den Blickywodd-Himmel, der sich mit dem Showblock erst nach über sechs Stunden Programm verdunkelte. Dies war für viele Besucher, vor allem die ältere Generation, doch zu lang, sie gingen vorzeitig, zumal es trotz "Security"-Aufsicht in der Blickywood-Arena nicht gelang, die Unruhe bei den Wortbeiträgen abzustellen. Man hätte den Akteuren volle Aufmerksamkeit gegönnt.

Auf einen BlickIn der Bütt: Thomas Winkler, Alex Opp, Peter Rebmann, Axel Weißbrodt, Kurt Collet, Horst Klein, Thomas "Chevez" Stopp, Holger Welsch, Sarah Dingert, Funkenmariechen: Mona Liedtke, HKG-Stänkerer: Doris Hertel, Peter Baarß, Axel Weinland, Garde-Leitung: Nadine Clemens, Sandra Hillinger, Mona Wendel, Maske: Patrizia Meyer, Organisation: Nadine Clemens,Sandra Hillinger, Michael Mand, Simone Morsing, Bettina Anke, Jessica Anna, Nicole Meyer, Frank Fey, Mona Liedtke, Technik: Sebastian Sticklun, Patrik Rebmann, Benny Choudoury, Gardemajor: Leo Faust, Sitzungspräsident: Marco Hillinger. hh