Premierenerfolg fürs Dorfplatzfest

Blickweiler · Ein toller Erfolg war die Premiere eines Dorfplatzfestes in Blickweiler, zu dem Ortsrat und Kulturverein eingeladen hatten. Die Besucher fühlten sich an zwei Tagen in der gemütlichen Atmosphäre richtig wohl, zur Stärkung trugen auch die Flüchtlinge im Ort bei.

 Bei den syrischen Spezialitäten griffen Michael und Beate Bastian (von rechts) gerne zu. Jürgen Heß von der Flüchtlingshilfe Blieskastel freute sich mit den Neubürgern. Foto: Hans Hurth

Bei den syrischen Spezialitäten griffen Michael und Beate Bastian (von rechts) gerne zu. Jürgen Heß von der Flüchtlingshilfe Blieskastel freute sich mit den Neubürgern. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Bereits samstags zum Cocktailabend war der Dorfplatz sehr gut besucht. Ein Gottesdienst im Freien mit Pater Adam leitete den Sonntag ein, Musik und Spiele der Jüngsten sorgten für Kurzweil. Der ASV servierte zur Mittagszeit Rollbraten , und von den im Ort lebenden Syrern gab es Spezialitäten aus deren Heimat. "Die Neubürger wollten sich auf diese Weise vorstellen, das Angebot wurde prima angenommen", freute sich Jürgen Heß von der Flüchtlingshilfe Blieskastel. Auf dem Teller fanden sich mit Fleisch und Käse gefüllte Bällchen, weiter mit Lammfleisch gefüllte Weinblätter, Schwarzkümmelbrot hatte Alep Hobes gebacken und Hibaa Al Mograbi zauberte Süßspeisen in gefüllten, frittierten Teigtaschen.

Da der sonst zur Verfügung stehende Stromanschluss zum Dorfplatz nicht zugänglich war, legte der 81-jährige "Stromer" Siegfried Hühne in einer Extra-Schicht von der benachbarten Kita die benötigte Leitung. "Mit dem Fest wollen wir das kulturelle Leben im Ort stärken", betonte Ortsvorsteher und Kulturverein-Vorstand Walter Boßlet, der den vielen Helfern dankte. Ein Dorffest gab es in Blickweiler erstmals 1983 und letztmals 1996. Leute der ersten Stunde wie Otmar Gaa, Heinz Stumpf, Maria Kohl und Edwin Bustert erinnerten sich: Bei der Premiere vor 33 Jahren wollten Hunderte von Besuchern auf dem neuen Dorfplatz und im Pariser Eck dabei sein, 14 Ortsvereine und -verbände hielten ihre Köstlichkeiten bereit. Musik kam gleich von vier Kapellen und einem Drehorgelspieler. "Wir wollen eine große Dorfgemeinschaft sein", freute sich damals Ortsvorsteher Alfred Bastian über das Engagement, das in den Folgejahren anhielt.

Die deutsch-französische Freundschaft lebte auf beim dritten Dorffest 1985, als 150 Personen aus Les Baroches zu Gast waren. Ein Jahr später gab es einen Gegenbesuch, 220 Blickweiler Bürger reisten in die Nähe von Metz. Nach drei Jahren ruhten die Kontakte. Ein Brezelumzug mit 100 Kindern leitete das achte Dorffest ein, im TV-Pavillon hatte TV-Vorstand Gerd Dawo ein Unterhaltsprogramm der Spitzenklasse organisiert. Gäste beim Dorffest 1993 waren Bundesligaakteur Rudolfo Cardoso sowie der 1956 in die USA ausgewanderte Kurt Dahl, der auf Einladung von Otto Post und Andreas Hurth in die alte Heimat kam. Das 12. Dorffest brachte eine Neuerung: Die Gemeinschaftskasse entfiel, jeder der noch neun Vereine arbeite auf eigene Rechnung.

Beim letzten Fest Ende Juni 1996 waren es nur noch sechs Vereine , die mitmachten, ein Jahr später zeigten nur noch drei davon Interesse. "Die nachlassende Gemeinschaft ist Hauptgrund des fehlenden Interesses der Vereine , deren Motivation der Helfer immer schwerer fällt", hatte Otmar Gaa, Ehrenvorsitzender des Natur- und Vogelschutzvereins, festgestellt.

Das Dorfplatzfest hat jedoch gezeigt: Nach 20 Jahren geht auf dem zentralen Platz in der Dorfmitte doch was in Blickweiler , der Zuspruch rund um den Brunnen lässt auf eine Wiederholung hoffen.

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